- Der vollständige Artikel von Philipp Raasch, auf den sich die folgende Kommentar-Analyse bezieht, ist hier verfügbar: Porsche-Kopie? Tesla-Klon? Xiaomi zeigt, wie gefährlich gut Chinas Autos sind
Ein Smartphone-Hersteller mischt mit Porsche-Optik und Tesla-Technologien die Automobilbranche auf: Der Artikel beleuchtet, wie Xiaomi mit Kopieren und Verbesserungen Rekorde bricht und neue Standards setzt. In der Leserdebatte stehen sich zwei Lager besonders deutlich gegenüber: Einerseits wird die chinesische Copy-and-Improve-Strategie als legitime Innovation und neuer Effizienzmaßstab begrüßt, andererseits wächst die Sorge, dass Kopieren zu Lasten echter Entwicklung und geistigen Eigentums geht. Zudem diskutieren Leser kritisch über Qualität, Service, politischen Einfluss und die Rolle der deutschen Industrie.
Kritik an chinesischer Kopierstrategie
Ein deutliches Meinungsbild – 27 Prozent der Leser kritisieren die chinesische Praxis, westliche Designs und Technologien zu kopieren. Besonders im Fokus steht dabei die Sorge, dass Innovation und Patentschutz durch systematische Nachahmung geschwächt werden. Einige Kommentierende warnen vor Produktpiraterie, mangelnder Originalität und negativen Effekten für westliche Marken. Gleichzeitig werden wirtschaftliche und politische Verflechtungen und der Einfluss des chinesischen Staates kritisch betrachtet. Der Artikel über Xiaomis Erfolg und die Reaktionen darauf sind für viele ein Beleg, wie sehr diese Strategie mittlerweile den Markt prägt.
"Wo bleibt das Design-Patent? Sind Patente wertlos? Verfolgen alle Firmen dieselbe Strategie, sitzen alle auf der Lauer und warten ab? Dadurch entstehen keine neuen Innovationen. Das bringt nur denen was, die dreist kopieren. Wie armselig ist die Welt geworden, auch die, die es kaufen." Zum Originalkommentar
""Konkurrenz belebt das Geschäft", so heißt es. Sicher werden die hiesigen Hersteller sich was einfallen lassen müssen, wenn auch andere Hersteller in deren "Premium"-Gewässer um Kunden fischen. Hier wurden nur Fahrzeuge und Herstellungsprozesse kopiert. Was tun, wenn die ersten besseren Eigenentwicklungen auf den Markt kommen? Besonders wird es dann für Kunden interessant, wenn die niedrigen Preisregionen anvisiert werden, für die die hiesigen Hersteller bisher nichts entwickelt haben. Die Panik dürfte dann nur größer werden. Denn Marktanteile schwinden schon jetzt. Für Tesla sieht es derzeit auf dem chinesischen Markt noch sehr gut aus. Dort konnte eine Zuwachsrate von 40 % im letzten Monat verzeichnet werden. Deutsche Hersteller haben es da schwerer." Zum Originalkommentar
""Xiaomi beginnt oft mit einer Kopie – doch genau das macht sie stark." Das hat auch Japan gemacht. Sie haben deutsche Fototechnik erst kopiert und dann den Markt vollkommen übernommen. Zuerst haben sich die deutschen Hersteller über die "Kopien" lustig gemacht. Die Fotogeräte aus Japan wurden immer besser, bis in Deutschland produzierte Geräte qualitativ zweitklassig und zu teuer wurden." Zum Originalkommentar
Zustimmung zur chinesischen Innovationsstrategie
Ebenfalls 27 Prozent der Nutzer begrüßen pragmatisch die chinesische Copy-and-Improve-Methode und bewerten sie als modernen Weg der Innovation. Viele Leser sehen darin eine Weiterentwicklung – nicht reine Nachahmung, sondern schnelle und gezielte Verbesserung bestehender Technologien. Dabei wird die Effizienz, Marktgröße und digitale Integration der chinesischen Hersteller hervorgehoben. Auch historische Vergleiche zu Japan und Korea dienen als Positivbeispiele. Der Artikel trifft hier auf Zustimmung für Xiaomis Strategie als legitimes Erfolgsrezept im Automarkt.
