„Eine Farce“: Österreich-Fiasko um Kitzbüheler „Putin-Villa“ und Russen-Anwesen in Tirol
Tirol muss laut Medienberichten mehrere Russen-Villen in Kitzbühel wieder freigeben. Eingefroren sind in Österreich ohnehin nur sechs Oligarchen-Anwesen.
Kitzbühel – Urlaub in Österreich war offenbar auch bei Oligarchen beliebt. In der Alpen-Republik wimmelt es vor russischen Villen. Trotz EU-Sanktionen gegen Russland sind aber landesweit nur sechs Immobilien eingefroren – und in Tirol keine einzige.
Tirol-Beschluss aufgehoben: Österreich gibt eingefrorene Russen-Villen in Kitzbühel wieder frei
Wie die Tiroler Tageszeitung berichtet, musste Österreich jetzt eingefrorene Anwesen in Kitzbühel wieder freigeben. Über drei Grundstücke mit vier Villen können die Eigentümer demnach wieder frei verfügen. Das Landgericht Innsbruck hat ihrer Beschwerde laut Bericht im Januar stattgegeben.
„Drei grundbücherliche Eintragungen ihrer Grundstücke mussten wieder gelöscht werden, weil diese Person nicht sanktioniert ist“, teilt das Innenministerium der Zeitung mit.
Frau von Putin-Freund kaufte Villen in Kitzbühel
Abgewickelt wurden die Immobiliendeals zwischen 2017 und 2021 von Svetlana E., einer gebürtigen Russin mit zypriotischem Pass, wie auch die Nachrichtenagentur APA berichtet. 26 Millionen Euro bezahlte sie für die drei Grundstücke in Kitzbühel, ehe ein Recherchenetzwerk herausfand, dass es sich bei ihr um die Partnerin des russischen Öl-Managers Eduard Chudainatow handelt. Er steht seit Juni 2022 auf der EU-Sanktionsliste, und gilt als Scheineigentümer der Putin-Yacht „Amadea“.

„Eine Farce“: Tirol-Politiker tobt über Entscheidung um russische Anwesen – „Putin-Villa“ nicht eingefroren
„Das ist ja unglaublich“, tobt der Tiroler Oppositionspolitiker Markus Sint (Liste Fritz), der die Cause einst ins Rollen gebracht hatte, in der Tiroler Tageszeitung. Er ist empört: „Dieser Fall zeigt, was für eine Farce die österreichische Umsetzung der EU-Sanktionsregelung ist.“ Es genüge für russische Oligarchen offenbar, einfach Strohleute als offizielle Käufer einzusetzen. „Wenn Österreich bei einem so klaren Fall wie bei diesem faulen Immo-Deal abblitzt, ist es kein Wunder, dass die Bilanz der eingefrorenen russischen Immobilien so miserabel ausfällt“, kritisiert er. Und nimmt auch die Tiroler Landesregierung in die Pflicht, die die Russen-Villen nie an den Staatsschutz gemeldet hatte.
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In Kitzbühel ist selbst die sogenannte „Putin-Villa“ nicht eingefroren. Sie gehört dem russischen Oligarchen und Putin-Freund Arkady Rotenberg, heißt es. Der steht ebenfalls auf der Sanktionsliste und soll in Geschäfte in Deutschland verwickelt sein. Das wertvollste Haus in Tirol sicherte sich übrigens allerdings ein Deutscher. (moe)