Vorabend des „Armageddon“ - Archäologen decken auf: Ägypter und Griechen kämpften zusammen in Megiddo

Archäologen haben Hinweise auf eine ägyptische Armee im antiken Megiddo gefunden, wo König Josia oder Joschija von Juda im Jahr 609 vor Christus laut der Bibel starb. Dies untermauert biblische Erzählungen über die Konfrontation zwischen dem israelitischen König und dem ägyptischen Pharao Necho II.

Nach der Überlieferung markierte der Tod Josias den Beginn einer Periode des Niedergangs im Königreich Juda, in deren Folge die Existenz des Staates mit der Eroberung Jerusalems durch die Babylonier im Jahr 586 vor Christus endete. 

Funde bestätigen Anwesenheit der Ägypter, Rätsel um Tod des Königs bleibt bestehen

Eine neue Studie im „Scandinavian Journal of the Old Testament“ analysierte antike Keramikfragmente und fand sowohl ägyptische als auch griechische Stücke. Israel Finkelstein, Archäologe an der Universität von Haifa und Hauptautor der Studie, erklärte gegenüber „Live Science“, dass diese Fragmente ägyptische Truppen und griechische Söldner in Megiddo um 609 vor Christus belegen.

Assaf Kleiman, Mitautor und Archäologe an der Ben-Gurion-Universität, erklärte gegenüber dem Wissenschaftsportal, dass die Bibel in zwei verschiedenen Büchern unterschiedlich über das Ereignis berichtet. Während das Buch der Könige eine kurze Erwähnung von Josias Hinrichtung gibt, schildert das Buch der Chroniken eine entschiedene Schlacht gegen die mächtige ägyptische Armee. 

Antike Ruinen im früheren Megiddo.
Megiddo liegt im heutigen Israel, rund 30 Kilometer von der Stadt Haifa. Getty

„Armageddon“ begann in Megiddo mit dem Tod des Herrschers

Der Tod von König Josia ist deshalb ein delikates Thema, weil damit auch die Frage des Status des Königreichs Juda in Frage gestellt wird: Stellte sich der tapfere König einer viel größeren Armee entgegen und fiel im Kampf, oder wurde er trotz Unterwerfung vom Pharao hingerichtet? Damit wäre klar, dass Juda zu dieser Zeit dem ägyptischen Reich untergeordnet war. 

Allgemein ist bekannt, dass Josia sein Reich durch geschicktes Taktieren und die Schwäche der Großmächte Assyrien, Ägypten und Babylon mehr Einfluss verschaffte. Laut dem Archäologen Finkelstein inspirierte sein Tod die Menschen zur Prophezeiung des „Armageddon“, der letzten Schlacht zwischen Gut und Böse. Ihr Schauplatz sollte der Ort sein, an dem der große König starb. 

Auch das Wort Armageddon leitet sich von „Har Megiddo“ (der Berg von Megiddo) ab.

Biblische Kultstätte vor Ausgrabung 2800 Jahre lang unberührt

Im Januar dieses Jahres machten Archäologen einen weiteren sensationellen Fund in Israel. In Jerusalem entdeckten sie eine vor 2800 Jahren versiegelte biblische Kultstätte. Die Stätte stammt aus der Regierungszeit des Königs Hiskia. 

Sie besteht aus acht Räumen, darunter ein Altar und ein heiliger Stein. Forscher fanden auch Kochtöpfe, Krüge, Webgewichte, Skarabäen und Stempelsiegel. Die Zerstörung der Struktur könnte in der Bibel erwähnt worden sein, als Hiskia götzendienerische Kultstätten zerstörte.