"Es ist ein Drama, dass die Politik nicht konsequent reagiert"

Ein Tiefpunkt für Deutschlands Wirtschaft sorgt für zahlreiche Kommentare. 23.900 Firmeninsolvenzen markieren laut einer Studie einen besorgniserregenden Rekord seit 2014. Während Experten im Artikel auf hohe Verschuldung, Energiepreise und fehlende Strukturreformen verweisen, entbrennt unter den Lesern eine intensive Debatte über die Ursachen. Besonders stark vertreten ist die Kritik an der Politik und Regierung, gefolgt von Stimmen, die die hohe Kostenbelastung anprangern oder die offiziellen Prognosen skeptisch sehen. Andere machen Sozial- und Migrationspolitik oder mittelständische Firmen selbst für die Pleitewelle verantwortlich. 

Kritik an Politik und Regierung

Mit 44 Prozent ist die Kritik an der Politik das mit Abstand größte Lager. Die Leser geben der aktuellen Regierung sowie früheren Koalitionen die Hauptschuld für die desolate wirtschaftliche Lage und für fast 24.000 Insolvenzen. Besonders stark stehen Bürokratie, Energiepolitik, Steuer- und Sozialpolitik sowie mangelnde Unterstützung des Mittelstands in der Kritik. Viele kommentierende fordern grundsätzliche Reformen und stellen die Verteilung der Prioritäten infrage, wie es bereits im Artikel thematisiert wird. Neben der Ampel werden auch CDU/CSU und SPD als Mitverantwortliche ausgemacht; einige ziehen direkte Parallelen zwischen politischen Entscheidungen, Standortschwäche und wachsender Unzufriedenheit in der Bevölkerung.

"Kein Wunder. Ständig neue Vorschriften und Verordnungen. Unbezahlbare Mieten in der Stadt, die kaum noch einer aus Angst vor Messerangriffen betritt. Unkontrollierbare Krankschreibungen und Kündigungsschutz, der ständig ausgeweitet wird. Von Steuer- und sonstigen Erhöhungen ganz zu schweigen. Dazu ist man noch der böse Ausbeuter! Nein, Deutschland driftet in den Sozialismus und ist nicht mehr lebenswert."  Zum Originalkommentar

"Die Sozialisten und Inflationsleugner meinen, man könnte durch ein paar Imbiss-Shops und Kosmetikstudios die Industrie- und Handwerksfirmen ersetzen, das wird aber leider in die Hose gehen."  Zum Originalkommentar

"Es ist ein Drama, dass die Politik nicht konsequent reagiert und knallhart die verdammte Bürokratie abbauen kann. Die SPD ist in allem am Bremsen, sie haben als Wahlverlierer die größte Schnauze! Die Stromkreise sind der größte Sargnagel, ja wir mussten ja die AKW abbauen und jetzt den teuren Strom vom Ausland kaufen, aber in unserer Regierung wird erst gehandelt und dann nachgedacht mit sinnlosen und verstandlosen Arbeitskreisen!"  Zum Originalkommentar

Skepsis gegenüber Wirtschaftslage und Prognosen

Rund 14 Prozent der Leserschaft stellen die im Artikel dargelegten Zahlen und deren Interpretation in Frage. Viele Nutzer meinen, dass die hohen Insolvenzzahlen im Licht zahlreicher Neugründungen und Marktbereinigungen betrachtet werden müssten. Einige Kommentare sehen den Wandel als normalen Teil der Marktwirtschaft und kritisieren, dass im öffentlichen Diskurs Negativschlagzeilen überbetont würden. So gibt es Zweifel, ob die Firmenpleiten tatsächlich auf eine Wirtschaftskrise, schlechten politischen Entscheidungen oder auf strukturelle Veränderungen zurückzuführen sind.

