Ukraine-News: Selenskyj trifft Europäer in London – Putins Wirtschaft unter Druck

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Die aktuelle Lage im Ukraine-Krieg: In London sind Gespräche über einen Friedensplan geplant. Russland schneidet Nachschubroute ab. Die Verluste steigen.

Das Wichtigste in
diesem News-Ticker

  1. Gespräche in London über Ende des Ukraine-KriegsEU reagiert auf US-Friedensplan.
  2. Schwerer Schlag gegen Russlands Wirtschaft im Ukraine-Krieg – Drohnen zerstören Putins Öl-Raffinerie.
  3. Russlands Verluste im Ukraine-Krieg steigenPutin verliert 810 Soldaten an einem Tag.

Kiew/Moskau – Das Ringen um ein Ende des Ukraine-Kriegs könnte heute vor einer entscheidenden Phase stehen: Präsident Wolodymyr Selenskyj wird zu Gesprächen mit westlichen Partnern erwartet – unter ihnen ist auch Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU). An den Beratungen über den aktuellen Stand des US-Friedensplans zur Beendigung des russischen Angriffskrieges in der Ukraine werden auch der britische Premierminister Keir Starmer und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron teilnehmen. Zuvor berieten die USA und die Ukraine über Eckdaten eines Friedensplans. Dessen genauer Inhalt: unbekannt.

Transparenzhinweis

Die hier verarbeiteten Informationen stammen von Nachrichtenagenturen und internationalen Quellen, aber auch von Kriegsparteien im Ukraine-Krieg. Die Angaben zum Ukraine-Krieg lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Unterhändler aus beiden Ländern hatten bis Samstag im US-Bundesstaat Florida drei Tage lang über eine neue Fassung des Friedensplans verhandelt, der zu einem Ende des Ukraine-Kriegs führen soll. Dessen ursprüngliche Version war zuvor vielfach als „russische Wunschliste“ kritisiert worden. 

Gespräche in London über Ende des Ukraine-Kriegs

Nun sollen die Gespräche beim London-Treffen neue Impulse für ein Ende des Ukraine-Kriegs geben. „Die Europäer werden notwendigerweise eine tragende Säule der gerechten und dauerhaften Lösung sein, die wir gemeinsam aufbauen“, schrieb Macron vorab auf der Plattform X. Beim Ringen um einen Friedensplan für den Ukraine-Krieg hatte US-Präsident Donald Trump zuletzt Zweifel geäußert, ob Selenskyj mit dem neuen Vorschlag einverstanden ist.

Berutungen zu Ukraine-Krieg
Das sogenannte Viererformat wird sich in London erneut treffen. (Archivbild) © Kay Nietfeld/dpa

Die Vereinigten Staaten hätten mit Wladimir Putin und ukrainischen Vertretern gesprochen, so Trump. Unter ihnen war auch Selenskyj. Am Sonntagabend erklärte der US-Präsident: „Und ich muss sagen, dass ich ein wenig enttäuscht bin, dass Präsident Selenskyj den Vorschlag noch nicht gelesen hat.“ Russland würde wohl lieber das ganze Land haben, sagte Trump über den Friedensplan für ein Ende des Ukraine-Kriegs weiter. Dennoch glaube er, dass Moskau mit dem Vorschlag einverstanden sei. „Aber ich bin mir nicht sicher, ob Selenskyj damit einverstanden ist“, sagte Trump. „Seine Leute lieben ihn (den Vorschlag).“

Wie der aktuelle Stand beim US-Friedensplan ist, ist gegenwärtig nicht bekannt. Entscheidende ungeklärte Punkte scheinen aber die Territorialfragen und Sicherheitsgarantien der USA für die Ukraine zu sein. Moskau gibt sich in dem Prozess zwar öffentlich gesprächsbereit. Im Kern aber hält Präsident Putin an seinen harten Forderungen fest.

Kein Ende des Ukraine-Kriegs: Russland zerstört wichtigen Staudamm

Während weiter um ein Ende des Ukraine-Kriegs gerungen wird, geht der Konflikt mit seiner ganzen Härte weiter. Nicht nur die Verluste auf beiden Seiten steigen, es kommt auch immer wieder zu verheerenden Angriffen auf wichtige Infrastrukturen des Gegners. Nun sollen russische Angriffe eine wichtige Versorgungsroute der ukrainischen Armee lahmgelegt haben. Die Straße über den Staudamm von Petschenihy sei gesperrt, teilte der Bürgermeister des Ortes, Olexander Gussarow, auf Telegram mit. Zudem gibt es Berichte über eine weitere zerstörte Brücke in der Region.

Laut Aussagen der ukrainischen Armee kann der Verlust kompensiert werden. Man sei auf eine vollständige Zerstörung des Staudamms vorbereitet, teilte das 16. Armeekorps auf Facebook mit. Es gebe Ausweichrouten. Die Truppen an der Front hätten genügende Vorräte an Waffen und Munition. Zudem bemühe man sich, die Straße instand zu setzen. Die Mitteilung verwies darauf, dass Angriffe auf Talsperren, Staudämme oder Atomkraftwerke wegen ihrer möglichen katastrophalen Folgen völkerrechtlich verboten seien.

Schwerer Schlag gegen Russlands Wirtschaft im Ukraine-Krieg

Die Ukraine setzt hingegen die erfolgreichen Angriffe gegen Russlands Wirtschaft fort. Wie der Generalstab der Armee mitteilte, erzielten mehrere Drohnen Treffer auf eine russische Öl-Raffinerie in Rjasan. „Die Raffinerie in Rjasan mit einer Auslegungskapazität von 17,1 Millionen Tonnen Öl pro Jahr ist eines der größten Ölraffinerieunternehmen in der Russischen Föderation“, teilte der Generalstab in einem Beitrag in den sozialen Medien mit. Wie es weiter heißt, wurden an der Anlage ein Treffer sowie ein Brand festgestellt. „Die Ergebnisse und das Ausmaß des Schadens werden derzeit ermittelt.“

Laut Informationen von Astra wurde die Öl-Raffinerie in Rjasan bereits zum neunten Mal in diesem Jahr angegriffen. Auf einem in sozialen Medien veröffentlichten Video des Angriffs sind Flammen und Rauch zu sehen, die aus der Raffinerie aufsteigen. Im Ukraine-Krieg setzt Kiew bereits seit Monaten verstärkt auf eine Strategie, die auf die Schwächung von Russlands Wirtschaft abzielt. In der Folge soll Putins Handlungsfähigkeit im Konflikt eingeschränkt werden.

Russlands Verluste im Ukraine-Krieg steigen

Binnen eines Tages soll Russlands Armee 810 Soldaten verloren haben. Das teilte der Generalstab der Streitkräfte der Ukraine auf Facebook mit. Demnach stiegen Putins Verluste im Ukraine-Krieg auf 1.181.680 Kämpfer. Diese wurden entweder getötet oder verletzt. Russlands Armee hat zudem 11.403 Panzer, 23.689 gepanzerte Kampffahrzeuge sowie 34.917 Artilleriesysteme verloren. (fbu mit Agenturen)