Neue Umfrage zur Bundestagswahl: Ampel-Partei profitiert – Scholz holt plötzlich auf
Die Ampel-Parteien starten angeschlagen in den Wahlkampf. Ein direktes Kanzler-Duell zwischen Olaf Scholz und Friedrich Merz scheint dennoch knapp.
Berlin – Mit ihrer „Wahlsieg-Konferenz“ startet die SPD in den Kampf um die Bundestagswahl 2025. Die Sozialdemokraten setzen trotz Ampel-Aus und parteiinternem Streit um die K-Frage weiterhin auf Olaf Scholz als Kanzlerkandidaten.
Obwohl der Kanzler ein konstantes Imageproblem zu haben scheint, zeichnet sich für Scholz mit Blick auf die Wahl im Februar ein gewisser Aufwind ab. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts INSA für die Bild würden ihn 22 Prozent der Menschen in Deutschland aktuell direkt wieder zum Kanzler wählen. Im Vergleich zur Vorwoche ist das ein beachtliches Plus von 7 Prozentpunkten.
Direktes Duell zwischen Olaf Scholz und Friedrich Merz bei Bundestagswahl 2025 würde knapp ausfallen
Im Vergleich der Kanzlerbeliebtheit zwischen Olaf Scholz (SPD), Robert Habeck (Grüne) und Friedrich Merz (CDU) liegt Merz allerdings mit 30 Prozentpunkten allerdings noch weit vor dem aktuellen Bundeskanzler Scholz, auch wenn er im Vergleich zur Vorwoche einen Prozentpunkt verliert. Habeck rutscht in der Frage nach der Kanzlerbeliebtheit 2 Punkte ab und kommt nur noch auf 16 Prozent.
Interessant ist allerdings auch ein weiterer Vergleich der Insa-Umfrage, der ein hypothetisches Direktduell zwischen den beiden Kanzlerkandidaten Scholz und Merz abfragt. Würden die beiden ohne andere Gegner gegeneinander antreten, wäre es ein sehr knappes Rennen. CDU-Kandidat Friedrich Merz würde demnach mit 35 Prozent aktuell mit nur zwei Prozentpunkten gegen Olaf Scholz gewinnen, der auf 33 Prozent kommen würde.
Parteien vor der Bundestagswahl 2025: Mehr als 20.000 neue Grünen-Mitglieder seit Ampel-Aus
Das Image der Grünen scheint unter den Ampel-Parteien am wenigsten unter dem Bruch der Koalition zu leiden. Wie das Handelsblatt berichtet, gingen bei den Grünen seit dem Ampel-Aus rund 20.000 neue Mitgliedsanträge ein. Die politische Bundesgeschäftsführerin der Grünen, Pegah Edalatian, sprach von einem „großartigen Rückenwind“. Mit 4860 Mitgliedsanträgen seit dem Ende der Ampel-Koalition liegt die Linkspartei an zweiter Stelle.
Wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre, würde laut aktueller Insa-Umfrage die Union mit 32 Prozent vor der AfD mit 18 Prozent und der SPD mit 15 Prozent gewinnen. Die größten Verlierer im Vergleich zur Bundestagswahl 2021 wären in diesem Szenario die beiden Ampelparteien SPD und FDP: Die Sozialdemokraten würden von 25,7 Prozent auf 15 Prozent rund 10 Punkte verlieren, die Liberalen stürzen von 11,7 auf die kritische Fünf-Prozent-Marke, die sie um den Einzug in den Bundestag zittern lässt.
Im Überblick: Wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre
Parteien | Umfrageergebnisse in % |
---|---|
CDU/CSU | 32 |
SPD | 15 |
Grüne | 13 |
FDP | 5 |
Linke | 3 |
BSW | 8 |
AfD | 18 |
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Im Vergleich zur vorigen Woche kann die SPD in der Sonntagsfrage allerdings um einen Prozentpunkt zulegen, genauso wie das BSW. Die AfD verliert einen Punkt, würde aber mit 18 Prozent immer noch auf dem zweiten Platz hinter der Union landen.
Eine Ampel-Koalition wäre nach diesem Ergebnis rechnerisch nicht mehr möglich. Denkbare Koalitions-Optionen: Eine Neuauflage der großen Koalition zwischen Union und SPD oder eine Dreierkonstellation aus Union und Grünen – entweder mit FDP, sollten es die Liberalen in den Bundestag schaffen oder dem BSW. (lm/afp)