In Jerusalem - Forscher entdecken seit 2800 Jahren unberührte biblische Kultstätte

Forscher haben im Herzen des antiken Jerusalem eine jahrtausendealte Kultstätte entdeckt. Die Anlage, die unter der Leitung der Israelischen Antikenbehörde (IAA) ausgegraben wurde, stammt aus der Regierungszeit des Königs Hiskia und besteht aus acht Räumen, darunter ein Altar und ein heiliger Stein. Sie wurde bereits 2010 entdeckt, aber erst jetzt in einer Studie veröffentlicht. 

Stätte war „seit dem 8. Jahrhundert v. Chr. mit Füllmaterial versiegelt“

Die Zerstörung dieser Stätte könnte in der Bibel erwähnt worden sein, als Hiskia, ein Vorfahre Jesu, götzendienerische Kultstätten zerstörte. Eli Shukron, Ausgrabungsleiter der IAA, sagte in einer Erklärung auf Facebook: „Als wir 2010 mit den Ausgrabungen in der Davidsstadt begannen, stellten wir fest, dass die Stätte mit einer Aufschüttung aus dem 8. Jahrhundert v. Chr. versiegelt worden war, was darauf hindeutet, dass sie in dieser Zeit nicht mehr genutzt wurde.“ Hiskia und Josia, die im Matthäus-Evangelium als Vorfahren Jesu identifiziert werden, sollen versucht haben, den Kult im Tempel zu zentralisieren.

Kultstätte
Archäologen haben in Jerusalem eine 2800 alte Kultstätte entdeckt. Kobi Harati, City of David

1909 wurde der nördliche Teil der Ruinen entdeckt

In der Kultstätte befand sich ein heiliger Stein, der trotz der Zerstörungen erhalten blieb. Außerdem wurde ein Schatz aus Kochtöpfen, Krügen, Webgewichten, Skarabäen und Stempelsiegeln gefunden. Diese Funde zeugen von der reichen Vergangenheit Jerusalems.

Die Stätte liegt in der Davidstadt in der Nähe des Tempelbergs. Bereits 1909 entdeckte der britische Abenteurer Montague Parker den nördlichen Teil der Ruinen. Amichai Eliyahu, der israelische Minister für Kulturerbe, betont in dem Facebook-Post: „Solche Entdeckungen machen unsere Verbundenheit und unsere historischen Wurzeln greifbar“.

Archäologen entdecken seltene 1700 Jahre alte jüdische Öllampe

Kürzlich wurde in Jerusalem ein weiterer Fund gemacht. Archäologen haben eine seltene Öllampe aus dem 4. Jahrhundert n. Chr. in der Nähe des Ölbergs in Jerusalem ausgegraben. Der Fund gilt als außergewöhnlich, da solche Objekte selten intakt gefunden werden. 

Die Lampe ist mit geometrischen Mustern und einer detailgetreuen Nachbildung des siebenarmigen Leuchters verziert. Ein Sprecher der israelischen Antikenbehörde (IAA) erklärte: „Die Lampe ist 1700 Jahre alt und stammt aus der späten Römerzeit, was den Fund besonders überraschend macht.“