Weidel mit Bart: CDU-Mann mit heftigen Vorwürfen gegen AfD wegen „Nazi“-Flyer

  1. Startseite
  2. Politik

Kommentare

Die Union will sich vor der Bundestagswahl 2025 weiter von der AfD abgrenzen, vor allem nach dem Brandmauer-Chaos. Tilman Kuban zeigt ein Video.

München – Tilman Kuban ist für seine klaren und zuweilen auch populistischen Aussagen (wie über eine Kindertagesstätte) bekannt. Nun hat der CDU-Politiker im Kampf um die Stimmen für die Bundestagswahl 2025 mit einem Vorwurf gegen die AfD wieder die Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Für die Union war der Wahlkampf seit den ersten Umfragen eigentlich nur noch Formsache, bis Kanzlerkandidat Friedrich Merz mit der Migrationsabstimmung und dem Brandmauer-Chaos sehr viel aufs Spiel setzte. Dennoch betont er immer wieder die Abgrenzung von der AfD, Kuban macht das jetzt anhand eines Flyers.

„Absolut umöglich, absolut unwählbar“: Tilman Kuban greift AfD vor Bundestagswahl 2025 wegen Flyer-Video an

Der mittlerweile 37-Jährige und ehemalige Vorsitzende der Jungen Union hat sich ein Video über einen Flyer der AfD angeschaut, der Nazi-Nähe nach verbalen Entgleisungen immer wieder vorgeworfen wird. Kuban beschreibt den Flyer mit den Worten: „Von wegen konservativ oder verunglückt. Genau mit solchen Aktionen will man bewusst auch Nazis als Wähler ansprechen. Absolut unmöglich. Absolut unwählbar.“

Dabei wird im eingespielten Video durch das Papier geblättert und von Kuban kommentiert: „Da wird mal wieder kräftig am rechten Rand gefischt, habt ihr das gesehen?“, sagt Kuban im Selfie-Video und spielt dann den kurzen Clip ein. Dort ist zunächst Alice Weidel auf dem Cover zu sehen. Wenn man das Blatt auffächert, sieht man eine – aus AfD-Sicht – typische Familie vor einem Familienhaus. Allerdings wird der Flyer beim „Gegen das Licht“-Halten leicht durchsichtig und Weidel bekommt auf einmal einen Hitler-Bart, der eigentlich das Fenster des Hauses sein soll.

„Das ist die übliche Masche“: Nazi-Akquirierung vor Bundestagwahl 2025 durch AfD-Flyer beabsichtigt

Kuban spielt auch gleich darauf an, dass es ein „Unfall“ sein könnte: „Nenene, das ist eine übliche Masche, um noch die letzten Nazi-Wähler abzuholen! Garantiert ist das keine konservative Partei und keine seriöse Partei. Diese AfD, sie ist nicht wählbar und Frau Weidel darf garantiert keine Kanzlerin werden!“.

In der Kommentarspalte muss sich Kuban mit vielen negativen Aussagen auseinandersetzen. „Unwählbar? Das fällt mir inzwischen auch eine CDU ein. Unwählbar ist eben auch, wer mit den Nazis zusammenarbeitet, so wie Merz das getan hat“, meint eine Frau. „Wie können sie real sein und das ernst meinen?“, fragt sich ein anderer Mann. Für wieder andere kommt die Reaktion zu spät und für sie ist das Kind schon in den Brunnen gefallen: „Bin gerade aus der CDU ausgetreten, weil ich genau solche Stimmen vermisst habe, vor zwei Wochen und auch schon vorher. Danke für den Beitrag.“

In einigen Bundesländern gilt die AfD schon als gesichert rechtsextrem, in vielen anderen als Verdachtsfall. Während des Wahlkampfes fiel die Partei schon mit Abschiebetickets auf. Dass Teile der AfD mit rechtsextremen Aussagen und Nazi-verherrlichenden Kommentaren in der Vergangenheit für Empörung gesorgt haben (eines von vielen Beispielen ist der „Vogelschiss der Geschichte“), ist nicht neu. Die Angst vieler Unions-Wähler besteht darin, dass Merz – trotz mehrfacher Bekräftigung – doch mit der AfD koalieren könnte, oder Deutschland ein ähnliches Szenario wie in Österreich droht.

Auch interessant

Kommentare