"Bin gespannt, wer das Licht ausmacht."  Zum Originalkommentar

"Da sind die Betriebe, die rechtzeitig gemerkt haben, dass es sich nicht mehr rechnet und ohne Insolvenz aufgehört haben, nicht mitgerechnet, und das sind sehr viele."  Zum Originalkommentar

"Warum keine Meldung darüber, dass es bei den Neugründungen in diesem Jahr erheblich mehr Qualität gibt? Dass die Neugründungen die Insolvenzen locker wettmachen und wir einen sehr positiven Saldo haben?"  Zum Originalkommentar

"Uhh, die meisten Insolvenzen seit 2014. Das liegt vielleicht daran, dass man den ganzen Zombieunternehmen billiges Geld ermöglicht. Seit dem Jahr 2000 gab es 9 Jahre mit 32.000 bis 40.000 Insolvenzen und 15 mit mehr als diesen 23.900. Trotzdem sind es 300.000 Unternehmen mehr als im Jahr 2000 und das nicht nur in der Kategorie Kleinunternehmen."  Zum Originalkommentar

Kritik an Energie- und Kostenbelastungen

Ein Anteil von 13 Prozent der Kommentarstimmen konzentriert sich auf die im Artikel genannten Belastungsfaktoren Energie, Steuern und Bürokratie. Viele Kommentierende sehen darin die Hauptursachen für die Unsicherheit und Insolvenzgefahr der Betriebe. Es gibt deutliche Forderungen nach strukturellen Reformen und Kostenentlastung, um international wettbewerbsfähig zu bleiben. Einzelne Stimmen mahnen aber auch zur differenzierten Betrachtung einzelner Branchen und Unternehmensstrukturen.

"Und immer lese ich Stromkosten, Personal(neben)kosten, Bürokratie… Und keiner macht wirklich was dagegen. Aber mit der Zeit werden trotzdem die Insolvenzen weniger, da ja auch immer weniger Unternehmen da sein werden."  Zum Originalkommentar

"Solange die Energiekosten auf diesem hohen Niveau bleiben, wird sich rein gar nichts bewegen und die Firmenpleiten werden unaufhaltsam weitergehen. Erst wenn die Energiekosten wieder ein normales Maß erreichen, kann es wirtschaftlich auch wieder aufwärts gehen, bis dahin bleibt der Wirtschaftsabstieg weiter voll im Gange."  Zum Originalkommentar

"Die ersten Corona-Hilfen mussten hier zurückbezahlt werden. Nächstes Jahr werden weitere Firmen in Insolvenz anmelden durch die Lohn-Preisspirale, Energiekosten und andere. Solange wir Politiker in Berlin sitzen haben, ohne Berufsausbildung, die über uns regieren sollen, wird es weiter Bach runtergehen. Das Schöne ist halt, wenn es mal richtig knallt, sind nicht nur die Renten, Pflegeversicherung und alles nicht mehr bezahlbar, sondern auch die Pensionen. Zahlungsunfähigkeit beziehungsweise in Insolvenz betrifft dann alle, keiner kann sich da ausklammern."  Zum Originalkommentar

Sarkasmus zur Wirtschaftslage und Politik

Einige Kommentierende (neun Prozent) bedienen sich einer sarkastischen Sprache, um ihre Kritik an der Wirtschaftslage, politischen Versprechen und gesellschaftlichen Entwicklungen zu transportieren. Die Ironie spiegelt eine Resignation wider – es wird beispielsweise die ausbleibende Trendwende ironisch begrüßt oder die drohende Marktbereinigung als 'Erfolg für die Klimapolitik' gefeiert. Die Krux liegt darin, dass der Humor als Ventil für eine tiefgreifende Unzufriedenheit dient und weniger konstruktive Lösungsvorschläge bietet.

