„Aussichten unter aller Kanone“: Wetter-Absturz donnert auf Deutschland zu – neue Vb-Lage droht
Deutschland darf nächste Woche den Sommer erleben, nur um dann kurz danach enttäuscht zu werden. Denn die Badesaison lässt weiter auf sich warten.
München – Ende Mai kam es in Deutschland zu verheerenden Unwettern, welche vor allem im Süden des Landes für Verwüstung gesorgt haben. Kaum ist die Katastrophe vorüber, droht schon die nächste: Laut Meteorologe Kai Zorn steht erneut eine Vb-Wetterlage bevor, die im schlimmsten Fall wieder zu extremen Regenfällen und Hochwasser sorgen könnte. Generell soll es bis Juli weiterhin wechselhaft bleiben. Der Juni geht also wortwörtlich baden.
Vor Vb-Wetterlage: Deutschland bekommt erste Anzeichen des Sommers zu spüren
Alles in einem seien die „Aussichten zwischen mau und unter aller Kanone“, erklärt Zorn und verleiht seinem YouTube-Video entsprechende Überschrift. Während es am Sonntag und zum Anfang der neuen Woche noch sommerlich warm und trocken werden soll, folgt spätestens am Mittwoch die bittere Enttäuschung. Bis Samstag könnte es schließlich zu einer Vb-Wetterlage kommen. Doch der Meteorologe mahnt zur Zurückhaltung: „Wir müssen im Konjunktiv bleiben.“
Ähnlich sieht es der Meteorologe Dominik Jung von wetter.net voraus: „Die beiden Prognosen haben es in sich“, sagt er mit Blick auf CMS- und das ECMF-Modell. Das Hoch bringe ab Sonntag (23. Juni) vermehrt sonniges und trockenes Wetter, aber „der Sommer kommt wahrscheinlich nicht so richtig auf Touren“. Denn laut Ensemble-Wettervorhersage bleibt es bis zum 7. Juli wechselhaft. Doch Jungs Prognose nach bekommt die Badehose dieses Jahr noch ihr lang ersehntes Debüt.
Wetter der nächsten Tage kompakt zusammengefasst:
- Sonntag: Höchsttemperaturen zwischen 19 und 24 Grad, durchwachsen
- Montag: Höchsttemperaturen zwischen 22 und 27 Grad, sonnig
- Dienstag: Höchsttemperaturen zwischen 24 und 29 Grad, teils bewölkt
- Mittwoch: Höchsttemperaturen zwischen 23 und 30 Grad, wechselhaft
- Donnerstag: Höchsttemperaturen zwischen 17 und 28 Grad, wechselhaft
Vb-Wetterlage könnte „sehr gefährlich“ werden: Droht Deutschland erneut Hochwasser?
Dass es am Mittwoch (26. Juni) wieder bergab geht, weiß auch Jung. Er erklärt, dass es im Südwesten bis zum Abend „brodeln“ soll. Spätestens am Donnerstag wird es dann wieder kühler. Grund dafür ist ein Tiefdruckgebiet, das von Italien nach Mitteleuropa zieht. Wenn das wiederum Wärme miteinbinde, haben wir „ruckzuck eine Vb-Wetterlage“, wie es Zorn in seiner Prognose beschreibt. Im gleichen Zuge verweist der Meteorologe auf das Hochwasser Ende Mai in Deutschland.
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Was ist eine Vb-Wetterlage?
Eine Vb-Wetterlage (gesprochen: Fünf-B-Wetterlage) ist eine spezielle Großwetterlage, bei der ein Tiefdruckgebiet von Italien über die Alpen nach Norden zieht. Diese bringt oft intensive Niederschläge, besonders in den östlichen Teilen Deutschlands und in Mitteleuropa. Das Tiefdruckgebiet führt dabei feuchte Luftmassen mit sich, die zu starken Regenfällen führen können. Solche Wetterlagen sind bekannt für ihre potenzielle Hochwassergefahr.
Quelle: Deutscher Wetterdienst
Abgebildet wird die Vb-Lage vom deutschen Wettermodell „Icon“. Zorn weist darauf hin, dass es sich dabei lediglich um Berechnungen handle, die es aber in sich haben und „sehr gefährlich“ wären. Im Fall der Fälle wurde nächste Woche Samstag (29. Juni) in Franken, Baden-Württemberg sowie in der Pfalz zum Teil „deutlich über 100 Liter Regen pro Quadratmeter“ fallen – „bedingt durch stationäre schauerartig verstärkte Regenfälle“, prognostiziert der Meteorologe.
Juni fällt ins Wasser: Meteorologe rechnet mit „Durchschnittssommer“ in Deutschland
Hoffnung bringt hingegen der August: Laut dem Climate Forecast System (CFS) könnte dieser Monat wärmer als üblich ausfallen. In den meisten Landesteilen könne es zu trocken werden, erklärt Jung. Nur in den Alpen sei es mal wieder etwas zu nass. „Es läuft wahrscheinlich alles irgendwie auf einen Durchschnittssommer hinaus“, meint er. „Am Ende sind vielleicht einige zufrieden, einige werden es nicht sein. Aber wir wissen ja, beim Wetter recht machen kann man es sowieso nie.“

Ein Totalausfall des Sommers ist also vorerst nicht zu erwarten. Nach der aktuellen Prognose fällt der Juni aber ins Wasser. Erst zum Start ins Wochenende warnte der Deutsche Wetterdienst (DWD) vor erhöhter Unwettergefahr. Dabei ist Deutschland nicht das einzige Land, das in diesem Jahr von Extremwetterereignissen getroffen wird: In Österreich hinterließ ein Hagel-Unwetter eine Schneise der Verwüstung. In Spanien hingegen wurde eine ganze Metropole geflutet. (cln)