Engpässe bei Artillerie-Munition wegen Ukraine-Krieg: Türkei wird zum wichtigsten Lieferanten der USA

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Die Ukraine brauch Munition. Die U.S.-Regierung schließt einen neuen Rüstungsdeal mit der Türkei, denn europaweites Aufrüsten gegen Putin überfordert die Rüstungsindustrie.

Ankara – Die USA verhandeln momentan mit der Türkei für mehr Lieferungen von Artilleriegeschossen und Sprengstoff. Die Produktion soll dadurch auch für die Ukraine angekurbelt werden. Denn Munition wird für die Ukraine langsam knapp. Nach wie vor benötigt Kiew in ihrem Kampf gegen die russischen Invasoren dringend Nachschub.

Das in der Türkei produzierte Trinitrotoluol, auch bekannt als TNT, ist essenziell in der Herstellung der Nato Standard 155 mm Kaliber Munition. Und da aktuell alle Nato-Länder aufrüsten, sind Waffen, Munition und Kriegsgerät allgemein knapp. Durch die Munitionsbestellungen sind die Rüstungshersteller global unter Druck, auch zu liefern, wie die New York Times berichtet.

Ein ukrainischer Soldat beim Beladen eines Artilleriegeschützes mit einem 155 mm Geschoss in der Zaporizhzhia Region.
Ein ukrainischer Soldat beim Beladen einer Haubitze mit einem 155 mm Geschoss. © IMAGO/Smoliyenko Dmytro/Ukrinform/ABACA

U.S.A und die Türkei planen Rüstungsdeal – Erdogan besucht Biden in Washington

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan wird am 9. Mai in Washington erwartet, um mit Präsident Joe Biden die militärische Zusammenarbeit zu verbessern. Bis 2025 sollen knapp 30 Prozent aller US 155 mm Artilleriegeschosse von der türkischen Rüstungsfirma Repkon hergestellt werden. In einem Statement äußerte sich das Pentagon zuversichtlich. Die Zusammenarbeit sei „Schlüssel, eine globale Verteidigungsindustrie aufzubauen.“

Der Westen steht nach wie vor im Wettbewerb mit Russland, wer mehr Material für den Krieg produzieren kann. Momentan scheint Russland, um die vier Millionen Geschosse produzieren zu können. Momentan haben noch viele deutsche Rüstungsunternehmen das Problem, die Produktion hochzufahren und die aktuellen Produktionsanforderungen zu erfüllen. Rheinmetall läuft aktuell auf Hochtouren. Das deutsche Rüstungswerk expandiert, baut neue Fabriken und hat einen Dreischichtbetrieb eingeführt, um die aktuelle Auftragslage auffangen zu können.

Tschechien will für die Ukraine 800.000 Schuss Munition beschaffen

Aktuell arbeitet Tschechien an einer Munitionslieferung für die Ukraine, wie DW berichtet. Bis zu 800.000 Stück sollen es insgesamt sein. Das osteuropäische Land habe allein 500.000 Schuss des heißbegehrten 155 mm Kalibers auf Vorrat. Petr Pavel, tschechischer Präsident, sicherte Kiew auf der Münchner Sicherheitskonferenz am 20. Februar 2024 zu, die Munition schnellstmöglich aufzutreiben. „Wir haben eine halbe Million Stück Munition des Kalibers 155 Millimeter und 300.000 Stück Munition des Kalibers 122 Millimeter lokalisieren können“, teilte Pavel auf der Münchner Siko mit. (SiSchr)

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