Nato-Manöver „Steadfast Defender“ – Allianz probt für Angriff Russlands in Emden
Nato-Manöver „Steadfast Defender“: Allianz probt für Angriff Russlands – mit wichtiger Rolle Emdens
Der Emder Hafen wird zum militärischen Schauplatz. Im Rahmen eines Großmanövers werden mehrere Frachtschiffe der britischen Streitkräfte erwartet.
Emden – Das Zusammenspiel der Nato-Truppen wird dieses Jahr bei der Großübung „Steadfast Defender 2024“ trainiert. Zehntausende Soldatinnen und Soldaten aus allen 31 Nato-Mitgliedstaaten plus Schweden üben die Alarmierung nach dem Bündnisfall, die Vorbereitung auf den Einsatz, das Verlegen großer Truppenteile in die Einsatzräume und die Abwehr des Aggressors im Gefecht. Wie die Bundeswehr mitteilt, will die Nato zeigen, wozu sie in der Lage ist – „und Russland soll sehen, was es bei einem Angriff auf das Bündnisgebiet zu erwarten hätte“.
Wie der Norddeutsche Rundfunk jetzt mitteilt, sollen im Emder Hafen am frühen Nachmittag (14. Februar) mehrere Frachtschiffe der britischen Streitkräfte festmachen. An Bord haben sie nach Angaben eines Nato-Sprechers rund 600 Fahrzeuge – eine gemischte Kampfbrigade, in der „alles dabei“ sei. Am Donnerstag werden die Panzer aus Großbritannien dann mit Schwerlasttransportern nach Sennelager bei Bielefeld gebracht, bevor sie am Freitag den Treffpunkt in der Nähe von Stettin in Polen erreichen.
„Steadfast Defender“: Emden bei Nato-Übung mit zentraler Rolle
Wie der NDR weiter mitteilt, nimmt der Hafen von Emden eine zentrale Position in dem bevorstehenden Manöver ein. Am kommenden Freitag (16. Februar) ist die Verlegung von bayerischen Gebirgsjägern über Emden nach Norwegen geplant, wo ab dem 5. März eine Militärübung durchgeführt wird.

Zusätzlich werden, laut Angaben der Nato, hunderte von Bundeswehr-Kampffahrzeugen erwartet. Auf den niedersächsischen Autobahnen, wie beispielsweise der A2, werden Panzer und andere Militärfahrzeuge zu sehen sein. Unter den Teilnehmenden befinden sich auch Truppen aus Rotenburg-Wümme und Holzminden, die das Transportieren von Einheiten über Polen nach Litauen üben.
„Steadfast Defender“ probt den Ernstfall für die Nato
Mit rund 90.000 Soldaten soll nach Nato-Angaben als Ernstfall ein russischer Angriff auf das Bündnisgebiet geprobt werden. Das Großmanöver dauert demnach bis Ende Mai. Es besteht aus mehreren kleineren Einzelübungen und soll sich von Nordamerika bis hin zur Ostflanke der Nato nahe der russischen Grenze erstrecken.
Den Angaben der Nato zufolge werden 50 Marineschiffe, 80 Flugzeuge und über 1100 Kampffahrzeuge an „Steadfast Defender 2024“ teilnehmen. Das Militärbündnis bereitet sich mit der Übung nach Angaben des Vorsitzenden des Nato-Militärausschusses, Rob Bauer, „auf einen Konflikt mit Russland und Terrorgruppen vor“.
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Mit Blick auf eine mögliche Bedrohung durch Russland nach dem Einmarsch in die Ukraine hat die Nato Tausende Soldaten an ihre Ostflanke entsandt und die umfangreichsten Pläne seit dem Ende der Sowjetunion ausgearbeitet, um die Bündnismitglieder im Ernstfall vor einem russischen Angriff zu schützen.
Im Juni hatte die Nato über deutschem Luftraum bereits das großangelegte Luftwaffenmanöver „Air Defender“ abgehalten. Es war die größte Verlegeübung von Luftstreitkräften seit Gründung der Nato vor fast 75 Jahren. An ihr nahmen 250 Flugzeuge und rund 10.000 Soldatinnen und Soldaten aus 25 Ländern teil. (skr)