Bürgerentscheid in Ingenried: Klarer Sieg für Photovoltaik-Gegner

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Bei der Auszählung: (v.l.) Andreas Ficht, Florian Fischer und Lorenz Garmeier. © Christine Wölfle

Das Ergebnis war deutlich: Beim Bürgerentscheid in Ingenried stimmten 421 Wähler dafür, „dass die Bauleitplanung für den vorhabenbezogenen Bebauungsplan `PV-Freiflächenanlage Ingenried´ eingestellt wird“. So der genaue Wortlaut auf dem Stimmzettel. 187 Wähler stimmten mit Nein.

Ingenried - Die Wahlbeteiligung war mit gut 70 Prozent sehr hoch. 610 von 860 wahlberechtigten Bürgern hatten ihre Stimme abgegeben. 434 per Briefwahl, 176 im Wahllokal in der Mehrzweckhalle. Zwei Stimmen waren ungültig. „Ich bin beeindruckt von der hohen Wahlbeteiligung und natürlich glücklich, dass wir gewonnen haben“, sagte Florian Fischer, einer der führenden Köpfe der PV-Freiflächenanlagen-Gegner, nach der Auszählung. „Da hat sich die Mühe wenigstens gelohnt. Und unser Gefühl ist dadurch bestätigt worden.“

Gemeinderat war einstimmig für die Solarfelder

Die Gegner waren sich nämlich sicher, dass der einstimmige Beschluss des Gemeinderats im Januar nicht die Meinung der Bürger widerspiegelt. „Das Dorf war bei diesem Thema nicht so einstimmig, wie der Gemeinderat“, glaubten sie damals. Und sollten recht behalten. Was auch durch die vielen gesammelten Stimmen, die letztendlich zum Bürgerentscheid geführt haben, bewiesen worden sei.

Doch es gibt natürlich auch andere Stimmen: „Damit haben wir eine große Chance vergeben, das finde ich sehr schade“, meinte Franz Kriesmair. Der Bio-Landwirt hatte bei der Podiumsdiskussion im Oktober auf der Seite der Befürworter Platz genommen. Und steht zu seiner Einstellung: „Der Klimawandel und die Energiewende hängen für mich untrennbar zusammen. Und ich finde, da kann man sich auch als kleine Gemeinde nicht aus der Verantwortung stehlen.“

Im Dorf soll wieder Frieden einkehren

Das Thema PV-Freiflächenanlagen ist in Ingenried mit dem Ergebnis des Bürgerentscheids vom Tisch. Mindestens für ein Jahr, denn so lange ist er bindend. „Aber ich denke, es ist ein deutliches Zeichen der Bevölkerung an die Gemeinde, auch über das Jahr hinaus“, ist sich Fischer sicher. Was alle, Gegner wie Befürworter, eint, ist der Wunsch nach Frieden im Dorf. Denn der war in den vergangenen Monaten brüchig. Mit diesem demokratischen Entscheid soll er nun endlich wieder einkehren.

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