Wer frisch verliebt ist, hat Schmetterlinge im Bauch und trägt eine rosarote Brille. Die Phase dauert im Schnitt zwischen drei Monaten und zwei Jahren. Mit der Zeit weicht diese dann einer realistischeren Sicht auf Partner und Beziehung und man entscheidet sich: gehen oder bleiben.
Zusammenzubleiben ist offenbar die gesündere Option: Forscher haben jetzt herausgefunden, dass unterstützende und stabile Partnerschaften nicht nur emotional bereichernd, sondern auch gesundheitsfördernd sind, wie es im Magazin "Newsweek" heißt.
Wie emotionale Bindungen den Körper stärken: Sogar die Stoffwechselprozesse im Darm sind gesünder
Denn diese Beziehungen beeinflussen die Verbindung zwischen Gehirn und Darm durch das Hormon Oxytocin, das auch als "Liebeshormon" bekannt ist und eine Rolle bei der Regulierung des Essverhaltens und des Stoffwechsels spielt.
Eine Studie, in der fast 100 Personen mit unterschiedlichen Hintergründen untersucht wurden, zeigte, dass verheiratete Menschen mit hoher emotionaler Unterstützung einen niedrigeren Body-Mass-Index (BMI) und weniger Symptome von Esssucht aufwiesen. Zudem wurde bei diesen Personen eine stärkere Aktivität in den Gehirnregionen festgestellt, die für Selbstkontrolle und Appetitregulation zuständig sind.
Langfristige Beziehungen wie die Ehe dienen als "Trainingsfeld für Selbstkontrolle"
Auch die Stoffwechselprozesse im Darm waren gesünder, was auf eine geringere Entzündung und eine bessere metabolische Gesundheit hindeutet. Es scheint, als wirke Oxytocin dabei als Vermittler, der sowohl die Selbstkontrolle stärkt als auch positive Stoffwechselprozesse fördert.
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass soziale Bindungen nicht nur psychologisch, sondern auch biologisch tief in unserer Gesundheit verankert sind. Laut den Forschern dienen langfristige und stabile Beziehungen wie die Ehe als "Trainingsfeld für Selbstkontrolle", da sie dabei helfen, destruktive Impulse zu überwinden und langfristige Ziele zu verfolgen.
Trends bei Eheschließungen und Heiratsalter in Deutschland
Im Jahr 2024 wurden in Deutschland 349.216 Eheschließungen gezählt, was bedeutet, dass 698.432 Menschen geheiratet haben. Diese Zahl schließt laut "Statista" alle Eheschließungen ein, einschließlich der gleichgeschlechtlichen Ehen. In den letzten Jahren hat sich das durchschnittliche Heiratsalter in Deutschland stetig erhöht.
Im Jahr 2024 lag es bei Männern bei 35,3 Jahren und bei Frauen bei 32,9 Jahren. Dies deutet darauf hin, dass viele Menschen die Ehe auf einen späteren Zeitpunkt in ihrem Leben verschieben, um sich beispielsweise zunächst auf Karriere oder persönliche Entwicklung zu konzentrieren. 129.300 Ehen wurden 2024 geschieden, was einem leichten Anstieg von 0,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die meisten Ehen wurden nach einer Dauer von 26 Jahren oder mehr aufgelöst.