„So nicht genehmigungsfähig“: Sanierung des Klärwerks verzögert sich – Kostenhöhe unklar
Die Sanierung des Klärwerks gerät ins Stocken. Die Bürgermeister der beteiligten Gemeinden fordern eine genaue Kostenschätzung.
Wolfratshausen – Das Dach eines Betriebsgebäudes der Kläranlage am Weidacher Isarspitz soll aufgestockt und mit einer Photovoltaik (PV)-Anlage ausgestattet werden. Hierzu präsentierte der Vorsitzende des Abwasserverbands Isar-Loisachgruppe (AV), Dr. Manfred Fleischer, in der letzten Mitgliederversammlung des Jahres einen Planungsentwurf, der den anwesenden Bürgermeistern aus den sechs Verbandskommunen – das sind Icking, Wolfratshausen, Egling, Dietramszell, Geretsried und Königsdorf – jedoch zu ungenau erschien. Sie forderten einhellig eine Nachbesserung der Beschlussvorlage und setzten gemeinsam mit Stadt- und Gemeinderäten eine Vertagung durch.
Fleischer erinnerte zunächst an einen bereits im Jahr 2021 gefassten Beschluss, der die Sanierung eines Betriebsgebäudes, Garagen und Werkstätten vorsieht. „Das Ziegel-Satteldach soll so stabil gebaut werden, dass darauf auch die Errichtung einer PV-Anlage mit einer Leistung von etwa 24,6 Kilowattpeak pro Jahr möglich ist“, erklärte der AV-Vorsitzende. Die Fassade soll aufgrund der Nähe zum Entschwefler mit einer Lärchenverschalung oder mit einem sulfatbeständigen Putz saniert werden.
Zudem ist eine Erhöhung des Dachs im Schaltwarte-Trakt geplant, um benötigte Räume für Personal zu schaffen. „Zwei Mitarbeiter ziehen sich derzeit bei der Notdusche im Faulraum um, zwei weitere in der Damendusche“, klagte Fleischer. Darüber hinaus bestehe Platzmangel im Wäscheraum, am PC-Arbeitsplatz und im Laborlagerraum. „Daher ist eine Aufstockung des Gebäudes betriebstechnisch und wirtschaftlich sinnvoll.“
Alle Nachrichten aus Wolfratshausen lesen Sie hier.
Summa summarum rechnet das beauftragte Ingenieurbüro Illner aus Egling mittlerweile mit Gesamtkosten in Höhe von rund 885 000 Euro. Dass es sich dabei laut Fleischer nur um eine „Grobkostenschätzung“ handle und wichtige Quadratmeterangaben zu den Räumen fehlen, erzürnte den Dietramszeller Bürgermeister Josef Hauser. „Das muss detaillierter aufgeführt werden: So ist das nicht genehmigungsfähig.“
Der Geretsrieder Rathauschef Michael Müller und der Wolfratshauser Stadtrat Dr. Hans Schmidt gaben ihm recht. „Wir sollten uns die Zeit nehmen“, befand Müller. Sein Königsdorfer Amtskollege Rainer Kopnicky regte an, das Ingenieurbüro Illner mit einer detaillierten Planung zu beauftragen. Das Gremium befürwortete einstimmig den geänderten Beschlussvorschlag, das geplante Sanierungskonzept entsprechend zu ergänzen.
Verbandschef Fleischer sowie der in der Sitzung krankheitsbedingt fehlende Geschäftsführer Lorenz Demmel wurden beauftragt, die wirtschaftlichsten Angebotsergebnisse aus der Ausschreibung vom Ingenieurbüro Illner zum Bauvorhaben „Sanierung Betriebsgebäude 1, Garagen und Werkstätten“ zu unterzeichnen und das Bauvorhaben umzusetzen. Um das Projekt zu realisieren, wurde im Haushalt eine Bausumme von 900 0000 Euro hinterlegt.
Meine news
Übrigens: Alles aus der Region gibt‘s auch in unserem regelmäßigen Wolfratshausen-Geretsried-Newsletter.