500 Schüler gingen auf Schnuppertour - wie 35 Betriebe um Auszubildende werben

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Eine Vorführung verfolgen hier Schüler im Implantatzentrum an der Bichler Straße in Penzberg, einer Facharztpraxis, die selbst Ausbildungsplätze anbietet. © Wolfgang Schörner

Rund 500 Schüler gingen am Donnerstag auf Tour durch Penzberg, um Betriebe zu besuchen. Für sie war es eine Chance, verschiedene Berufe kennenzulernen. Für die Unternehmen war es die Möglichkeit, um Auszubildende zu werben. 35 Arbeitgeber machten beim „Tag der offenen Betriebe“ mit.

Penzberg – Früher lief die Suche nach einem Ausbildungsplatz häufig über familiäre Kontakte: Der Vater kannte einen Zimmerer und nahm seinen Sohn einfach mit. Beim Zimmerer saßen sie dann im Wohnzimmer. Mit dem Ergebnis: Der Sohn wurde Zimmerer. So erzählte es Bürgermeister Stefan Korpan (CSU) von sich selbst am Donnerstagmorgen zum Auftakt des zweiten „Tags der offenen Betriebe“ vor rund 500 Schülern am Rathausplatz. „Nutzt das Angebot, dass Ihr in die Firmen hineinschnuppern könnt“, appellierte er. „Ihr seid die Zukunft, es geht um Euch.“

35 Arbeitgeber nahmen am Tag der offenen Betriebe in Penzberg teil

35 Arbeitgeber präsentierten sich am Donnerstag. Zu Fuß und per Bus gingen die Jugendlichen aus Mittelschule, Realschule, Gymnasium und Montessorischule auf Tour, um je drei Betriebe zu besuchen. Veranstalter waren wieder Sabine Ostermann, Nicola Schackmann und Katharina Panholzer von „Neuorientierung null-acht 12“ und die städtische Wirtschaftsförderung. Im Oktober wird (wie 2023) noch eine Ausbildungsmesse folgen.

Der Beruf sollte mehr als nur ein Job sein

Bürgermeister Korpan führte am Donnerstag selbst eine Schülergruppe auf ihrer Tour an. Das erste Ziel: das Implantat-Zentrum Dr. Ruppin & Kollegen an der Bichler Straße, eine Facharztpraxis mit Schwerpunkt Zahnimplantate. Zehn Männer und Frauen arbeiten dort, darunter drei Ärzte. Wenn man viel Zeit in einem Team verbringe, müsse der Beruf Spaß machen, sagte Dr. Jörg-Martin Ruppin zu seinen jungen Besuchern. Der Beruf sollte mehr als nur ein Job sein, pflichtete seine Frau Sandra Ruppin bei. Sie lobte den „Tag der offenen Tür“: Er unterstütze die Schüler bei der Berufsfindung, nehme die Distanz und die Berührungsängste. Ähnlich sah es Pflegedirektorin Lydia Pietsch vom Penzberger Krankenhaus, der zweiten Station der Tour. Die Jugendliche seien ja manchmal ratlos, was sie machen sollen. Das Ende der Tour war die Penzberger Stadtverwaltung. Auch für Städte und Gemeinden sei es wichtig, sich als Ausbilder zu präsentieren, so Bürgermeister Korpan. Alle Kommunen würden den Mangel an Fachkräften spüren. Das Ziel müsse deshalb sein, selbst auszubilden und den Nachwuchs auch zu halten.

Anschauungsunterricht für die Jugendlichen im Penzberger Krankenhaus beim „Tag der offenen Betriebe“.
Anschauungsunterricht für die Jugendlichen im Penzberger Krankenhaus beim „Tag der offenen Betriebe“. © Wolfgang Schörner

Bei den befragten Jugendlichen kam der „Tag der offenen Betriebe“ jedenfalls gut an. Man bekomme Einblick, ohne gleich ein Praktikum zu machen, erzählte Fabian (15). Florian (16) berichtete, dass er sich vor einem Jahr eher auf Handwerksbetriebe konzentriert hatte. Nun wolle er sich etwas anderes anschauen. „Es ist eine gute Sache, damit man sich klarer wird, in welche Richtung man gehen will“, sagte Sophia (15). Malin (15) erzählte, Mittelschüler hätten in dem Alter schon genauere Vorstellungen. Sie selbst – als Gymnasiastin – habe aber noch keine Ahnung. „Deshalb bringt das schon etwas.“

Kleine Pflastersteine legen und Lorbeer pflanzen: Mitmachaktion bei Gernot Mrotzek und GM Galabau.
Kleine Pflastersteine legen und Lorbeer pflanzen: Mitmachaktion bei Gernot Mrotzek und GM Galabau. © Wolfgang Schörner

Ab Mittag gab es für die Schüler Mitmachaktionen auf dem Mittelschulgelände. Positiv sah den Tag Simone Mrotzek von der Garten- und Landschaftsbaufirma GM-Galabau. Denn die wenigsten Jugendlichen würden von allein zu einem Betrieb kommen, um ihn sich anzuschauen. Personalleiter Thomas Klein von Sport Conrad sah den Tag als erfolgreiche Veranstaltung: für die Schüler, die die Bandbreite an Ausbildungsmöglichkeiten kennenlernen, und für die Arbeitgeber, die sich als Ausbildungsbetriebe positionieren können. Betriebe, sagte er, müssen da aktiv sein. „Passiv abzuwarten können sich nur sehr Namhafte leisten.“

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