Landkreis Miesbach: Schülerforschungszentrum mit mobilem Angebot in Gymnasien
Das Schülerforschungszentrum startet mit mobilem Konzept an den Gymnasien im Landkreis Miesbach. Ziel ist es, junge Mensch für Naturwissenschaften zu begeistern.
Miesbach/Landkreis – Mit dem neuen Jahr soll das Projekt weiter wachsen. Das Schülerforschungszentrum (SFZ) hat zwar noch keine eigenen Räume, ist aber mit einem mobilen Konzept bereits erfolgreich gestartet. Wie sich das Angebot entwickelt, erläuterte die wissenschaftliche Leiterin, Professorin Claudia Nerdel von der Technischen Universität München (TUM), vor Kurzem im Kreistag.
Interesse an Schulen wecken: Schülerforschungszentrum mit mobilem Angebot in Gymnasien
„Junge Menschen für Naturwissenschaften begeistern“ und „das Interesse nachhaltig aufrecht erhalten“, nannte Nerdel, die an der TUM die Professur für Fachdidaktik Life Sciences leitet, die grundlegenden Ziele. Das SFZ ermöglicht, weit über den Lehrplan hinaus, unter wissenschaftlichen Bedingungen zu forschen. Dafür werden Räume im ehemaligen Krankenhaus in Miesbach hergerichtet. Bis diese zur Verfügung stehen, kommt das Schülerforschungszentrum zu den Schulen – bis jetzt zu den drei Gymnasien im Landkreis.
„Das ist die Antwort auf den Fachkräftemangel“, lobte Elisabeth Dasch (SPD). Durch die „enge Verzahnung des SFZ mit den regionalen Unternehmen“, die Nerdel betont hatte, lernen die Schüler Unternehmen kennen. „Sie sehen, dass es auch hier alle Möglichkeiten gibt“, sagte Dasch. Für REO-Vorstand Alexander Schmid ist das SFZ deshalb „ein weiterer Baustein für die wirtschaftliche Zukunft unseres Landkreises“. Auch die Themen passen zur Region: Biotechnologie und künstliche Intelligenz stehen im Fokus.
Themen Biotechnologie und künstliche Intelligenz stehen im Fokus
Dazu gibt es seit Beginn des laufenden Schuljahres Kurse. Im Rahmen der Forschungsparcours packen die Lehrkräfte und Sara Großbruchhaus, wissenschaftliche Mitarbeiterin der TUM, die Biotech-Boxen in sechsten bis zwölften Klassen aus. Darüber hinaus organisiert das SFZ Clubs, in denen Interessierte an einem Nachmittag pro Woche weiter forschen. Dieses Format richtet sich an Schüler der fünften bis zehnten Jahrgangsstufe und bringt junge Menschen mit gleichen Interessen zusammen.
Das dritte Format wird gerade geplant: Neunt- bis Zwölftklässler können sich für eine Summer School bewerben, ein mehrtägiges Angebot mit Übernachtung. Insgesamt möchte Nerdel in diesem Schuljahr bis zu 300 Schüler erreichen. Die TUM bietet dazu Fortbildungen für Lehrkräfte an, Ausrüstung und Labortechnik sowie didaktisches Begleitmaterial. Das Kultusministerium gewährt den drei Gymnasien zusammen 23 Anrechnungsstunden für Lehrkräfte. Auch die Grundschule Miesbach bekommt sechs Stunden.
Der Landkreis hat zur Finanzierung eine Stiftung gegründet. Eigene Räume bekommt das SFZ auch – in Nachbarschaft zum Campus in Miesbach. „Das ist der ideale Standort“, findet Astrid Güldner (Grüne). „Ein Leuchtturmprojekt“, sagte Miesbachs Bürgermeister Gerhard Braunmiller (CSU), „und eine sehr gute Idee für den gesamten Landkreis“.
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