"Die Koreaner haben seit ihrer Markteinführung 1991 schnell dazugelernt, aber die Chinesen lernen noch schneller." Zum Originalkommentar
"Naja, Xiaomi hat... - Wie konnte ein Smartphone-Hersteller schaffen, woran Apple gescheitert ist? Die Antwort: Xiaomi hat kopiert. Systematisch. Seit Tag 1. ... hat zusätzlich noch einen Heimatmarkt, der doppelt so groß ist wie Apples und der der EU zusammen. Derzeit produziert Xiaomi seine (jetzt) beiden Fahrzeuge fast ausschließlich für den Heimatmarkt! Und verkauft 40.000 Fahrzeuge im Monat, die nach ca. 6-8 Wochen, spätestens, ausgeliefert werden!" Zum Originalkommentar
"Konnte den Xiaomi SU7 ausprobieren. War schon nicht schlecht. Wenn Xiaomi sich so rasant weiterentwickelt, dann könnte ich mich dazu entschließen, einen zu kaufen, wenn Xiaomi wahrscheinlich 2028 nach Europa kommt." Zum Originalkommentar
Kritik an Qualität und Service chinesischer Autos
Manche Leser (elf Prozent) äußern konkrete Bedenken zur Qualität und Zuverlässigkeit der in China produzierten Autos. Häufig werden technische Mängel, Sicherheitsprobleme und vor allem der mangelnde Kundendienst sowie unsichere Ersatzteilversorgung moniert. Einige zweifeln die Langzeitqualität an und sehen Risiken beim Kauf solcher Fahrzeuge, gerade im Vergleich zu etablierten Marken und deren Serviceangeboten. Auch Xiaomis Schnellstart im Artikel löst damit nicht bei allen Vertrauen in die Produkte aus.
"Hatten im letzten Urlaub ein Geely SUV von Sixt. Waren begeistert, dachten der Chinahype ist berechtigt. Geile Optik, 60 km auf dem Tacho. Nach 1.000 km hatten wir Angst, dass die Kiste auseinander fliegt oder zumindest die Radaufhängung bricht. Innen hat alles geklappert. Über technische Unzulänglichkeiten will ich gar nicht reden." Zum Originalkommentar
"Und wenn man einen Unfall hat, lassen sich die versenkten Türgriffe nicht von außen öffnen. Erst kürzlich sind Xiaomi-Insassen im Fahrzeug verbrannt, weil die Feuerwehr sie nicht bergen konnte. Nicht zu Ende entwickelt." Zum Originalkommentar
"Verbrauch, Reichweite und Ladeleistung sind wie bei den meisten China-Herstellern nicht auf Tesla-, BMW- und Mercedes-VW-Niveau." Zum Originalkommentar
"Wenn die ersten China-Autos am Straßenrand stehen und keiner repariert sie wegen fehlendem Kundendienst und Ersatzteilen, dann wachen auch die letzten deutschen Käufer auf." Zum Originalkommentar
Zustimmung zur Marktdynamik und Wettbewerb
Neun Prozent der Kommentare begrüßen die neue Konkurrenz durch chinesische Hersteller ausdrücklich. Sie betrachten den Markteintritt als Herausforderung und Ansporn für etablierte Marken, innovativer und kundenorientierter zu werden. Die Dynamik im Markt, stärkerer Preisdruck und die Möglichkeit, dass daraus bessere Angebote für Verbraucher entstehen, stehen hier im Mittelpunkt. Für viele ist Xiaomis Erfolg im Artikel ein Zeichen, dass die strategischen Karten am Automarkt neu gemischt werden.
