Das ist der tiefste Punkt in Niedersachsen

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Als zweitgrößtes Bundesland nach Bayern hat Niedersachsen einiges zu bieten. Berge im Südosten (Harz), das Meer im Norden. Und auch einer der tiefsten Punkte Deutschlands.

Leer – Niedersachsen, das sind Pferde, VW und weite Wiesen. Doch das zweitgrößte Bundesland Deutschlands steckt auch voller Überraschungen. Oder wussten Sie, dass sich einer der tiefsten Punkte Deutschlands in Niedersachsen befindet? Oder etwa auch der längste Flohmarkt Deutschlands?

Das ist der tiefste Punkt in Niedersachsen
Die Wind- und Wasserschöpfmühle Wynhamster Kolk in der Ortschaft Dollart wurde im Jahre 1804 gebaut. © ConnyPokorny/imago

971,2 Meter. So hoch ist der Wurmberg im Harz, die höchste natürlich Erhebung in Niedersachsen. Doch je weiter man sich Richtung Küste bewegt, desto flacher wird es. Wenig verwunderlich, dass er gerade in Ostfriesland zu finden ist: der tiefste Punkt Niedersachsens.

2,5 Meter unter Null: Das ist der tiefste Punkt in Niedersachsen

In der kleinen Ortschaft Dollart (1258 Einwohner) in der Nähe von Leer befindet sich der Wynhamster Kolk. „Kolk“, Plattdeutsch für „Teich“ oder „See“, bezeichnet das 72 Hektar große Gelände, das mit einer Tiefe von 2,5 Meter unter Null zu den tiefsten natürlichen Punkten in Deutschland zählt. Den ersten Platz der tiefsten Tiefpunkte Deutschlands nimmt der Ort Neuendorf bei Wilster in Schleswig-Holstein mit -3,54 Metern ein.

Doch ein „Kolk“ ist in Dollart nicht mehr zu erkennen. Viel mehr ist eine riesige Wiese zu sehen, die sich bis zum Horizont erstreckt. Rinderherden grasen hier im Sommer auf dem satten Grün. Doch wer sich die Ländereien links- und rechts der Straße von Ditzumerverlaat nach Dyksterhusen vergleicht, der kann einen deutlichen Höhen-Unterschied erkennen.

Der Wynhamster Kolk hat eine stürmische Vergangenheit

Die Geschichte des Namens Wynhamster Kolk ist alt: Im Jahr 1715 suchte eine Sturmflut die Region heim. Die Wassermassen durchbrachen einen Deich, fluteten das weitflächige Weideland und rissen es mit. Und das Wasser verschwand nicht. Lange Zeit lag an dieser Stelle der größte „Kolk“ des Rheiderlandes, ein Landstrich in Deutschland und den Niederlanden zwischen Ems und Dollart.

Das änderte sich 1804 mit dem Bau einer Entwässerungs-Mühle. Die vom Wind angetriebenen Flügel nach holländischem Vorbild trieben über eine Zahnradkonstruktion eine Saugschnecke an. Bis zu 80 Liter Wasser pro Sekunde ließen sich so hochschrauben.

Nach und nach wurde der Kolk so entwässert, das Wasser in einen höher gelegenen Kanal gepumpt. 160 Hektar Weideland konnten wieder zurückgeholt werden. Heute verrichten elektrische Pumpen den Dienst.

Heute ist der tiefste Punkt Niedersachsens ein beliebtes Ausflugsziel

Heute ist das Gebiet bei Radfahrern beliebt, die Mühle zu einem Zwischenstopp auf Touren geworden. Sie kann auch besichtigt werden, unter der Rufnummer 0160/90520183 lassen sich Termine vereinbaren.

Das Ditzum-Bunder-Sieltief ist ein Kanal, der sich malerisch durch die nicht weniger schöne Landschaft windet. Mit dem Kanu kann man hier durch die Natur und an einigen Bauernhöfen vorbeifahren. Die Ausstiegsstelle ist ein paar Meter von der Mühle entfernt. Dort befindet sich auch ein beliebter Angelplatz.

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