Ukraine gerät in Kursk in Defensive – Russland erzielt Geländegewinne
Russland will große Teile der von der Ukraine kontrollierten Gebiete in der Oblast Kursk zurückerobert haben. Die Lage spitzt sich zu.
Moskau – Die jüngsten Entwicklungen im Ukraine-Krieg deuten auf eine signifikante Verschiebung der militärischen Lage zugunsten Russlands hin. Generaloberst Sergej Rudskoj, der die Hauptabteilung für operative Operationen des Generalstabs leitet, erklärte, dass russische Truppen in der Region Kursk erhebliche Geländegewinne erzielt haben. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtete, dass laut Rudskoj über 800 Quadratkilometer von der Ukraine zurückerobert wurden, was etwa 64 Prozent des Gebiets ausmacht, das die Ukraine seit dem Beginn des Einmarsches im letzten Jahr eingenommen hatte.
Lage an der Ukraine-Front: Russland kontrolliert drei Viertel der umkämpften Gebiete
Rudskoj betonte, dass Russland nun 75 Prozent der umkämpften Gebiete in den ukrainischen Regionen Donezk, Saporischschja und Cherson sowie mehr als 99 Prozent der Region Luhansk kontrolliere. Diese Gebiete seien rechtlich Teil Russlands und würden nicht an die Ukraine zurückgegeben. „Das vergangene Jahr war ein Wendepunkt bei der Erreichung unserer Ziele. Das Kiewer Regime wird nicht mehr in der Lage sein, die Situation auf dem Schlachtfeld entscheidend zu veränder“, so Rudskoj. Diese Entwicklungen haben Russland in eine strategisch vorteilhafte Position gebracht, während die Ukraine in die Defensive gedrängt wurde.
Westliche Strategie entscheidet über Konflikt – Trump attackiert Selenskyj
Rudskoj hob hervor, dass die Zukunft des Konflikts von der Bereitschaft des Westens abhänge, eine neue europäische Sicherheitsarchitektur zu schaffen, die die Interessen Russlands berücksichtige. Diese Forderung stellt eine Herausforderung für die westlichen Staaten dar, die bisher die Ukraine unterstützt haben.
In diesem Zusammenhang sorgte eine Äußerung von US-Präsident Donald Trump für Aufsehen. Er bezeichnete den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj als „Diktator“ und betonte, dass Selenskyj schnell handeln müsse, um den Frieden zu sichern. Diese Aussage könnte die internationalen Reaktionen auf die russischen Fortschritte beeinflussen und die Dynamik der westlichen Unterstützung für die Ukraine verändern.
Ukraine-Krieg: Kiew dementiert Putins Angaben über russischen Vorstoß
Meine News
Kiew hat die Behauptungen von Kreml-Chef Wladimir Putin über einen angeblichen Vorstoß russischer Bodentruppen aus der Region Kursk auf ukrainisches Gebiet als „Lüge“ zurückgewiesen. „Putins Information über eine ausgedehnte russische Offensive ist eine Lüge“, erklärte Andrij Kowalenko, der für die Bekämpfung von Falschinformationen zuständige Regierungsmitarbeiter, am Mittwoch.
Kowalenko berichtete, dass eine russische Aufklärungseinheit versucht habe, von Kursk aus in die Ukraine einzudringen, jedoch sei diese Einheit „vernichtet“ worden. Putin hatte zuvor erklärt, dass russische Soldaten von Kursk aus in die Ukraine eingedrungen seien. „Mir wurde vor einer Stunde gesagt, dass in der Nacht Kämpfer der 810. Brigade die Grenze zwischen der Russischen Föderation und der Ukraine überquert und in das Territorium des Feindes eingedrungen sind“, sagte der russische Präsident in einer im Fernsehen übertragenen Ansprache.
Verluste im Ukraine-Krieg: Selenskyj sieht verbleibende Gebiete in Kursk als Druckmittel
Die 810. Brigade ist laut russischen Staatsmedien in der Region Kursk nahe der Grenze zur ukrainischen Region Sumy stationiert. Seit dem Rückzug der russischen Truppen im Jahr 2022 war Sumy nicht mehr von russischen Bodentruppen angegriffen worden.
Im vergangenen August hatten die ukrainischen Streitkräfte in einer Überraschungsoffensive Teile der russischen Grenzregion Kursk besetzt. Der ukrainische Generalstabschef Oleksandr Syrskyj berichtete, dass die ukrainische Armee inzwischen rund zwei Drittel des ursprünglich von ihr besetzten Gebiets in der Region wieder verloren habe.
Syrskyj teilte mit, dass die Ukraine in Kursk noch über eine „Sicherheitszone“ von 500 Quadratkilometern verfüge. Präsident Wolodymyr Selenskyj betrachtet die verbliebenen Gebiete in Kursk als wichtige Verhandlungsmasse in den Gesprächen über eine Beendigung des seit fast drei Jahren andauernden Krieges. (jal/afp)