Wechsel an der Spitze: Er ist der neue Schulleiter am Graf-Rasso-Gymnasium

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Fürstenfeldbruck
  4. Fürstenfeldbruck

KommentareDrucken

Der Leitspruch von Nelson Mandela hat Jan Wolthuis auf seinem bisherigen beruflichen Weg begleitet. Daher hängt er auch im Büro des neuen Direktors am Graf-Rasso-Gymnasium. Wir sind da, um die Schüler zu     mündigen Staatsbürgern zu machen. Jan Wolthuis © Peter Weber

Seit einigen Wochen hält Jan Wolthuis die Fäden am Graf-Rasso-Gymnasium in der Hand. Der neue Direktor hat sich gut eingelebt und fühlt sich am Tulpenfeld wohl.

Fürstenfeldbruck – Jan Wolthuis ist der neue Schulleiter des Graf-Rasso-Gymnasiums in Fürstenfeldbruck. Am Dienstag (14. Mai) wird er offiziell ins Amt eingeführt. „Es scheint immer unmöglich, bis es getan ist“ – dieses Zitat des Friedensnobelpreisträgers und ehemaligen Präsidenten von Südafrika, Nelson Mandela, ziert eine Wand im Büro von Jan Wolthuis. Ein Leitspruch, der ihn durch seine bisherige Karriere als stellvertretender Schulleiter begleitet hat, erzählt der 48-Jährige, der einige Jahre in Südafrika aufgewachsen ist. Und er wird ihn weiter begleiten.

(Übrigens: Alles aus der Region gibt‘s jetzt auch in unserem regelmäßigen FFB-Newsletter.)

Das Rasso ist Wolthuis’ erste Station als Schulleiter. Ein Posten, dem er seiner Neugier, aber auch seinem Tatendrang zu verdanken hat. Denn in der Karriereplanung war die Leitungsfunktion nicht unbedingt vorgesehen, wie er erzählt. „Ich liebe das Lehrer-Dasein und bin immer noch Lehrer. Nun ist der Posten des Schulleiters dazu gekommen.“

Die ersten Schritte ging er in Bad Tölz, als er zunächst kommissarisch und dann fest in die Schulleitung rutschte. In Weilheim – seiner letzten Station vor dem Rasso – war der 48-Jährige stellvertretender Schulleiter. Da das Gymnasium eine Seminarschule war, vertrat er seine Chefin phasenweise, wenn sie unterwegs war. Die Aufgabe reizte ihn. „Ich bin ein neugieriger Mensch und organisiere und strukturiere gerne Dinge.“ Von seinen Kollegen erhielt er positives Feedback. „Und irgendwann entsteht der Wunsch, die Dinge noch aktiver zu gestalten.“ Also entschied Wolthuis, sich um die Nachfolge von Doris Hübler zu bewerben – und wurde genommen.

Die ersten Eindrücke vom Haus am Tulpenfeld und der Schulgemeinschaft sind gut. „Ich merke, ich komme immer noch mit den Schülern zusammen.“

Sei es bei seinen Vorstellungsrunden in allen Klassen, oder bei den zwei Stunden, die der Lehrer für Geografie und Wirtschaft/Recht pro Woche noch unterrichtet. Die jungen Menschen seien ihm gegenüber neugierig und offen, gleiches gelte für Lehrer und Direktorat.

Wie Schüler heute ticken, das erlebt Wolthuis auch daheim, wenn er seine 15 und 13 Jahre alten Töchter durch ihren Schulalltag begleitet.

Dass er quasi zum Halbjahr nach Fürstenfeldbruck wechselte, sieht Jan Wolthuis als Vorteil. „Ich habe ein halbes Jahr zum Analysieren, wie diese Schule tickt.“ Das gegenseitige Abtasten empfindet er als reizvoll. Denn nur so kann der Direktor, der im Rahmen seiner Ausbildung auch ein halbes Jahr in Namibia unterrichtet hat, sehen, welche Abläufe gut sind, und wo er seine Erfahrungen einbringen möchte.

Der erste Eindruck seiner neuen Schule ist gut: Das Doppelstunden- und Fachraumprinzip gefällt ihm. Auch beim Thema digitaler Unterricht sieht er das Rasso gut aufgestellt. „Die Schule ist bisher einen guten Weg gegangen.“ Den es fortzusetzen gelte. Wie gestaltet man Unterricht, wie bindet man Künstliche Intelligenz und Chat-GPT richtig ein. Verteufeln will Jan Wolthuis all das keinesfalls. Man muss nur den richtigen Weg finden. Gelingen soll dem zweifachen Vater das mit seiner strukturierten Art, die man auch am Arbeitsplatz erkennt. „Nur wenn bei mir Ordnung herrscht, kann ich kreativ sein.“

Struktur, aber vor allem auch Kommunikation und Wertschätzung sind für den 48-Jährigen wichtige Mittel als Schulleiter. „Ich spreche wahnsinnig gerne mit Menschen.“ Schüler in der Urteilsfähigkeit zu stärken, sei heutzutage bedeutsamer. Denn für Wolthuis sollen sie im Mittelpunkt und im Blick bleiben. „Wir sind da, um die Schüler zu mündigen Staatsbürgern zu machen.“ Auch mit den Lehrern ist ihm offene Kommunikation wichtig. „Ich hoffe, dass es mir gelingt, bei allen Problemen, die auftauchen, einen wertschätzenden Umgang an den Tag zu legen.“ Ein dickes Fell hat sich der naturliebende Mensch zugelegt, denn er war 15 Jahre Fußballschiedsrichter. „Aus dieser Zeit konnte ich viel mitnehmen.“ Und wenn er doch mal verzweifeln sollte, hilft der Leitspruch von Nelson Mandela.

Noch mehr aktuelle Nachrichten aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck finden Sie auf Merkur.de/Fürstenfeldbruck.

Auch interessant

Kommentare