SPD nominiert Clemens Meikis als Kandidaten im Wahlkreis Weilheim für Bundestagswahl 2025

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Blumen zur Aufstellung: Clemens Meikis (3.v.l.) wurde nach seiner einstimmigen Nominierung als SPD-Kandidat im Wahlkreis 225 Weilheim für die Bundestagswahl 2025 von (v.l.) Elke Zehetner (stellvertretende Kreisvorsitzende Weilheim-Schongau), Harald Mansi (Kreisvorsitzender Weilheim-Schongau), Christiane Feichtmeier (Landtagsabgeordnete) und Enrico Corongiu (Vorsitzender Unterbezirk Garmisch-Partenkirchen) beglückwünscht. © Baar

Die SPD im Wahlkreis 225 mit den Landkreisen Weilheim-Schongau und Garmisch-Partenkirchen geht mit Clemens Meikis als Kandidaten in die Bundestagswahl 2025. Der 45-jährige Penzberger Ortsvorsitzende wurde am vergangenen Samstag in der Stadthalle einstimmig gekürt. Er war der einzige Bewerber.

Penzberg– Für Clemens Meikis war es am vergangenen Samstagvormittag in der Penzberger Stadthalle ein Heimspiel: Der mittlerweile 45-Jährige war zuletzt 2023 im Nebensaal für weitere zwei Jahre als SPD-Ortsvorsitzender bestätigt worden. Nun also hatte die SPD im Unterbezirk Weilheim-Schongau in den großen Saal zur Aufstellungskonferenz des Kandidaten für die Bundestagswahl 2025 geladen. Erstmals in einem neuen Format: Statt nur mit rund 40 Delegierten in einem Gasthof war bewusst die Öffentlichkeit zur Kür eingeladen worden. Es sei der Partei „sehr, sehr wichtig, Demokratie sichtbar zu machen“, begründete es der Weilheim-Schongauer Kreisvorsitzende Harald Mansi. Ein Schritt, der allerdings bei nicht SPD-zugehörigen Interessenten auf wenig Resonanz stieß – lag es nun am Oktoberfeststart in München, den samstäglichen Einkaufstouren oder am sonnenverwöhnten Ausflugswetter?

Die Anwesenden jedenfalls bekamen eine gehörige Portion politischen Optimismus, verbunden mit Wahl-Hoffnungen dank des frisch gekürten Kandidaten Meikis serviert. Der 45-Jährige, der als Jurist eines Beratungsunternehmens in der Patentbranche arbeitet, bediente in seiner Bewerbungsrede ordentlich alle Politikfelder, die für das sozialdemokratische Herz von Bedeutung sind – ohne jedoch konkret zu werden.

Arbeit, Wohnen, Klima

Das reichte von „gerechten Löhnen und soziale Sicherheit“ für die Menschen in diesem Land, über bezahlbaren Wohnraum (Wohnen dürfe „kein Luxusgut“ werden“) und den Kampf gegen prekäre Arbeitsverhältnisse bis hin zu Klimaschutz („Der Klimawandel erfordert schnelle und entschlossene Maßnahmen“). Auch nachhaltige Energien, ökologische Landwirtschaft und eine klimafreundliche Mobilität gehörten gefördert. Auch die Wirtschaft mit ihren kleinen Betriebe und dem Mittelstand, beide prägen die regionale Wirtschaft, gehörten unterstützt. Und der Staat solle sich mehr an der Finanzierung von Einrichtungen und Angeboten für Kinder und die Jugend beteiligen.

Meikis, seit 2021 Ortsvorsitzender ist nicht nur in der SPD engagiert. Der gebürtige Dachauer, der über die Kindheit in Beuerberg mit der Familie 1985 nach Penzberg zog, war 2023/2024 Präsident des RotaryClubs Penzberg und engagiert sich für die Tafel. Meikis hat das überparteiliche Bündnis „Penzberg bleibt bunt“ samt zweier Demonstrationen heuer für Vielfalt und Demokratie in der Stadt mit initiiert. Der Penzberger pflegt neben Töpfern und Schlagzeugspielen ein spezielles Hobby: Er ist leidenschaftlicher Barpianist

Alle 33 Stimmen

Meikis war von Kreisvorsitzendem Mansi („Er war mein Favorit“) gefragt worden, ob er sich nicht aufstellen lassen wolle. Meikis sagte „nach kurzer Bedenkzeit“ zu. Sowohl Kreisverband als auch Ortsverband schlugen ihn nun den Delegierten vor. Der Penzberger war der einzige Bewerber. „Aus Sorge um unsere Gesellschaft“ habe er sich viel eingebracht in letzter Zeit, hatte der 45-Jährige kurz vor seiner Nominierung der Rundschau gesagt. Er wolle den Menschen zeigen: „Leute macht mit. Seit nicht betrübt und wütend.“ Und vor allem: „Kommt zu demokratischen Parteien.“

Die Delegierten jedenfalls waren von ihm überzeugt. Meikis wurde einstimmig mit 33 Ja-Stimmen als Kandidat für die Bundestagswahl im Wahlkreis 225 Weilheim aufgestellt. Es gab Standing Ovations, sozialdemokratischer Optimismus rauschte durch die Stadthalle. „Ein Bundestags-Kandidat, der aus Penzberg kommt, tut der ganzen Region gut“, verkündete die stellvertretende Kreisvorsitzende und einstige Bürgermeisterin Elke Zehetner durchaus mit Lokalstolz

Optimismus können die hiesigen Sozialdemokraten gut gebrauchen. Bei der letzten Bundestagswahl 2021 löste im damaligen Wahlkreis 226 der Peißenberger Platzhirsch Alexander Dobrindt (CSU) ungefährdet mit 41,9 Prozent erneut direkt das Ticket für Berlin. SPD-Kandidatin Sigrid Meierhofer aus Garmisch-Partenkirchen landete mit ihren 14,4 Prozent auf Platz zwei, auf der Landesliste hatte sie keinen vorderen Platz bekommen.

Die „Bühne“ nutzen

Der frisch gekürte SPD-Kandidat Clemens Meikis will da noch nicht Trübsal blasen. „Das ist sehr weit hin“, sagt er der Rundschau mit Blick auf rund ein Jahr bis zum Urnengang. Macht er sich überhaupt Hoffnungen? „Ich lass das alles offen“, hält sich der 45-Jährige bedeckt. Eines macht der Penzberger aber deutlich: Den Wahlkampf will er aktiv als „Bühne“ für sein Anliegen um Demokratie und Werte nutzen. Trotz aktueller SPD-Schlagseite gibt sich Meikis zuversichtlich was die Wahl betrifft: „Wir sind immer wieder überrascht worden.“ Im Dezember will die bayerische SPD in Bamberg ihre Landes-Wahlliste aufstellen. Vielleicht bekommt Meikis von seiner Partei einen aussichtsreichen Listenplatz.

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