Trotz Zusage an Trump: Putin hält Abmachung nicht ein – und attackiert Ukraine-Infrastruktur

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Bei ihrem Telefonat vereinbarten Trump und Putin ein Ende von Bomben-Attacken auf die Infrastruktur in der Ukraine. Doch Russland hält sich nicht daran.

Slowjansk – Wie ernst nimmt Moskau-Autokrat Wladimir Putin das, was er mit US-Präsident Donald Trump zum blutigen Ukraine-Krieg im Telefonat vereinbart hat?

Waffenruhe im Ukraine-Krieg? Russland greift offenbar trotzdem Infrastruktur an

Das mit Spannung erwartete Telefonat mit Washington begann am Dienstag (18. März) laut „heute journal“ des ZDF mit einer Stunde Verspätung, weil der Russland-Machthaber noch in einer Podiumsdiskussion mit willfährigen Oligarchen saß und es offenbar nicht eilig hatte, pünktlich zur nächsten Verhandlungsetappe mit dem Staatsoberhaupt der USA erreichbar zu sein.

Und an ein hauptsächliches Ergebnis der Unterredung mit Trump wollte sich Putin dann offenkundig auch nicht so richtig halten. Konkret: Beide Seiten hatten vereinbart und kundgetan, dass die Russen 30 Tage lang Bombardements auf die kritische Infrastruktur der Ukraine unterlassen. Doch: Wenige Stunden nach dem Telefonat griffen die russischen Streitkräfte Medienberichten zufolge eben doch die ukrainische Energie-Infrastruktur an.

Moskau-Machthaber Wladimir Putin (li.) und US-Präsident Donald Trump sprechen über einen möglichen Waffenstillstand in der Ukraine. © Montage IPPEN.MEDIA / IMAGO / UPI Photo / SNA

Verhandlungen im Ukraine-Krieg: Hält sich Putins Moskau-Regime nicht an Abmachungen?

Wie die Nachrichtenagentur AFP schreibt, führte ein mutmaßlich russischer Artillerieangriff am Dienstagabend in der schwer umkämpften Region Donezk zu zahlreichen Stromausfällen. Zudem habe ein Luftangriff der Russen mit Lenkbomben die Energieinfrastruktur in der frontnahen ostukrainischen Großstadt Slowjansk getroffen. Auch in Kiew sei kurz nach dem Telefonat zwischen Trump und Putin Luftalarm ausgelöst worden. Reporter der AFP berichteten demnach über mehrere Explosionen in der Hauptstadt mit ihren rund 2,8 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern, während dort im Ukraine-Krieg einmal mehr die Sirenen heulten.

Die städtischen Behörden hätten die Menschen aufgefordert, sich in Luftschutzräume zu begeben. Schon zuvor hatte das ZDF berichtet, dass die Luftverteidigung der Ukraine etliche heranfliegende russische Drohnen in der Luft identifiziert habe. Die kritische Infrastruktur des geschundenen Landes gilt durch die mittlerweile mehr als drei Jahre währenden russischen Luftangriffe als schwer angeschlagen, trotz aller Reparaturbemühungen und der Lieferungen von Flugabwehrsystemen aus den Reihen der Verteidigungsallianz Nato.

Waffenstillstand im Ukraine-Krieg? Kiew und Moskau planen Gefangenenaustausch

Teil der Abmachungen zwischen Trumps US-Administration und Putins Regime um Außenminister Sergei Lawrow war ferner, dass am Mittwoch (19. März) je 175 Kriegsgefangene ausgetauscht werden sollen. Moskau wollte ferner 23 schwer verletzte ukrainische Kämpfer übergeben. Zudem soll es zeitnahe Gespräche über eine Waffenruhe auf See geben, ergo auf dem Schwarzen Meer rund um die 2014 völkerrechtswidrig annektierte Halbinsel Krim.

Bevor überhaupt über einen allgemeinen Waffenstillstand zu Wasser, auf dem Land und in der Luft verhandelt werden könnte. Unklar war am späten Dienstagabend (MEZ), ab wann der russische Verzicht auf Bombardements der Energieinfrastruktur gelten sollte. Ein Entgegenkommen sieht aber wohl gänzlich anders aus. (pm)

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