Tierisches Spektakel: Siebtes Münsinger Ochsenrennen lockt 15.000 Besucher auf die Hertawies

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Schon in den Vorläufen beim Münsinger Ochensrennen lieferten sich die Jockeys ein Kopf-an-Kopf-Rennen. © Peter Herrmann

Das siebte Ochsenrennen am vergangenen Sonntag lockte Besucher aus ganz Deutschland an. Zwei Stunden vor Rennbeginn ging es auf den Zufahrtsstraßen zur Naturarena auf der Hertawies nur im Schritttempo voran.

Münsing – Viele Zuschauer sicherten sich schon früh die besten Plätze am Rande der etwa 100 Meter langen Rennstrecke zwischen Münsing und Holzhausen. Sie wollten hautnah miterleben, wer das mit Spannung erwartete siebte Münsinger Ochsenrennen für sich entscheidet.

Störrische Ochsen und stürzende Jockeys

Die beiden Moderatoren Peter und Tommi saßen auf einem Holzturm und unterhielten das stetig wachsende Publikum mit Witzen und lustigen Ansagen. „Ganz Münsing hat diesem Tag acht Jahre lang entgegengefiebert: Deshalb haben wir mal für 20.000 Gäste bestuhlt“, scherzte Peter. Mit Blasmusik und La-Ola-Begeisterungswellen wurde die Stimmung zusätzlich angeheizt. Vor allem der Getränkeumsatz an den Ständen von fünf Münsinger Vereinen florierte, sodass das beliebte Radler schnell vergriffen war.

Die hohen Erwartungen der Zuschauer wurden bereits in den ersten Vorläufen erfüllt: Störrische Ochsen, stürzende Jockeys und flinke Frühstarter wurden lautstark angefeuert. Dass Ochsenreiten längst keine Männersache mehr ist, bewiesen einige weiblichen Jockeys.

Ließ sich nach seinem Sieg von seinen Fans feiern: Jockey Michael Sebald beim siebten Münsinger Ochsenrennen.
Ließ sich nach seinem Sieg von seinen Fans feiern: Jockey Michael Sebald beim siebten Münsinger Ochsenrennen. © Peter Herrmann

Nach den Vorläufen, Hoffnungsläufen und dem Halbfinale setzte sich im Finale Michael Sebald auf dem weißen Ochsen „Hellmut“ durch. Das 650 Kilo schwere Tier von Halter Simon Hofner, Bio-Bauer in der Gemeinde Staudach am Starnberger See, galt schon vor dem Rennen als Geheimfavorit. Insgesamt waren 18 Tiere am Start.

Veterinäramt begleitet Münsinger Ochsenrennen

Einige Jockeys verletzten sich im Training und mussten beim Rennen dann vertreten werden. Damit ein Tier beim Rennen teilnehmen kann, galt es, Tierschutzbestimmungen zu erfüllen. So mussten die Vierbeiner mindestens zweieinhalb Jahre alt und dressiert sein. „Nach 30 Monaten ist das Rückgrat so verhärtet, dass Rennen für das Tier unbedenklich sind“, erklärte das Moderatorenduo. Georg Unterholzner vom Veterinäramt des Landratsamts begleitete das Ochsenrennen vor Ort. Tierschutzproteste wie bei der sechsten Auflage im Jahr 2016 gab es diesmal nicht.

Vier Tage lang feierten die Ochserer

Viele Zuschauer feierten nach der Entscheidung mit den Jockeys und Ochsenbesitzern im Festzelt weiter. Dort hatten die Feierlichkeiten der Ochserer bereits drei Tage zuvor mit einer Trachtenmodenschau, einem Weinfest und Live-Musik begonnen.

Ein Sonderlob verdienten sich die zahlreichen freiwilligen Helfer, die die Automassen sicher durch die engen Anfahrtswege zu den Parkplätzen leiteten. Zudem sorgten ein Ordnungsdienst, die BRK-Bereitschaft, mehrere Ärzte und die Polizei für einen reibungslosen Ablauf des Spektakels. Münsings Bürgermeister Michael Grasl war mit dem Verlauf zufrieden und bedankte sich bei allen freiwilligen und hauptberuflichen Hilfskräften, „die diese Veranstaltung hervorragend vorbereitet und begleitet haben“.

Positive Polizeibilanz rund ums Münsinger Ochsenrennen

Die Polizeiinspektion Wolfratshausen zieht zur Großveranstaltung mit rund 15.000 Besuchern eine positive Bilanz. „Die seit mehreren Monaten in enger Zusammenarbeit aller beteiligten Behörden und Organisationen mit dem Veranstalter abgestimmte Einsatzplanung zahlte sich aus“, teilt sie mit. So sei es zu keinen größeren Störungen gekommen. Lediglich zu Rennbeginn kam es zu starken Verkehrsbeeinträchtigungen in und um Münsing. Der Stau verlagerte sich bis weit auf die A95.

Gemeldet wurde ein Verkehrsunfall: Gegen 15.30 Uhr kam es zwischen Münsing und Holzhausen auf der Staatsstraße 2065 zu einem Verkehrsunfall, bei dem ein Rollerfahrer bei einem Wendemanöver auf der Fahrbahn mit einem Pkw kollidierte. Die Staatsstraße 2065 musste kurzzeitig für den Verkehr gesperrt werden. Der Rollerfahrer wurde mit mittelschweren Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht.

Zudem gab es eine Vermisstenmeldung: Die sofort eingeleitete Vermisstenfahndung nach einem 89-jährigen Bruckmühler aller zur Verfügung stehender Einsatzkräfte führte nach 35 Minuten zum Erfolg. Der Mann wurde wohlbehalten an die Familienangehörigen übergeben, so die Polizei. Die Polizeiinspektion Wolfratshausen war mit 35 Beamten im Einsatz und wurde durch die Verkehrspolizeiinspektion Weilheim, die Kriminalpolizei Weilheim, die Grenzpolizeiinspektion Murnau und von Beamten des Einsatzzuges Oberbayern aus Murnau unterstützt. dwe

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