"Wenn sie besser sind - warum nicht? Eigentlich ein gutes Konzept. Schlecht aber für uns." Zum Originalkommentar
"Ich muss dieses Chinavehikel ja nicht kaufen, so einfach ist die Welt." Zum Originalkommentar
"Kann gut sein, dass das mein nächstes Auto ist. Ich kaufe nach Preis/Leistung, nicht nach Markenlogo. Auch bei Bekleidung. Und hier haben wir offenbar das weltbeste Auto. Das noch lange fährt, wenn die EU Verbrenner schon längst verboten hat." Zum Originalkommentar
Kritik an deutscher Industrie und Politik
Weitere Leser (sieben Prozent) nehmen die Entwicklung zum Anlass, die eigene Industrie und Politik kritisch zu hinterfragen. Der Artikel über Xiaomis schnelle Entwicklung wird als Spiegel für deutsche Schwächen, etwa zu viel Bürokratie, mangelnde Agilität und fehlende strategische Weichenstellungen, gesehen. Leser beklagen, dass etablierte Hersteller und Politiker zu wenig gegen den schwindenden Innovationsvorsprung unternehmen. Die Zukunftsfähigkeit des Industriestandorts Deutschland wird dadurch in Frage gestellt.
"Die haben auch eine 6-Tage-Woche 09-21 Uhr. In Deutschland zählt Work-Life-Balance und möglichst wenig arbeiten mit noch weniger Produktivität. Dies sind die Gründe, warum dies in Deutschland im Jahr 2025 leider nicht mehr klappt." Zum Originalkommentar
"Was unternimmt die Regierung zum Schutz der wichtigsten Industrie Deutschlands? Steuern und Abgaben erhöhen und Bürokratie aufbauen. Politiker muss man an ihren Taten messen und nicht an ihren Versprechen. Zudem sollten Minister eine ministerialpostenbezogene Fachkenntnis nachweisen. Wie sagte Bohlen: Er will nicht zu einem Zahnarzt gehen, der BWL studiert hat." Zum Originalkommentar
"Deutschland macht alles anders, alles neu erfinden, auch wenn es schon Besseres gibt, nichts übernehmen, auch wenn es woanders funktioniert, alles überfrachten mit Datenschutz, anfälliger Technik und Bedenken." Zum Originalkommentar
Skepsis gegenüber Kauf chinesischer Autos
Manche Leser (fünf Prozent) drücken Skepsis oder Ablehnung gegenüber dem Kauf chinesischer Autos aus. Die Gründe reichen von Qualitätsbedenken über politisch-ethische Erwägungen – etwa mangelnde Unterstützung für autoritäre Systeme – bis hin zu Wunsch nach mehr Patriotismus beim Konsum. Die Debatte im Artikel verstärkt für diese Nutzer die kritische Haltung zu chinesischer Massenware auf deutschen Straßen.
"Wer eine Chinakarre kauft, sägt an dem Ast, auf dem er sitzt. Außerdem sollte man mal darüber nachdenken, was und wen man da unterstützt. Ich versuche schon länger zu prüfen, aus welchem Land die Ware kommt, die ich kaufe." Zum Originalkommentar
"Dann kauft mal schön. Ich nicht." Zum Originalkommentar
"Ich muss dieses Chinavehikel ja nicht kaufen, so einfach ist die Welt." Zum Originalkommentar
Sonstige Stimmen
14 Prozent der Leserbeiträge sind schwer einem spezifischen Meinungsbild zuzuordnen. Darunter finden sich technische Anmerkungen, spitze Bemerkungen zum Artikelstil und allgemeine Hinweise zur Gleichförmigkeit von Autodesigns oder dem Stand der Elektromobilität. Dieser Teil der Kommentare liefert Randaspekte und Nebenbeobachtungen, die weder klar befürwortend noch ablehnend bezüglich Xiaomis Strategie sind.
"Gibt es eigentlich China-Hersteller, die schon Geld verdienen? Oder wird bisher nur Anleger-Kohle verbrannt oder Gewinne aus anderen Bereichen reingepumpt?" Zum Originalkommentar
"Alle Autos im Volkswagen-Verband haben kein Ein-Pedal-Fahren. Solch ein Fahrzeug würde ich mir nie kaufen." Zum Originalkommentar
"Apropos Handy von Xiaomi. Hier in Deutschland wird das Spitzenmodell Xiaomi 15 Pro verkauft. Nur: in China gibt es inzwischen ein X. 17 Pro. Kann man dort kaufen." Zum Originalkommentar
Chinas Autohersteller fordern mit neuen Methoden und rasantem Erfolg die deutschen Platzhirsche heraus. Ist das eine innovative Chance oder bedroht der Trend unsere Industriestandards? Diskutieren Sie mit: Wie beurteilen Sie die Strategie von Xiaomi?