Großes Rettungsaufgebot sucht vermisste Schwimmerin: Doch für 62-Jährige kommt jede Hilfe zu spät
Nur noch tot konnte eine 62-Jährige am Freitagabend aus der Loisach geborgen werden. Zahlreiche Rettungskräfte waren im Einsatz.
Kochel am See – Am Freitagabend gegen 19 Uhr ging bei der Integrierten Leitstelle die Mitteilung über Hilferufe am Kochelsee ein. Eine 62-jährige Frau war von ihren Angehörigen beim Schwimmen aus den Augen verloren worden. Zwei Stand-up-Paddler sahen die bewusstlose Frau dann im Wasser in die Loisach treiben. Ein Passant habe noch versucht, „die Person zu greifen, verlor diese aber aufgrund der starken Strömung, wieder, weshalb sie in Richtung Norden abtrieb“, schildert Gabriel Hartl, stellvertretender Technischer Leiter der Kreiswasserwacht.
Suche vom Motorboot aus und aus der Luft
Die Wasserwacht und Feuerwehr Kochel am See waren innerhalb von wenigen Minuten am Einsatzort und begannen mit der Suche vom Motorboot aus auf der Loisach. Zudem wurde für die Unterstützung aus der Luft vom Einsatzleiter der Rettungshubschrauber „Christoph Murnau“ angefordert. „Dieser kann von oben bis auf den Grund des Gewässers blicken und so in kurzer Zeit ein großes Gebiet absuchen“, so Hartl. „Fußtrupps und Fahrzeuge durchsuchten das Ufergebiet, während die Bergwacht Kochel mit einem Quad zusätzlich die Wanderwege neben der Loisach absuchte“, schildert die Feuerwehr Kochel den Einsatz. „Die Feuerwehr Bichl unterstützte mit einem Posten an der Loisachbrücke in Sindelsdorf.“
Für die Frau kommt jede Hilfe zu spät
Tatsächlich wurde die Vermisste kurze Zeit später von der Mannschaft des Rettungshubschraubers am Boden der Loisach, entdeckt. Ein Wasserretter der Wasserwacht Kochel tauchte zu ihr hinab und brachte die Frau an Bord des Bootes. Doch trotz sofort eingeleiteter Wiederbelebungsmaßnahmen kam jede Hilfe zu spät. Die 62-Jährige starb noch an der Einsatzstelle.
Polizei schließt Fremdeinwirkung aus
Die ersten Ermittlungen zur Todesursache übernahmen Beamte der Polizeiinspektion Bad Tölz. Inzwischen werden die Todesermittlungen unter Sachleitung der Staatsanwaltschaft München II durch den Kriminaldauerdienst der Kripo Weilheim geführt. „Nach den ersten kriminalpolizeilichen Erkenntnissen liegen keine Hinweise auf eine Fremdeinwirkung vor“, so das Polizeipräsidium Oberbayern Süd.
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Im Einsatz befanden sich neben der Polizei rund 20 Helfer der Wasserwachten Kochel am See, Bad Tölz und Penzberg sowie die Feuerwehren Kochel und Bichl, das Kriseninterventionsteam sowie der Rettungsdienst des BRK.
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Weiterer Einsatz wegen vermisster Wassersportler
Für die Wasserwacht war es am Freitag bereits der zweite Einsatz: Schon um 16 Uhr waren die Rettungskräfte zum Kochelsee ausgerückt. Die Integrierte Leitstelle Oberland hatte die Retter der Wasserwacht nach Schlehdorf beordert. Dort waren mehrere Personen auf Luftmatratzen und SUP aufgebrochen und seit einigen Stunden abgängig. Glücklicherweise konnte die Mannschaft des ersten eintreffenden Rettungswagen die Situation klären und die nachrückenden Einsatzkräfte von Wasserwacht und Feuerwehr schnell wieder abbestellen. Die vermissten Wassersportler wurden wohlbehalten aufgefunden.