Adria-Schiffbruch: Deutsche Touristen in Seenot vor Lignano
Schiffbruch nahe Lignano: Vier junge Deutsche gerieten mit ihrer Segeljacht zwischen meterhohe Wellen und tückische Untiefen.
Lignano – Es sollte ein Segelabenteuer an der Adriaküste werden, doch für vier junge Deutsche verwandelte sich der Italien-Urlaub in einen Albtraum. Drei junge Männer und eine Frau, alle Anfang 20, gerieten am Donnerstagnachmittag (22. Mai) mit ihrer acht Meter langen Segeljacht vor der Küste Lignanos in schwere Seenot. Das Schiff war den plötzlich aufkommenden Sturmböen und hohen Wellen schutzlos ausgeliefert, wie die italienische Küstenwache mitteilte.
Schiffbruch in Italien: Deutsche Urlauber geraten vor Lignano mit Jacht in Unwetter
Die Situation sei äußerst kritisch gewesen, berichtet die Küstenwache Monfalcone der lokalen Zeitung Friuli Oggi. Die Notrufzentrale erhielt am späten Nachmittag einen verzweifelten Hilferuf über die maritime Notrufnummer 1530. Die jungen Leute konnten ihr Boot nicht mehr kontrollieren.
Am Vortag war die Segeljacht im slowenischen Isola gestartet und sollte eigentlich sicher in Lignano Sabbiadoro ankommen. Doch das plötzlich umschlagende Wetter und die tückischen Untiefen vor der Küste machten den unerfahrenen Seglern einen Strich durch die Rechnung. Mit Windböen von über 50 km/h peitschten die Wellen laut lokalen Medien gegen das Boot und machten jedes Manövrieren unmöglich. Ein noch schlimmeres Szenario hätte ein Touristenboot in Italien beinahe vergangenen Sommer durchgemacht.
Adria-Rettung: Deutsche Urlauber verlieren Kontrolle über Jacht – Seegang sogar für Retter schwer
Ein Aufgebot der Küstenwache machte sich sofort auf den Weg. Unter der Koordination der Einsatzzentrale Monfalcone rasten zwei Rettungsboote – das Schnellboot B16 aus Lignano und das Patrouillenboot GCB174 aus Grado – durch die aufgewühlte See. Auch für die erfahrenen Seenotretter waren die Bedingungen extrem, schreibt das Portal Velaveneta.
Als die Retter das Boot erreichten, war es für die Urlaubsgruppe höchste Zeit: Die vier jungen Deutschen auf der Jacht waren durchnässt, unterkühlt und verängstigt. Den Einsatzkräften gelang es, alle vier Personen an Bord der Rettungsboote zu bringen und sicher an Land zu transportieren. Zum Glück erlitt keiner der jungen Leute ernsthafte Verletzungen.
Der dramatische Rettungseinsatz ereignete sich inmitten eines heftigen Unwetters, das am Donnerstag über die gesamte Region Friaul-Julisch Venetien hinwegfegte. Noch schlimmer war es weiter nördlich: In Pederobba bei Udine deckte eine Windhose sogar ganze Dächer ab und verwüstete einen Friedhof. Zahlreiche Bäume stürzten um, Straßen wurden überflutet. (moe)