Verheerende Unwetter in den Alpen: Schlammlawinen schneiden Ferienort von Außenwelt ab – vier Vermisste

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In der Schweiz kam es zu zahlreichen Überschwemmungen, Zermatt ist von der Außenwelt abgeschnitten. (Montage) © Screenshots Twitter/DForrestB/TheInformant

Nach heftigen Unwettern in der Schweiz sind mehrere Orte überschwemmt. Bewohner sind evakuiert, Zermatt ist von der Außenwelt abgeschnitten.

Zermatt – In der Schweiz haben heftige Unwetter mehrere Orte überschwemmt. Behörden mussten in den Kantonen Wallis und Graubünden daher am Freitag, 21. Juni, mehr als 200 Bewohner evakuieren. Im Wallis mussten rund 230 Menschen ihre Häuser verlassen, sagte die Leiterin des Amtes für Bevölkerungsschutz, Marie-Claude Noth-Ecoeur, der Schweizer Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Mehr als 200 Feuerwehrleute sowie Dutzende weitere Kräfte waren demnach alarmiert.

Ferienort Zermatt steht unter Wasser: Schneeschmelze und Unwetter in den Alpen

Besonders schlimm traf es den für sein Skigebiet bekannten Ferienort Zermatt. Zusammen mit der in diesem Jahr reichlichen Schneeschmelze sorgten die starken Regenfälle für Überschwemmungen. Der Fluss Vispa trat stark über seine Ufer. Durch die schweren Unwetter kam es auch zu Erdrutschen.

Zermatt in der Schweiz von Außenwelt abgeschnitten: Zugstrecke nach Unwettern gesperrt

Der Ort ist wegen der Überschwemmungsgefahr seit Freitagmittag (21. Juni) von der Außenwelt abgeschnitten. Die Sperrung der Zugstrecke zwischen Visp und Zermatt sollte noch bis mindestens Samstagmorgen (22. Juni) in Kraft bleiben. Auch der Verkehr mit Ersatzbussen zwischen Visp und dem etwa fünf Kilometer von Zermatt entfernten Täsch musste unterbrochen werden, da die Straße gesperrt wurde, teilte die Bahngesellschaft Matterhorn Gotthard Bahn mit. Auf Twitter-Videos ist zu sehen, wie der „letzte Zug“ Zermatt verlässt, bevor der Fluss Vispa über die Ufer tritt. Zermatt selbst ist autofrei.

In Täsch, wo Autofahrer parken müssen, die in das autofreie Zermatt wollen, wurde ein Campingplatz vorsorglich geräumt.

Weitere Bilder zeigen überschwemmte Fußwege und einen reißenden Strom. In Zermatt wurden auch die Schulen geschlossen, wie ein Beschäftigter der Gemeinde bei Keystone-SDA sagte.

Unwetter toben in den Alpen: Weitere Orte in der Schweiz überschwemmt, vier Personen vermisst

Wie die Kantonspolizei Graubünden in einer Mitteilung veröffentlicht, werden im Bündner Südtal Misoux inzwischen vier Personen vermisst. Mehrere Menschen mussten den Angaben zufolge evakuiert werden.

Im südöstlichen Kanton Graubünden warnten die Behörden vor erneuten Überschwemmungen im Misox. Die Kantonspolizei erklärte am Freitag: „Mehrere Flüsse traten aus ihrem Bett heraus“.

Hochwasser-Alarm in der Schweiz: Rhône erreicht Höchststand – Autobahn wegen Erdrutschen gesperrt

Im Kantons Wallis untersagten die Behörden auch Spaziergänge am Wasser. Bei der Rhône drohe Hochwassergefahr. Das Verbot gilt auch für die benachbarten Waadtländer Chablais. Nach Behördenangaben sollte die Rhône am Freitagabend ihren Höchststand erreichen – der Bahnverkehr zwischen Riddes und Ardon im Wallis wurde am Samstagmorgen wieder freigegeben.

Dem Schweizer Automobilclub Touring Club Schweiz zufolge wurde die Autobahn aufgrund von Erdrutschen im unteren Teil des Tals in beiden Richtungen gesperrt.

Weitere Teile der Schweiz sind ebenfalls von Überschwemmungen betroffen. Das Schweizer Bundesumweltamt rief für Teile des Bodensees die höchste Warnstufe aus.

Auch in Österreich gibt es schwere Schäden nach Unwettern. Und auch in Italien kämpfen die Menschen mit schweren Unwettern. Im Kanton Luzern kam es erst Anfang des Monats zu Erdrutschen. (AFP/jh/dpa)

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