Donald Trump droht den USA bei Wahlniederlage mit „Blutbad“ und dem Ende der Demokratie
Entsetzen im Wahlkampf: So offen wie nie zuvor warnt Donald Trump vor Gewalt und dem Ende der Demokratie, sollte er die US-Wahl im November verlieren.
Dayton, Ohio – Eigentlich gibt es für Donald Trump gar keinen Anlass, Wahlkampf in Ohio zu machen. Den Bundesstaat hatte der ehemalige Präsident sowohl 2016 bei seinem Sieg über Hillary Clinton als auch 2020 bei seiner Niederlage gegen Joe Biden gewonnen. Doch am Samstag tauchte Trump trotzdem in Dayton auf, um dort seinen Kandidaten Bernie Moreno im Wahlkampf zu unterstützen.
Moreno möchte gerne Senator des Bundesstaates Ohio werden. Dafür kämpft er aktuell um die Nominierung der Republikaner für die US-Wahl 2024, bei der nicht nur der Präsident, sondern auch Teile des Parlaments neu gewählt werden. Die Mehrheit im US-Senat wird zwischen Republikanern und Demokraten neu verhandelt. Dem Duell in Ohio kommt dabei eine besondere Bedeutung zu, die Vorwahlen bei den Republikanern entsprechend hart umkämpft. Ob Trumps Kandidat Moreno sich wirklich gegen die parteiinterne Konkurrenz durchsetzen kann, ist laut dem Rolling Stone Magazine höchst fraglich, für den Ex-Präsidenten aber besonders wichtig.

Donald Trump reist zum Wahlkampf nach Ohio, um seinen Kandidaten zu unterstützen
Deshalb reiste Trump am Samstag, rund acht Monate vor der US-Wahl im November, nach Ohio. Dort legte der New Yorker Immobilienmakler direkt los. Nur er allein könne den sozialen Frieden in den USA garantieren. Für den Fall, dass Amtsinhaber Joe Biden den Wahlgang im November gewinnen sollte, drohte Trump mit martialischen Worten weitreichende Konsequenzen an. „Wenn nicht ich gewählt werde, dann gibt es ein Blutbad. Es wird ein Blutbad in unserem Land“, so der Präsident, dessen Amtszeit mit einem versuchten Putsch seiner Anhängerschaft am 6. Januar 2021 und dem Tod von fünf Menschen im Zuge des Sturms auf das Kapitol in Washington DC ihr tragisches Ende gefunden hatte.
Wenn diese Wahl nicht gewonnen wird, bin ich mir nicht sicher, ob es jemals wieder eine Wahl in diesem Land geben wird.
Doch Trump drohte in Ohio nicht nur mit weiteren Gewaltakten, sollte er erneut eine Wahl gegen Joe Biden verlieren. Der ehemalige Präsident wähnte in diesem Fall sogar das Ende der ältesten Demokratie der Welt nahe. „Wenn diese Wahl nicht gewonnen wird, bin ich mir nicht sicher, ob es jemals wieder eine Wahl in diesem Land geben wird“, sagte Trump in dem rund 140.000 Einwohnerinnen und Einwohner zählenden Städtchen Dayton.
Donald Trump verbreitet Gewalt- und Umsturzfantasien in Ohio
Mit im Gepäck hatte Trump aber nicht nur Gewalt- und Umsturzfantasien für die USA, sondern auch weitere Redner, darunter Kristi Noem. Die Gouverneurin aus South Dakota macht sich einem Bericht des Nachrichtensenders CNN zufolge weiter Hoffnung auf Trumps Nominierung zur Vizepräsidentschaftskandidatin. Sein ehemaliger Vizepräsident Mike Pence hatte sich nach dem Kapitolsturm am 6. Januar von Trump distanziert und seinem ehemaligen Chef vor kurzem auch die Unterstützung im aktuellen Wahlkampf versagt.
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Neben Noem traten die Kongressabgeordneten J. D. Vance und Jim Jordan auf. Der ehemalige Ringer gilt als einer der treuesten und engsten Verbündeten Trumps und legte in Ohio natürlich direkt los: „Die Linken kontrollieren so gut wie alles. Sie kontrollieren die großen Medien, sie kontrollieren Big Tech, sie kontrollieren die großen Konzerne, sie kontrollieren den Sport, Hollywood und die Bürokratie.“ Das Volk aber würden sie nicht kontrollieren, so Jordan.
Aus dem Lager von Joe Biden kamen direkt Reaktionen auf die martialischen Ansagen Donald Trumps in Ohio. „Er will einen weiteren 6. Januar, aber das amerikanische Volk wird ihm im November eine Wahlniederlage bescheren“, so ein Sprecher des amtierenden Präsidenten. Ob es dazu aber wirklich kommt, steht noch nicht fest. Aktuelle Umfragen zur US-Wahl lassen eher einen Sieg Donald Trumps vermuten. (dil)