Bekanntes Luxusunternehmen ist insolvent: Filialen in Deutschland nach Pleite betroffen
Ein weiteres Traditionsunternehmen muss die Insolvenz anmelden. Von der Pleite sind auch Mitarbeiter und Filialen in Deutschland sind betroffen.
Linz – Hiobsbotschaft aus Österreich: Ein bekanntes Luxusunternehmen ist insolvent. Das Traditionsunternehmen „Alphagold“ Schmuck- und Uhrenvertriebs GmbH aus Linz mag wenigen in Deutschland ein Begriff sein – im Gegensatz zum insolventen Süßwarenhändler Arko, Hussel und Eilles.
Hierzulande ist das insolvente Unternehmen, das im stationären Einzelhandel mit dem Verkauf und Handel von Schmuck und Uhren tätig ist, allerdings vor allem in München ein Begriff. In Bayerns Landeshauptstadt ist das Unternehmen aus dem Luxussegment mit der Marke „Le Clou“ vertreten.
Bekannter Juwelier ist insolvent: Filialen des Traditionsunternehmens auch in Deutschland von Pleite betroffen
Das 33-jährige Traditionsunternehmen betreibt ein Netz von 32 Filialen in Österreich und zwei Geschäfte in Deutschland. Es handelt sich dabei neben „Le Clou“ auch um die bekannten Marke „Juwelier Reiter“. Von der Pleite sind 108 Mitarbeiter – davon 101 in Österreich und sieben in Deutschland – betroffen.

Während möglicherweise gleich 400 Mitarbeiter bei einer Insolvenz eines Traditionsunternehmens aus in Baden-Württemberg betroffen wären, stellten im Fall des österreichischen Unternehmens 183 Gläubiger nun Forderungen, weil dem Unternehmen ein Vermögen von rund 613.000 Euro nun ein Schuldenberg von beinahe acht Millionen Euro gegenübersteht. Einer der Gründe für die Insolvenz des bekannten Luxusunternehmens sei die Corona-Pandemie gewesen, weil die „Corona-Lockdowns in den Hauptsaisons 2020 und 2021 eine große Herausforderung“ darstellten, wie heute.at berichtet. Der „nicht systemrelevante“ Einzelhandel und damit auch der Handel von Uhren und Schmuckwaren hat darunter offenbar sehr gelitten.
Luxusunternehmen aus Österreich ist insolvent: Veränderte Bedingungen im Einzelhandel als Grund für Pleite
Ein weiterer Grund für die Insolvenz des Luxusunternehmens aus Österreich: „Ab dem Jahr 2015 veränderten sich die Rahmenbedingungen für den Filialeinzelhandel, vor allem aufgrund der Digitalisierung“, erklärt der Kreditschutzverband (KSV).
Die Verluste aus der Corona-Zeit waren aber so hoch, dass die Hausbank von der Schuldnerin schließlich die offenen Kredite einforderte, weshalb man die Zahlungsunfähigkeit eingestehen und den Insolvenzantrag stellen musste. Des Weiteren heißt es im Antrag: „Diese Beihilfen mussten für vereinbarte Kredittilgungen gegenüber der Hausbank herangezogen werden und standen dem Unternehmen der Antragstellerin für die Finanzierung für den weiteren operativen Geschäftsbetrieb im Wesentlichen nicht zur Verfügung.“
Bekanntes Luxusunternehmen ist pleite: Trotz Insolvenz plant Traditionsunternehmen den Betrieb fortzusetzen
Doch es gibt zumindest ein paar gute Nachrichten in der Insolvenz, die ein Fortbestehen des bekannten Luxusunternehmens zumindest im Bereich des Möglichen erscheinen lassen. Denn nach Angaben des KSV hat das Unternehmen „alle notwendigen Restrukturierungsmaßnahmen eingeleitet“. Die Filialstruktur sei an die geänderten wirtschaftlichen Herausforderungen angepasst worden und die Geschäftsführung habe für wesentliche Kosteneinsparungsmaßnahmen im Bereich der Verwaltung gesorgt.
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Eine Weiterführung des Unternehmens ist vorerst ebenso beabsichtigt, wie den Geschäftsbetrieb in den Filialen unvermindert fortzusetzen. Eine Meldung, die ein insolventer Auto-Zulieferer wohl nicht von sich behaupten kann, da dieser Umsatzausfälle in Millionenhöhe zu beklagen hat.