Der Fall Ito beim FC Bayern macht stutzig
Die Verletzungsmisere in der Abwehr nimmt kritische Ausmaße an: Der FC Bayern verliert wohl auch noch Hiroki Ito. Ein tieferer Blick macht stutzig.
München – Für den FC Bayern wird es ausgerechnet in der entscheidenden Phase der Saison bitter!
Bereits unter der Woche sorgten die langwierigen Verletzungen von Alphonso Davies (Kreuzbandriss) und Dayot Upamecano (freier Gelenkkörper im Knie) für Frust. Am Samstag kam es noch schlimmer: Hiroki Ito musste nach nur 30 Minuten das Spielfeld verlassen. Eine weitere Hiobsbotschaft, die der Rekordmeister machtlos hinnehmen muss. Oder?
Hiroki Ito, ein weiterer Ausfall in der Bayern-Abwehr?
Der Fall Ito wirft Fragen auf. Beim knappen Heimsieg gegen den FC St. Pauli (zur Einzelkritik) verletzte sich der Verteidiger am rechten Fuß – derselbe, der ihn große Teile seiner Debütsaison beim FC Bayern kostete. Eine genaue Diagnose stand zunächst aus, doch die Kommentare von Trainer Vincent Kompany („Nicht toll für uns“) und Sportdirektor Christoph Freund („Das ist bitter, der Junge hat Schmerzen“) ließen wenig Hoffnung aufkommen.
Auch Itos Reaktion ließ vermuten, dass es sich wohl um mehr als eine Kleinigkeit handelt. Auf dem langen Weg bis zum Eingang der Katakomben zog er sich das Trikot über den Kopf und schlug die Hände vors Gesicht. Hätte das wirklich sein müssen?

Stars zu früh zurück auf dem Platz? Beim FC Bayern tauchen Fragen auf
Hinter vorgehaltener Hand wird der neu formierten medizinischen Abteilung des FC Bayern unter der Leitung von Walter Gfrerer vorgeworfen, die Spieler nach Verletzungen zu früh wieder ins Training zu schicken und damit Folgeverletzungen zu riskieren.
Rückblick: Ito erlitt in der Saisonvorbereitung einen Mittelfußbruch, begann zwei Monate später mit dem Lauftraining, erlitt jedoch Anfang Oktober einen Rückschlag und musste erneut operiert werden.
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Auch Bayern-Kapitän Neuer musste einen Rückschlag hinnehmen
Dem Vernehmen nach war die Trainingsintensität zu schnell zu hoch, obwohl Itos Mittelfuß-Probleme bereits vor seinem Wechsel nach München bekannt waren. In der Branche wundert man sich, warum das Bayern-Scouting darüber hinwegsah.
Ein weiteres Beispiel ist Manuel Neuer: Nur zwei Wochen nach einem Muskelfaserriss in der Wade begann er wieder mit torwartspezifischen Übungen und erlitt prompt einen Rückschlag in der Reha, da die Muskulatur negativ reagierte.
Physios beim DFB besser? Kritik an der medizinischen Abteilung des FC Bayern
Des Weiteren gibt es kritische Stimmen, die die oberflächliche Arbeitsweise einiger Bayern-Physiotherapeuten bemängeln. Der Tenor: Die Physios beim DFB seien besser. Das Comeback von Josip Stanisic nach seinem Außenbandriss verzögerte sich ebenfalls ungewöhnlich lange.
Und wie steht es um die jüngsten Langzeitverletzten Alphonso Davies und Dayot Upamecano? Während Davies‘ Kreuzbandriss durch einen Gegner verursacht wurde, wird die Knieverletzung von Upamecano (freie Gelenkkörper und Knorpelschaden) auch auf die hohe Belastung während der Saison zurückgeführt.
Hohe Belastung für Bayern-Spieler
Zuletzt hatte der Innenverteidiger regelmäßig mit Hüft- und Rückenproblemen zu kämpfen, biss jedoch für Trainer Kompany auf die Zähne. Auch Abwehrkollege Minjae Kim leidet seit Wochen unter schmerzhaften Achillessehnenproblemen, doch Pausen sind für den Südkoreaner selten.
Nach Informationen der tz überlässt die medizinische Abteilung die Entscheidung über den Einsatz der Spieler meist Trainer Kompany und legt nur selten ein Veto ein. (epp/smk/bok)