Putins bizarre Rache: Ukraine droht Böses wegen Russlands Syrien-Blamage
Mit Assads Sturz in Syrien erleidet Putin eine strategische Niederlage. Seine Rache könnte die Ukraine treffen.
Moskau – Der Sturz von Diktator Bashar al-Assad in Syrien entwickelt sich für Russlands Präsidenten Wladimir Putin immer weiter zu einem Problem: Das Tor zum Nahen Osten – und somit der Seeweg nach Afrika – könnten für den Kreml-Chef bald versperrt sein. Aus diesem Grund befürchten Expertinnen und Experten, dass sich der russische Machthaber für seine strategische Niederlage rächen wird. Mittlerweile hat Putin seine Kriegsschiffe aus Syrien abgezogen.
Die Machtwechsel in Syrien durch den Rebellenchef Abu Mohammed al-Dscholani heizt die politische Stimmung in Russland auf. Laut der Bild-Zeitung verlangen russische Ultranationalisten zunehmend drakonische Maßnahmen als Antwort auf die Lage in Syrien. Aber: nicht gegen die islamische HTS-Rebellengruppe, die den ehemaligen Machthaber Syriens gestürzt hat. Sondern: Die Vergeltung soll die Ukraine treffen.
Putins Machtverlust in Syrien: Bombardiert Russland die Ukraine mit einer Oreschnik-Rakete?
Beispielsweise fordert der nationalsozialistische Putin-Unterstützer Aleksei Pilko auf Telegram: „Gezielte Tötungen ukrainischer Beamter und massive Luftangriffe auf Regierungsgebäude“ seien jetzt nötig. Nach seinem Sturz floh al-Assad nach Moskau.

Um von seiner geopolitischen Niederlage in Syrien abzulenken, könnte Putin nun die gesamte Aufmerksamkeit in die Ukraine lenken wollen. Das meint auch Alexander Baunow, Politikanalyst der Friedens-Denkfabrik „Carnegie“: Eine Konzentration auf die Ukraine würde Putin helfen, „viele unangenehme Fragen“ über kostspielige Interventionen in Syrien zu vermeiden.
Diese Befürchtung teilt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj: „Assad und Putin sind nicht nur Vasallen und Oberbefehlshaber. Sie sind Komplizen der Gewalt. Putin wird versuchen, den Sturz Assads zu rächen“, schrieb Selenskyj auf Telegram.
US-Geheimdienst warnt Ukraine vor Oreschnik-Einsatz durch Putin
Russland könnte in den kommenden Tagen erneut eine ballistische Rakete des Typs „Oreschnik“ auf die Ukraine feuern, vermuten Experten der US-amerikanischen Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW). Diese Einschätzung stütze sich auf US-Geheimdienstinformationen.
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Putin setzte die Waffe erstmals am 21. November im Ukraine-Krieg ein, als das russischen Militär die Rakete auf eine militärische Industrieanlage in der ukrainischen Stadt Dnipro abfeuerte. Die neuartige – mit Nuklearsprengköpfen bestückbare – Rakete soll mit zehnfacher Schallgeschwindigkeit fliegen und Ziele in bis zu 5500 Kilometern Entfernung erreichen. Allerdings besitzt Russland nur „eine Handvoll dieser experimentellen Raketen“, vermuten die USA. (Jan Wendt)