Heftige Trump-Drohungen: ZDF-Star-Journalist zeichnet Bild von düsterer Präsidentschaft
Donald Trump droht unmittelbar vor der US-Wahl 2024 ganzen Bevölkerungsgruppen und verunglimpft sie. ZDF-Korrespondent Elmar Theveßen warnt eindringlich.
Washington D.C. - Die US-Wahl wird am Dienstag (5. November) darüber entscheiden: Wird Kamala Harris die erste weibliche Präsidentin der Vereinigten Staaten? Oder wird Donald Trump nach seiner ersten Amtszeit (2017 bis 2021) zum zweiten Mal Regierungschef sowie Staatsoberhaupt in einer Person und damit der 47. Präsident der politischen und militärischen Weltmacht?
Aussagen von Donald Trump: ZDF-Journalist Elmar Theveßen reagiert besorgt
Während sich Trump bei einem Wahlkampfauftritt in Green Bay als Müllmann ausgab und in New York die Nato-Verpflichtungen der USA infrage gestellt hat, haben sich auch der Ton und die Wortwahl der als gemäßigt sowie moderat bekannten Harris zuletzt merklich verschärft.
Trumps Aussagen zielen kurz vor dem Showdown wiederum in eine derart fremdenfeindliche und hetzerische Richtung, sodass sich ein bekannter ZDF-Journalist veranlasst sah, darauf hinzuweisen, die Kritik, der Ex-Präsident verhalte sich regelrecht wie ein Faschist, sei besser ernst zu nehmen.

Donald Trump von den Republikanern: Ex-Generalstabschef nennt ihn „Faschist“
„Man kann sagen, Donald Trump holt auf“, erklärte US-Korrespondent Elmar Theveßen am späten Mittwochabend (30. Oktober) in der Sendung „Markus Lanz“. Und weiter: „Am Ende könnten es ein paar tausend Stimmen sein, die den Unterschied machen.“ Ein Großteil davon, was Trump behaupte, sei „schlicht und ergreifend erlogen und reine Beschimpfung“, meinte er. Er sei für seine Recherchen durch das Land gefahren, erzählte der erfahrene Journalist und erklärte: „Ich sehe nirgendwo ein zerstörtes Amerika. Die Wirtschaftsdaten sind hervorragend.“
Es seien nicht zuletzt John Kelly, der ehemalige Stabschef im Weißen Haus, und der frühere Generalstabschef, Mark Milley, gewesen, „die Trump als Faschisten beschimpft haben. Dann wird gesagt, das ist unmöglich, das ist eine Beschimpfung ohne Beleg“, meinte Theveßen zu beschriebener Faschisten-These. Die amerikanische Faschismusforschung habe sich deutlich dazu geäußert, schilderte er, „dass alle Elemente, die wir in den letzten Jahren von Donald Trump erlebt haben, schlicht und ergreifend belegen, dass es faschistische Tendenzen sind“.
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Donald Trump gegen Kamala Harris: Der Ton wird vor der US-Wahl (noch) rauer
Harris habe zwar das Wort „Faschist“ vermieden, sie habe Trump aber einen „kleinen Tyrann“ und „Möchtegern-Diktator“ genannt. „Man sieht, dass sie sich anpasst. Dass auch sie Trump schärfer angeht. Dass sie so ein bisschen auf seinen Stil einschwenkt. Nicht so extrem, aber schon in diese Richtung. Ich bin echt gespannt, wie das ausgeht“, sagte die Journalistin Julia Löhr in der ZDF-Sendung: „Vor allem frage ich mich, ob Trump das Ergebnis anerkennen wird, wenn es zu ihren Gunsten ausgehen sollte. Ich befürchte, nein. Und was erleben wir dann?“
Theveßen verwies daraufhin auf eine nicht näher präzisierte Umfrage in den Swing States, wie viele der Bürgerinnen und Bürger dort glauben, dass das Ergebnis der US-Wahl nicht anerkannt wird und ob es zu Gewalt kommen könnte. „Da sagt eine deutliche Mehrheit der Bevölkerung, dass sie hinterher mit Gewalt rechnet. Und 90 Prozent der Demokraten sind fest überzeugt, dass Donald Trump des Ergebnis nicht anerkennen wird“, referierte der 57-jährige Rheinländer: „Er hat gestern (29. Oktober, Anm. d. Red.) bei einer Veranstaltung in Pennsylvania wieder gesagt: ‚Wenn die Demokraten gewinnen, dann kann das nur sein, weil sie betrogen haben.‘“

Donald Trump vor der US-Wahl: Republikaner wettert gegen Migranten
Der Präsidentschaftskandidat der Republikanischen Partei hatte unlängst am 27. Oktober bei einem Wahlkampfauftritt vor 20.000 Parteianhängern im Madison Square Garden von New York City heftig gegen Einwanderer und Menschen mit Migrationshintergrund gewettert. Die USA seien „ein besetztes Land“, sagte der 78-Jährige zum Beispiel.
Und er drohte förmlich: „An Tag eins werde ich das größte Deportationsprogramm der amerikanischen Geschichte starten. Ich rette jede Stadt und jeden Ort, in den sie einmarschiert sind und den sie erobert haben.“ Immer wieder bezeichnete er in den vergangenen Wochen Einwanderer zudem pauschal als „Kriminelle“.
An Tag eins werde ich das größte Deportationsprogramm der amerikanischen Geschichte starten.
Illegale Migranten würden „das Blut unseres Landes vergiften“, sagte Trump etwa und kündigte polemisch an, er würde als künftiger Präsident im Inland „das Militär einsetzen“ und Internierungslager einrichten. Gegen „radikale linke Irre“ würde er notfalls mit der Nationalgarde vorgehen, erklärte er weiter. Es bleibt thematisch aufgeladen, persönlich hitzig und verbal drastisch bis zum 5. November und dem Showdown der US-Wahl in den sieben amerikanischen Swing States. Und womöglich darüber hinaus. (pm)