Rentner: CDU-Gruppe fordert steuerfreien Verdienst für arbeitende Senioren

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Nach turbulenten Wochen der Ampel-Koalition geht die Senioren-Union von CDU und CSU beim Thema Renten in die Offensive und schlägt steuerfreie Löhne für arbeitende Rentner vor.

Berlin - Durch das Chaos der Ampel-Koalition beim Bundeshaushalt 2024 ist das Thema Renten wieder verstärkt in den Fokus gerückt. Zwischenzeitlich soll die Bundesregierung aus SPD, Grünen und FDP angeblich sogar darüber beraten haben, ob bei einem immensen Haushaltsloch von vorübergehend 60 Milliarden Euro eventuell Einsparungen bei den Renten möglich wären.

Arbeitende Rentner: Gruppe aus CDU und CSU fordert steuerfreie Verdienste für Senioren

Dieser Gedanke wurde dann aber wieder verworfen, wohl auch, um nicht auf einen Schlag Millionen (potenzielle) Wähler zu verprellen und zu verärgern. Dennoch wird über die Renten weiter teils hitzig debattiert, mit kurzer Unterbrechung zwischen Weihnachten und Neujahr. Vor allem die sogenannte Rente mit 63 ist Anstoß für Diskussionen, während die CDU laut eines Grundsatzprogramms das Rentenalter generell anheben würde.

In Zeiten, in denen selbst die Hinterbliebenen-Rente für Witwer und Witwen in Frage gestellt wird, hat die Senioren-Union von CDU und CSU nun einen anderen Vorstoß gewagt. Und zwar fordert die Interessensvertretung der Schwesterparteien für Senioren pünktlich zu Weihnachten steuerfreie Verdienste und Arbeitsentgelte für arbeitende Rentnerinnen und Rentner.

Ein Senior arbeitet in einer Elektronik-Werkstatt in Nürnberg. (Symbolfoto)
Ein Senior arbeitet in einer Elektronik-Werkstatt in Nürnberg. (Symbolfoto) © IMAGO / Future Image

„Wir finden: Arbeiten im Alter muss sich besonders lohnen“, sagte der Vorsitzende der Senioren-Union der CDU, Fred-Holger Ludwig, der Deutschen Presse-Agentur (dpa): „Wer nach Eintritt in die Rente weiterarbeiten will, sollte so viel arbeiten können, wie er will – aber steuerfrei.“

Arbeit im Rentenalter: CDU-Senioren schlagen steuerfreie Löhne und Entgelte als Anreiz vor

Jede und jeder, die oder der in Rente gehe, „hat sich nach all den Jahrzehnten des Einzahlens in die Kassen seinen Ruhestand redlich verdient“, meinte Ludwig. Es gebe in Deutschland jedoch viele Seniorinnen und Senioren, die auch nach dem Eintritt in die Rente weiterarbeiten und etwas leisten wollten. Viele Rentnerinnen und Renter würden jedoch durch die Bürokratie, zum Beispiel die Pflicht zur Abgabe einer jährlichen Steuererklärung abgeschreckt, sagte er der dpa und forderte: „Wer auch im Alter arbeiten will, soll dies dürfen – ohne Schikane durch die Ämter.“

Wer auch im Alter arbeiten will, soll dies dürfen – ohne Schikane durch die Ämter.

Überliefert ist: In Deutschland gehen immer mehr Rentnerinnen und Rentner einer Arbeit nach, obwohl sie das reguläre Renteneintrittsalter überschritten haben. Das geht laut RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) aus Antworten des Bundesarbeitsministeriums auf parlamentarische Anfragen der Linksfraktion hervor. Stand September waren demnach 1.123.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland älter als 67 Jahre. Das waren 56.105 offiziell arbeitende Seniorinnen und Senioren mehr als im Vergleichsmonat des Vorjahres.

Rentner in Deutschland: Immer mehr Senioren arbeiten - viele brauchen Grundsicherung

Rund ein Viertel der Beschäftigungen war laut des Berichts sozialversicherungspflichtig, der Großteil entfiel demnach auf die sogenannten 520-Euro-Jobs. Hohe Energiepreise, Inflation, gestiegene Lebenshaltungskosten - im ersten Quartal 2023 waren wiederum rund 680.000 Rentnerinnen und Rentner in der Bundesrepublik auf die sogenannte Grundsicherung angewiesen. Und damit so viele wie nie zuvor, berichtete unlängst die Funke Mediengruppe unter Berufung auf das Statistische Bundesamt. (pm)

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