Mehr Platz für Gäste und Pizzaofen: Diskussion über Umbaupläne der Blombergtenne

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Die Blombergtenne soll erweitert werden. Es braucht mehr Platz für einen Gastraum und einen Holzofen. © Arndt Pröhl

Die Blombergtenne hat einen neuen Pächter. Damit dieser sein Konzept durchführen kann, muss das Gebäude erweitert werden. In der Gemeinderatssitzung waren nicht alle über den Antrag erfreut.

Wackersberg – Der Blomberg ist ein Touristenmagnet für die Gemeinde Wackersberg und die Stadt Bad Tölz. Damit der Freizeitberg auch weiterhin sowohl für Einheimische als auch für Tagesausflügler und Urlauber attraktiv bleibt, muss die Blombergtenne, also die Gastronomie an der Talstation, weiterhin bewirtschaftet werden. Da ist sich Hannes Zintel, Geschäftsführer der Blombergbahn, sicher. Nun hat er wie berichtet mit Luca Lento einen neuen Pächter für die Tenne gefunden. Damit dieser sein gastronomisches Konzept vor Ort umsetzen kann, ist eine Erweiterung des Bestandsgebäudes vonnöten. Der Bauantrag löste in der jüngsten Wackersberger Gemeinderatssitzung eine kritische Diskussion aus.

Neuer Pächter möchte Holzofen-Pizza anbieten

Bürgermeister Jan Göhzold erklärte, dass der Bauausschuss dem Antrag auf ein Genehmigungsfreistellungsverfahren für die Erweiterung der Gaststätte positiv gegenüberstehe. „Der Anbau nach Osten liegt im Bebauungsplanbereich Blomberg, daher sehe ich da kein Problem“, so der Rathauschef. Martin März hakte sofort ein: „Aus meiner Sicht müssen wir das ablehnen. Aufgrund der noch immer fehlenden Toiletten an der Bergstation der Bahn bin ich absolut dagegen, hier wieder was Neues zu genehmigen. Eins nach dem anderen.“

Hintergrund ist, dass an der Bergstation des Blombergs aktuell keine Toiletten vorhanden sind, weder für Personal noch für Besucher. Die nächstgelegenen Toiletten befinden sich am circa 800 Meter vom Lift entfernten Blomberghaus. Auf diesen Umstand wurde der Betreiber laut Gemeinde schon hingewiesen. „Aber da oben passiert rein gar nichts“, fügte März hinzu.

Ärger wegen fehlender Toiletten an bei Bergbahnstation

Nikolaus Braun sagte: „Ich finde es richtig und dringlich, sich der Toiletten-Situation anzunehmen, und vielleicht sollten wir dem Betreiber eine Frist setzen. Aber das Problem oben hat mit dem Bauantrag unten nichts zu tun, und ich finde, wir sollten das getrennt voneinander behandeln.“ Hier pflichtet ihm Zweiter Bürgermeister Martin Fischer bei. „Wenn wir das unten nicht genehmigen, leidet auch der neue Pächter darunter, der für die Situation an der Bergstation wirklich nichts kann“, argumentierte er. Barbara Camelly schlug vor, den Antrag zurückzustellen. „Der Betreiber hält uns immerhin mit den Toiletten auch hin. So könnten wir ein Zeichen setzen“, schlug sie vor. Göhzold meinte: „Das würde ich nicht machen.“

Nikolaus Braun unterbreitete spontan die Idee, ob es möglich wäre, an einen positiven Beschluss die Auflage zu knüpfen, dass die Toiletten bis zu einem Stichtag stehen müssen. Göhzold allerdings sagte: „Das ist sehr schwierig. Ich würde die beiden Baustellen wirklich komplett unabhängig voneinander betrachten.“ Dies sah die Mehrheit der Gemeinderäte ähnlich. Nach längerer Diskussion wurde der Antrag mit 11:3 Stimmen genehmigt. Gegenstimmen kamen von Martin März, Barbara Camelly und Hans Demmel.

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Hannes Zintel selbst war in der Ratssitzung nicht anwesend. Auf Anfrage unserer Zeitung nimmt er allerdings offen Stellung zu dem Vorhaben und den Kritikpunkten: „Es ist mir wichtig zu betonen, dass ich dem Gemeinderat sehr dankbar bin, die Erweiterung der Gastronomie zeitnah baulich umsetzen zu können.“ Geplant sei, mehr Platz im Innenraum zu schaffen. „Zum einen für den Gastraum, damit hier auch im Winter von der Bergbahn unabhängig ein Restaurantbetrieb möglich ist, und zum anderen soll ein Holzofen für Pizza hereinkommen, der natürlich auch seinen Platz braucht.“ Ein Gastronomiebetrieb sei für das Gesamtkonzept des Blombergs nicht wegzudenken. „Es geht dabei um eine notwendig zu erhaltende Infrastruktur, und ich bin wahnsinnig erleichtert, einen so guten Pächter mit Erfahrung und einem guten Ruf im Landkreis bekommen zu haben.“ Luca Leto führte über zwölf Jahre ein italienisches Restaurant in Bad Heilbrunn.

Toiletten sollen laut Betreiber noch 2024 erbaut werden

Zu den Vorwürfen, dass er immer noch keine Toiletten an der Bergstation der Bahn errichtet habe, sagt Zintel: „Ich nehme die Kritik natürlich an. Allerdings ist es auch so, dass ich erst im November 2023 vom Landratsamt die Baugenehmigung bekommen habe.“ In den Wintermonaten sei es sehr schwer, ein Bauvorhaben auf 1500 Höhenmetern umzusetzen. „Daher wäre es mir erst seit diesem Frühjahr möglich gewesen. Und um ehrlich zu sein, haben wir die Sommersaison jetzt erst gebraucht, damit Geld für die nächsten Investitionen da ist.“ Der Winter sei geschäftlich nicht gut gelaufen. „Wir hatten schneebedingt nur an vier Tagen die Winterrodelbahn offen“, erläutert er. „Es ist mein Plan, dass die Toiletten noch in diesem Jahr erbaut werden“, kündigt Zintel an.

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