Europas Rolle im Nato-Bündnis bleibt umstritten
Beim jüngsten Nato-Gipfel in Den Haag sorgte Donald Trump mit einem bemerkenswert versöhnlichen Auftritt für Aufmerksamkeit. Er fand Worte der Anerkennung für die Ukraine und ihren Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und feierte sich dafür, dass die Nato-Staaten ihre Verteidigungsausgaben künftig auf fünf Prozent anheben wollen.
Ein aktueller Artikel bei FOCUS online beleuchtet die Aussagen des US-Präsidenten und deren Auswirkungen auf das transatlantische Verhältnis sowie den Ukraine-Krieg.
Unter dem Artikel diskutieren die Leserinnen und Leser intensiv: Besonders Trumps ungewohntes Verhalten, die zukünftige Rolle der USA in der Nato und die Aussichten für die Ukraine stehen im Mittelpunkt. Wir stellen die wichtigsten Reaktionen unserer Leserschaft vor.
Verteilung der Meinungen: Skepsis dominiert, Anerkennung bleibt Minderheit
In der Auswertung der insgesamt 200 Kommentare überwiegen mit 35 Prozent skeptische Stimmen zu Trumps Verhalten. 25 Prozent kritisieren Europas untergeordnete Rolle in der Nato. 20 Prozent loben Trumps Taktik als strategisch geschickt, während weitere 20 Prozent sich allgemein auf den Ukraine-Krieg und dessen internationale Folgen beziehen.

Trumps Verlässlichkeit in der Kritik – Leser misstrauen plötzlichem Kurswechsel
Rund 35 Prozent der Leserinnen und Leser halten Trump für einen unberechenbaren „Wendehals“. Sie äußern Zweifel an der Glaubwürdigkeit seiner Aussagen und rechnen mit weiteren Kehrtwenden.
„Äußerungen von Trump sind die eines Wendehalses oder entsprechen nicht der ganzen Wahrheit: heute so, morgen so, wie er es gerade braucht, um seinen Interessen nachzukommen.“ Zum Originalkommentar
„Immer noch nichts gelernt? Aussagen von Trump haben ein kürzeres MHD als ungekühlte Shrimps in der prallen Mittagssonne! Wenn es ihm in den Kram passt, erzählt er morgen wieder genau das Gegenteil – falls er sich überhaupt noch daran erinnern kann!“ Zum Originalkommentar
„Morgen redet Donni wieder anders.“ Zum Originalkommentar
Kritik an Europas Rolle in der Nato – Vorwürfe der Unterordnung
Ein Viertel der Kommentare dreht sich um die EU und den Vorwurf, sich zu sehr den US-Vorgaben zu beugen. Viele fordern mehr Selbstbewusstsein und Unabhängigkeit im Bündnis.
„Ja, genau, alle haben sich Trump untergeordnet, sich unterworfen, sind vor Trump, den USA und den amerikanischen Interessen auf die Knie gefallen. Und genau das wird auch von allen anderen Ländern erwartet: von Russland, Iran, China, Venezuela, ganz Afrika usw. Nein, das wird es nicht geben, niemals. Aber jetzt mal ganz ehrlich: Habt ihr von der EU etwas anderes erwartet?...“ Zum Originalkommentar
„Die Europäer haben endlich verstanden: Never bite the hand that feeds you.“ Zum Originalkommentar
„King Donald, The King of the World, hat seine Schäfchen wieder auf Reihe gebracht. Nun sollten aber auch noch die Medien ihre kritischen Kommentare unterlassen, um ihn nicht wieder zu erzürnen.“ Zum Originalkommentar
Anerkennung für Trumps Strategie – Taktisches Geschick hervorgehoben
20 Prozent der Kommentare beziehen sich auf Trumps Mischung aus Druck und Entgegenkommen, die als strategisch klug bewertet wird. Dem US-Präsidenten wird ein „genialer“ Umgang mit politischen Gegnern attestiert.
„Sie haben eines nicht verstanden: Donald Trump ist ein genialer Schauspieler, der es versteht, alle anderen zum Narren zu halten. Und genau das ist die Basis seines Erfolgs.“ Zum Originalkommentar
„Ich beginne Trump anzuerkennen dafür, dass er mit einem Machtwort Israel und den Iran zum Waffenstillstand "gezwungen" hat ... Jedenfalls vorübergehend.“ Zum Originalkommentar
„Falls sich T gegen P wendet, kann letzterer "einpacken".“ Zum Originalkommentar
Ukraine-Krieg als Hauptthema – Leser bewerten Risiken und Chancen
Weitere 20 Prozent nehmen den Nato-Gipfel zum Anlass, über den Ukraine-Krieg zu debattieren. Die Kommentare drehen sich um Rollenverteilung, Verantwortlichkeiten und Zukunftsaussichten im Konflikt.
„Putin spielt mit Selenskyj quasi wie eine Katze mit der Maus – das weiß und sieht auch Trump ...“ Zum Originalkommentar
„Solange Selenskyj immer noch von der Nato sowie von der EU Hoffnung gemacht wird, dass die Ukraine den Krieg gegen Russland gewinnen könne, wird der Krieg nicht enden. Die Forderung, Putin müsse den Krieg beenden, ist doch nur ein Spruch – auch von Trump –, um in einem guten Licht dazustehen.“ Zum Originalkommentar
„Wer weiß, was Trump und Putin telefonisch besprochen und vereinbart haben? Einig sind sich beide jedenfalls darin, dass Großmächte wieder ihre eigenen nationalen Sicherheitsinteressen im Konflikt sogar über das Völkerrecht erheben können.“ Zum Originalkommentar
Fazit: Der Nato-Gipfel spaltet – Welche Rolle sollen die USA künftig übernehmen?
Die Leserkommentare auf FOCUS online zeigen: Trumps Auftritt bei der Nato sorgt für Misstrauen und Diskussionen über Europas Selbstständigkeit im Bündnis. Das Verhältnis zwischen den USA, Europa und der Ukraine bleibt weiterhin konfliktbeladen.
Diskutieren Sie mit: In welcher Form sollte die EU im Ukraine-Krieg weiter agieren und welche Rolle sollten die USA künftig einnehmen?
Hinweis: Für diesen Beitrag haben wir 200 Kommentare unter dem entsprechenden FOCUS online Artikel ausgewertet und darin enthaltene Meinungen und Argumente zusammengefasst.