Schwere Unwetter in der Schweiz: Straße zum San Bernardino zerstört
Die Schweiz erlebt extreme Regenfälle und Erdrutsche. Während Rettungskräfte nach Vermissten suchen, kämpfen andere Regionen mit Hochwasser und Stromausfällen.
Chur – Heftige Unwettern haben die Schweiz heimgesucht. Dabei wurden vier Personen durch einen Erdrutsch, der Schlamm- und Schuttmassen mit sich brachte, verschüttet. Im Misoxtal, nördlich des Comer Sees im Kanton Graubünden, konnte eine Frau am frühen Samstagmorgen (22. Juni) lebend gerettet werden, so die Kantonspolizei. Ein Paar und eine ältere Frau wurden noch vermisst und mit Hunden, Hubschraubern und Drohnen gesucht. Drei Häuser wurden durch den Schuttstrom zerstört.
Schäden nach Unwettern in der Schweiz: Mehrere Ortschaften vom Strom abgeschnitten
Bei dem Erdrutsch soll die Nationalstraße A13 zwischen Roveredo GR und dem San-Bernardino-Pass völlig zerstört worden sein, wie Frapp schreibt. Demnach sei die A13 über alle vier Straßen verschüttet. Die Straße ins Tal war nur für Rettungskräfte geöffnet. Dort lagen meterhohe Felsbrocken, wie die Polizei berichtete. Die Polizei warnte davor, Keller oder Tiefgaragen zu betreten und rief die Bevölkerung auf, sich von Hochwasser führenden Gewässern fernzuhalten. Mehrere Ortschaften waren vom Strom abgeschnitten.

Die Situation im Touristenort Zermatt in der Schweiz war ebenfalls angespannt. Das Dorf am Matterhorn war von der Außenwelt abgeschnitten, da sowohl die Bahnstrecke als auch eine Zufahrtsstraße gesperrt waren. Romy Biner-Hauser, die Gemeindepräsidentin, betonte jedoch im Fernsehen, dass alle Bewohner und Gäste sicher seien.
„Wetter wechselt ständig“ – Wanderwege in Zermatt in der Schweiz sicherheitshalber gesperrt
Die Hauptgeschäftsstraße in Zermatt war nicht betroffen, wie eine Mitarbeiterin des Tourismusbüros der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mitteilte. Restaurants und Geschäfte waren geöffnet. Gäste konnten auch die Bergbahnen nutzen, allerdings waren die meisten Wanderwege aus Sicherheitsgründen gesperrt. Am Samstagmorgen schien in Zermatt zunächst die Sonne. „Aber das Wetter wechselt ständig, später soll es wieder regnen“, sagte die Mitarbeiterin. Zermatt bietet in Hotels und Ferienwohnungen über 14.000 Betten für Urlauber.
Im Norden des Landes, am Bodensee, galt aufgrund des Hochwasserrisikos Warnstufe 4 von 5. Die Menschen wurden aufgefordert, sich von den Ufern fernzuhalten. Am Samstag entspannte sich die Situation an der Rhone vor dem Eintritt in den Genfersee.
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Auch Österreich hat mit schweren Schäden nach Unwettern zu kämpfen. Und auch in Italien wüten schwere Unwettern. (tt/dpa)