Merz gibt düstere Prognose zur Zukunft nach US-Wahl – egal, ob Trump oder Harris gewinnt
Auf dem CSU-Parteitag sprach auch Friedrich Merz als Gast. Der CDU-Chef zeigte sich besorgt vor der US-Wahl. Egal, ob am Ende Trump oder Harris siegt.
Augsburg – Die Augen der Welt sind auf die US-Wahl 2024 gerichtet, die am 5. November stattfinden wird. Global werden die Auswirkungen erwartet – auch Deutschland schaut gespannt gen Washington. Aktuelle Umfragen zeigen ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Donald Trump und Kamala Harris. Doch für die Union scheint das Ergebnis unerheblich zu sein, wie auf dem CSU-Parteitag in Augsburg deutlich wurde. Unabhängig vom Ausgang der US-Wahlen sehen die Konservativen düstere Zeiten auf Deutschland zukommen.
Friedrich Merz, seit Mitte September offiziell Kanzlerkandidat der Union, hielt am Samstag eine leidenschaftliche Grundsatzrede zum Abschluss des Parteitags. Er betonte die starke Einheit zwischen den Schwesterparteien CDU und CSU, die sich auch in der guten Zusammenarbeit mit Bayerns Ministerpräsident Markus Söder widerspiegelt. Söder, der Merz den Vorrang als Kanzlerkandidat gelassen hatte, hatte bereits am Vortag eine Rede gehalten, in der er eine Wende in der Migrationspolitik forderte.
„Wird ziemlich unfreundlich“: Merz fürchtet düstere Zukunft nach Ausgang der US-Wahl
Am Samstag legte Merz nun mit seiner Rede nach – und lenkte den Blick auch weg aus Europa und auf die andere Seite des Atlantik gen USA. Auf der Bühne in Augsburg drückte er seine Besorgnis über den Ausgang der US-Wahl aus. Veränderungen würden wohl oder übel auf Deutschland zukommen, unabhängig davon, ob Donald Trump oder Kamala Harris schlussendlich die Wahl gewinne. Er betonte, dass eine neue US-Regierung „sehr viel stärker auf den pazifisch-asiatischen Raum“ fokussieren würde, anstatt auf den transatlantischen Raum. Merz bezeichnete Joe Biden als den „letzten transatlantischen Präsidenten für längere Zeit“ und warnte vor den Konsequenzen.
„Wenn Donald Trump kommt, wird‘s ziemlich unfreundlich“, sagte der CDU-Chef und unterstrich seine größte Sorge im Hinblick auf die bevorstehenden US-Wahlen. Trump hatte bereits mit der Ankündigung von Strafzöllen für deutsche Autobauer für Unruhe gesorgt. Aber selbst wenn Kamala Harris die Wahl gewinnen würde, würde es für Deutschland nur „ein bisschen freundlicher“ werden.
Egal, ob Trump oder Harris gewinnt: Merz sieht große Auswirkungen der US-Wahl 2024 auf Deutschland
Unabhängig davon, ob Trump oder Harris gewinnt, betonte Merz, dass das Ergebnis das gleiche sein wird: „Sie werden uns Europäern sagen: Kümmert euch ein Stück weit mehr um euch selbst, nehmt ein Stück mehr Verantwortung für euch selbst in die Hand, schaut, dass ihr klarkommt und nehmt vor allem Dingen die Verantwortung für eure eigene Sicherheit stärker in die eigene Hand.“
In der Zwischenzeit nimmt das Wahlprogramm der CDU für die Bundestagswahl 2025 immer mehr Form an. Es wurde kürzlich bekannt, dass Merz als Kanzler die Reform einer Steuer anstrebt. Der CDU-Spitzenkandidat hat auch neue Pläne für das Bürgergeld. (han)