Das Projekt „Mein Wohn(t)raum“ von Max Huttner hat einen weiteren Schritt gemacht. Es firmiert jetzt als Verein unter dem Namen „Wohnen mit Handicap in Miesbach e.V.“.
Miesbach – Die Gründung ist bereits abgeschlossen und vom Finanzamt bewilligt, nun warten die sieben Gründungsmitglieder auf den Eintrag ins Vereinsregister. Wie berichtet, will die Familie für Max Huttner ein spezielles Wohnprojekt entwickeln, mit dem der 36-jährige Miesbacher eigenständig leben kann. Max Huttner gehört zu der verschwindend geringen Zahl von Menschen, die bereits als junger Mensch an einer Ähnlichkeitsform von Parkinson leiden. Normalerweise tritt diese Schüttellähmung erst ab 50 Jahren auf.
Eine Alternative für junge Menschen zum Seniorenheim
Das Problem für Huttner ist die Betreuung. Während es für geistige Behinderungen gut zugeschnittene Projekte gibt, gibt es für Menschen mit körperlicher Beeinträchtigung vergleichsweise wenig Hilfsangebote. Für Max Huttner wäre die Alternative zur Betreuung daheim, in ein Seniorenheim zu ziehen – auch als Mittdreißiger. Eine Lösung, die für die Eltern keine ist. Denn ihr Sohn braucht nur körperlich Unterstützung, und die wäre mit einer Pflegekraft gewährleistet. Was aber ebenso wichtig ist, sagen sie, sei der Kontakt zu anderen Menschen. Austausch, Gespräche, gemeinsamer Zeitvertreib.
Für die Idee, ein Wohnprojekt für junge und jung gebliebene Erwachsene mit Handicap auf die Beine zu stellen, wurden bereits an die acht Mitstreiter gefunden, berichtet Vater Claus Huttner, der im neuen Verein als Vorsitzender fungiert. Stellvertreter sind seine Frau Brigitte Huttner und Willem Ongena aus Kolbermoor. Weitere Gründungsmitglieder sind Susanne Ongena, Florian Griesbeck und Jürgen Obermaier aus Miesbach sowie Herbert Müller aus Raubling. Gemeinsam suche man eine geeignete Immobilie für einen Um- oder Neubau.
Standort offen, aber Anbindung erwünscht
Grundsätzlich ist der Verein laut Claus Huttner bei der Standortfrage offen, „aber die jungen Leute brauchen eine städtischere Umgebung – ein soziales Umfeld und öffentliche Verkehrsmittel“. Und noch eine Hürde gebe es: „Viele Menschen interessieren sich für unser Projekt und wollen auch helfen, aber jeder erwartet etwas fertig Entwickeltes.“ Doch entwickeln könne man nur etwas, wenn man die Rahmenbedingungen kennt.
Dennoch ist der Verein top motiviert, eine Lösung zu finden. Wenn die Eintragung ins Vereinsregister erfolgt ist, sollen Banktermine folgen und ein Infoflyer erscheinen. Zudem finden weiterhin die monatlichen Stammtische statt, an denen nicht nur Betroffene, sondern auch Interessierte, Förderer und Unterstützer willkommen sind. „Da kommen mittlerweile gut 15 Leute“, berichtet Claus Huttner. Dabei werden auch neue Ideen besprochen. So sei auch die Variante, ein Mehrgenerationenhaus anzudenken, besprochen worden – eine Idee, die ebenfalls überlegenswert sei.
Nächster Stammtisch
Der nächste Stammtisch findet am Samstag, 23. März, in Miesbach statt. Beginn ist um 15 Uhr im Bunten Haus der evangelischen Kirche. Infos zum Projekt gibt es bei Familie Huttner, Telefon 08025 / 5693.
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ddy