Feuerwehr Iffeldorf: Neuer stellvertretender Kommandant und ein großes Anliegen
Matthias Ott, der Kommandant der Iffeldorfer Feuerwehr, war in der jüngsten Gemeinderatssitzung zu Gast. Im Gepäck hatte er neben dem Bericht für 2024 und einem neuen Fahrzeug auch einen Stellvertreter. Felix Huber wurde von den Räten bestätigt.
Iffeldorf – Die Iffeldorfer Feuerwehr hat einen neuen stellvertretenden Kommandanten: Bei der Jahreshauptversammlung war der 33-jährige Felix Huber mit einem „sehr überzeugenden Ergebnis“ gewählt worden, wie Bürgermeister Hans Lang (SPD) in der jüngsten Gemeinderatssitzung berichtete. Dazu stand eine Formalie an: Die Räte mussten Huber in seine Funktion durch einen Beschluss bestätigen – was einstimmig der Fall war.
Neuer Stellvertretender Kommandant der Iffeldorfer Feuerwehr
Der Grund für die Neuwahl des stellvertretenden Kommandanten: Hubers Vorgänger, Michael Skusa, ist nach München gezogen. Das Amt erfordert aber einen Erstwohnsitz in Iffeldorf. Skusa bleibt jedoch Vorsitzender des Feuerwehrvereins und ist den Freiwilligen „weiterhin sehr verbunden“, wie Lang der Rundschau berichtet.
Huber ist „in der Jugend schon“ zur Feuerwehr gekommen, berichtete er in der Sitzung. Genauer gesagt seit 2011. Seit 2018 ist der 33-Jährige für die Ausbildung der Jugend zuständig. Er hatte bereits die Position als stellvertretender Vorstand des Feuerwehrvereins inne. In seiner neuen Funktion freue er sich, „voll in der Ausbildung tätig zu sein“.

Der Bestätigung des stellvertretenden Kommandanten war ein weiteres Feuerwehr-Thema voraus gegangen: Wie schon bei der Jahreshauptversammlung, stellte Kommandant Matthias Ott, den Räten den Bericht für das Jahr 2024 vor. Ott, der hauptberuflich bei der Münchner Feuerwehr arbeitet, zog eine positive Bilanz.
Bericht des Kommandanten
Auf 71 Einsätzen waren die 56 Aktiven der Iffeldorfer Rettungsorganisation gekommen. 2023 waren es 112 Einsätze. Der Kommandant relativierte die Zahl aber: Beim Hochwasser in Schrobenhausen hätten die Helfer mehr als 30 Keller ausgepumpt – 160 Stunden kamen dabei zusammen. Das zähle aber nur als ein einzelner Einsatz. Im Schnitt liege die Aktivität also „wie im letzten Jahr“, ordnete Ott die Statistik ein.
Der Großteil der Einsätze waren dabei technische Hilfsleistungen (82 Prozent). Dazu zählen laut Ott Einsätze bei Verkehrsunfällen, aber auch Sturmschäden und Wohnungsöffnungen. Im vergangenen Jahr rückten die Freiwilligen darüber hinaus zu neun Bränden aus.
Auf insgesamt 1097,75 Einsatzstunden waren die Helfer vergangenes Jahr gekommen (2023: 1281). Weitere 1207,5 Übungsstunden wurden absolviert. Als Ziel für 2025 formulierte der Kommandant, die Übungsbesuche an Samstagen sollten gesteigert werden und die kompetenzorientierte Ausbildung an den Mittwochen solle fortgeführt werden. Auch stünden Arbeiten in der Wache an: Der Boden des Lagers im Obergeschoss wird erneuert.
Pick Up für die Feuerwehr
Neben dem Bericht hatte Kommandant Ott ein Anliegen im Gepäck: Er stellte dem Gemeinderat ein neues Fahrzeug für die Feuerwehr vor. Ott plädierte für die Anschaffung eines Pick-Ups mit einer Hochdruck-Löschanlage. Der Grund: Das Fahrzeug sei für die Geländebeschaffenheit rund um Iffeldorf geeignet – zwei Drittel der Gemeindefläche ist Naturfläche. Die Wege seien besser mit dem Pick-Up zu befahren.

Dabei verwies der Kommandant auf die steigende Waldbrandgefahr und das häufigere Vorkommen von Hochwassern. Bei letzterem sei die Wattiefe von 80 Zentimetern des Pick-Ups nützlich, um problemlos durch Wasser fahren zu können. Ein weiterer Vorteil: Das Fahrzeug „kann ein jeder fahren“, es bedarf keines Lkw-Führerscheins. Auch die Ausstattung mit einem großen Bildschirm sei von Vorteil, zum Beispiel um Drohnenaufnahmen darstellen zu können.
Kosten für die Anschaffung
Die Anschaffung würde sich auf Kosten um die 100.000 bis 120.000 Euro belaufen. Rund 25.000 Euro kann die Feuerwehr aufbringe. Geld, dass die Freiwilligen durch die Corona-Testungen während der Pandemie bekommen hatten. Beim Landkreis hat Ott angefragt, ob ein Zuschuss für die Löschanlage möglich wäre, final wurde hier noch nichts bestätig.
Ein Messfahrzeug für Iffeldorf?
Übrigens: Der Pick-Up war nicht das einzige Fahrzeug, das Kommandant Matthias Ott in der Gemeinderatssitzung vorstellte: Er stellte ein Messfahrzeug vor, dass der Bund in fast jedem Landkreis stationieren will – für den Verteidigungsfall, wenn „mit Massenvernichtungswaffen gearbeitet wird“, ordnete Ott ein. Das Fahrzeug würde die Kommune nichts kosten. Die Iffeldorfer Feuerwehr könnte die vier Atemschutzgeräte, die dabei sind, nutzen. Die Hightech-Laborgeräte könnten die zwei Chemiker und der Physiker, die bei der Iffeldorfer Feuerwehr sind, problemlos bedienen, so der Kommandant. Beschlossen wurde in der Sitzung noch nichts.
Von der Notwendigkeit, einen Pick Up anzuschaffen, war das Gremium überzeugt. Blieb jedoch die auch in Iffeldorf angespanntere Haushaltslage, auf die Lang verwies: Erstmals wurde heuer keine freie Finanzspanne erwirtschaftet (Rundschau berichtete). Auch Andreas Ludewig (UWÖ) sah eine „längere Diskussion“ auf die Räte zukommen. Andreas Michl (CSU) plädierte für die Anschaffung. Das Fahrzeug sei „essenziell“ für die Gemeinde. Er verwies darauf, dass die Feuerwehr eine Pflichtaufgabe der Gemeinde sei. Otts Bitte, dass die Feuerwehr Angebote für das Fahrzeug einholen dürfe, gab der Rat statt.
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