Weiterhin hohe Flüchtlingszahlen: Landkreis Miesbach sucht dringend Wohnungen

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Alle zwei Wochen wurde dem Landkreis Miesbach ein Bus mit 50 Menschen zugewiesen. (Symbolbild) © Patrick Pleul/dpa

Im Landkreis Miesbach bleibt das Flüchtlingsaufkommen hoch: 1.850 Geflüchtete, davon 983 Ukrainer, brauchen stabile Unterkünfte und lokale Unterstützung.

Landkreis Miesbach – Ein Bus mit 50 Geflüchteten alle zwei Wochen: Das Flüchtlingsaufkommen im Landkreis Miesbach bleibt hoch und stellt die Region weiterhin vor Herausforderungen. Der nächste Transport erreichte laut Landratsamt den Landkreis in dieser Woche.

Aktuell leben im Landkreis 1.850 geflüchtete Menschen – darunter 983 Ukrainer sowie 867 Menschen aus dem klassischen Asylbereich. Die auffallend hohe Zahl an Geflüchteten aus der Ukraine hat vor allem zwei Ursachen: Zum einen werden derzeit Menschen aus Nordrhein-Westfalen nach Oberbayern umverteilt, weil NRW zu viele Geflüchtete aufgenommen hat.

Zum anderen dürfen seit August laut ukrainischer Regierung erstmals auch Männer im Alter von 18 bis 22 Jahren das Land verlassen, um im Ausland eine Ausbildung zu absolvieren – ein Schritt, der nach Rückkehr auch der Ukraine zugutekommen soll. Zum Kriegsdienst werden ukrainische Männer erst ab einem Alter von 25 Jahren eingezogen.

Ursachen der hohe Flüchtlingszahlen: Umverteilung und Ausbildungswege

Wie das Landratsamt weiter mitteilt, dürfen Ukrainer – wie anerkannte Asylbewerber – privat Wohnungen anmieten und sind nicht verpflichtet, in Gemeinschaftsunterkünften zu wohnen. Unter Verweis auf die Bedeutung fester Unterbringung und lokaler Unterstützung für eine gelingende Integration appelliert das Landratsamt deshalb an die Bürger, leerstehende Wohnungen bei den Gemeinden für anerkannte oder ukrainische Geflüchtete zu melden.

Auch die Integrationsbeauftragte des Landkreises, Iryna Titov, steht für Fragen oder Unterstützungsanfragen zur Verfügung (E-Mail:integrationsbeauftragte@lra-mb.bayern.de, Telefon: 08025/7041016).

Gute Nachricht: Turnhalle in Miesbach ab Oktober wieder nutzbar

Vor dem Hintergrund, dass die Container-Unterkunft in Warngau zum Jahresende 2026 endgültig aufgegeben werden soll und dort derzeit viele Ukrainer untergebracht sind, könnten zusätzliche Privatwohnungen das erwartete Problem fehlender Ersatzunterkünfte deutlich abmildern.

Fortschritte gibt es derweil bei den ehemals belegten Sporthallen: Die grundlegenden Sanierungsarbeiten in der Halle der Berufsschule Miesbach sind abgeschlossen. Schon ab Mitte Oktober können lokale Sportvereine die Halle wieder wie gewohnt nutzen. Die Schule wird die Nutzung der Halle ab 2026 wieder aufnehmen.

Für die Sporthalle des Gymnasiums Miesbach stehen noch einige Gutachten aus – erst danach lassen sich Ausmaß der Schäden und weitere Maßnahmen benennen. Arbeiten zur Reinigung und Desinfektion laufen jedoch bereits.

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