Die Zukunft des „Treffpunkt Familienkosmos“ in Penzberg, bekannt als Mütterzentrum, ist so gut wie gesichert. Die Verträge für die zwei künftigen Standorte liegen vor.
Im vergangenen Frühjahr hatte die Stadt Penzberg dem obdachlosen Mütterzentrum, das sich seit einem Jahr „Treffpunkt Familienkosmos“ nennt, zwei Standorte als künftiges Domizil angeboten: ein früheres Wohnhaus an der Christianstraße auf dem Gelände der ehemaligen Molkerei sowie einen Gemeinschaftsraum im Neubauviertel „An den Eichen“. Die „Familienkosmos“-Verantwortlichen hofften damals, dass sie bereits diesen Herbst mit einem Teil des Angebots starten könnten. Die Gespräche dauerten jedoch deutlich länger als erwartet. Jetzt aber haben beide Seiten den Mietvertrag für den Raum im Viertel „An den Eichen“ unterschrieben. Für das Haus an der Christianstraße fehlt nur noch die Unterschrift von Bürgermeister Stefan Korpan (CSU). Dies soll, wenn ihm der Vertrag vorliegt, in diesen Tagen folgen. Das bestätigte er auf Anfrage.
Jasmin Moneer, zweite Vorsitzende des „Familienkosmos“-Vereins, berichtete auf Nachfrage, dass auch der Förderantrag beim „Zentrum Bayern Familie und Soziales“ (ZBFS) gestellt wurde. Das geschah rechtzeitig bis Ende Oktober, obwohl die Verträge noch nicht unterschrieben waren. Wichtige Voraussetzung für die Förderung des ZBFS ist, dass sich auch die Kommune beteiligt. Dies geschieht im Penzberger Fall, indem die Stadt dem „Familienkosmos“ die Miete erlässt – so wie es bereits früher war, als das Mütterzentrum seinen Standort noch an der Winterstraße hatte. Man habe der Förderstelle erklärt, dass man sich noch im Prozess befinde, so Moneer. Eine Antwort gab es bislang noch nicht.
Ursprünglich wollten die „Familienkosmos“-Eltern längst mit der Renovierung der Räume im ehemaligen Wohnhaus an der Christianstraße beginnen. Ohne Vertragsabschluss war dies aber nicht möglich. Moneer hofft nun, dass man damit nach den Weihnachtsferien starten kann. Die Renovierung wird der Verein zum Großteil selbst übernehmen. „Wir werden sehr auf freiwillige Helfer angewiesen sein“, so die zweite Vorsitzende. Zum Beispiel, um Wände zu streichen oder Fußleisten zu erneuern. Die Wohnung, sagt sie, „ist prima in Ordnung, aber renovierungsbedürftig“.
Schneller dürfte es mit dem Gemeinschaftsraum „An den Eichen“ gehen. Dort habe man schon mit der Einrichtung begonnen, berichtet Moneer. Sehr realistisch sei, dort nach den Weihnachtsferien mit den Angeboten starten zu können, zum Beispiel mit dem offenen Treff, mit Kursen und mit Vermietungen, über die sich der „Familienkosmos“ zum Teil finanziert. An der Christianstraße rechnet sie mit einem Start zwei Monate später.
Kein Betrieb seit Mitte Mai
Die Stadt hatte, wie berichtet, im Frühjahr dem seit 31 Jahren bestehenden „Treffpunkt Familienkosmos“ den Vertrag für die Winterstraße gekündigt, weil Platz für Hortgruppen benötigt wurde. Mitte Mai stellte der „Treffpunkt“ den Betrieb ein. Die Suche nach geeigneten Räumen blieb lange erfolglos, es drohte die Auflösung des Vereins. Die Stadt bot jedoch kurz darauf zwei Standorte an: die 105 Quadratmeter große Wohnung im Obergeschoss des Hauses an der Christianstraße, die wegen Sicherheitsauflagen nur für Angebote genutzt werden darf, bei denen Eltern dabei sind, und den circa 70 Quadratmeter großen, ungenutzten Gemeinschaftsraum „An den Eichen“. Der „Familienkosmos“ schmiedete daraus eine „Zwei-Standorte-Lösung“, dem die Mitglieder im Juli zustimmten.