"Bin gespannt, wer das Licht ausmacht."  Zum Originalkommentar

"Der grüne Traum wird wahr!! Das Energieproblem wird gelöst und auch der CO2-Verbrauch geht zurück. Deutschland rettet das Klima im Alleingang!!"  Zum Originalkommentar

"Dafür haben wir die Klimakipppunkte verschoben. Zwar nur um 1,2 Minuten, aber trotzdem fühlen wir uns jetzt voll guuuut!"  Zum Originalkommentar

"Eine nach der anderen... und im Kanzleramt werden Kaviarhäppchen gereicht und es gibt heißen Cappuccino."  Zum Originalkommentar

"Das muss das von den Grünen vor der AMPEL-Regierung auf den Wahlplakaten versprochene "Wirtschaftswunder" sein."  Zum Originalkommentar

Kritik an Mittelstand und Unternehmensführung

Sieben Prozent der Leser machen die Unternehmen selbst für die hohe Zahl an Insolvenzen verantwortlich. Kritisiert werden schlechte Führung, mangelnde Innovationsbereitschaft und Anpassungsunfähigkeit an sich verändernde Marktbedingungen. Die Kommentierenden betonen, dass nicht allein die Politik schuld sein könne und verweisen auf eine notwendige Differenzierung zwischen gut und schlecht geführten Betrieben. Aus ihrer Sicht werden durch die Krise auch neue Chancen für innovative Marktteilnehmer geschaffen.

"Die meisten Firmen und Unternehmen sind selber schuld. Es ist nur viel einfacher, dem Strompreis, der Bürokratie und der mangelnden Digitalisierung die Schuld zu geben."  Zum Originalkommentar

"Ich habe gestern mit einem Mitarbeiter eines der größten Unternehmen in Hamburg gesprochen und ihn darauf aufmerksam gemacht, dass der Aktienkurs seines Unternehmens seit vielen Monaten nur eine Richtung kennt, nämlich nach unten. Als Grund nannte er, die obersten Etagen werden mehr und mehr mit jungen (bis 40 Jahre) Führungspersonen besetzt, die allesamt überhaupt keine Ahnung haben und die jeden Tag irgendwelche völlig blödsinnigen, aber sehr teuren Aktionen auf den Weg bringen, die nach einigen Wochen in sich zusammenfallen. Das Unternehmen bleibt auf der Stelle stehen und das Geld für sinnvolle Investitionen ist weg. Das geht schon seit über einem Jahr so; irgendwann ist Schluss. Da könnte sich in Hamburg eine größere Entlassungswelle ankündigen."  Zum Originalkommentar

"Die sind nicht insolvent, sondern haben nur falsch gewirtschaftet und produzieren deshalb gerade nicht mehr! Diese volksbetriebswirtschaftliche Grundweisheit wurde von dem großen Vordenker Roberto Haarbäck eindrucksvoll medial vorgeführt.... Mein Mitgefühl gilt den entlassenen Arbeitnehmern.... Kopf hoch und im Wahlverhalten entsprechend berücksichtigen."  Zum Originalkommentar

Kritik an Sozial- und Migrationspolitik

Manche Leser (sechs Prozent) sehen die Sozial- und Migrationspolitik als entscheidenden Faktor für wirtschaftliche Schieflagen. Sie führen hohe Sozialausgaben, Flüchtlingskosten und eine aus ihrer Sicht fehlgeleitete Migrationssteuerung als Gründe für Standortnachteil, hohe Belastungen und die Pleitewelle an. Die politische Verantwortung bleibt auch hier umstritten; die Kommentare zeigen, wie eng ökonomische und gesellschaftliche Themen miteinander verknüpft werden.

"Warum wohl? Man braucht desaströse Wirtschaftspolitik nicht schönreden. 30 % der Energie abzuschaffen, sollte man nicht vergessen. Migrationspolitik, die voll daneben geht, ist noch ein Grund."  Zum Originalkommentar

"Wen wundert es bei dieser Sozialpolitik"  Zum Originalkommentar

"Die Menschen hier haben die Pleiten und ihre eigene Arbeitslosigkeit doch ganz bewusst gewollt bzw. gewählt. Wir von der AfD haben allen hier in D genau das vorhergesagt. Trotzdem haben sie CDU, CSU und SPD gewählt. Leider hatten wir Recht mit unserer Vorhersage."  Zum Originalkommentar

Sonstige Stimmen

Sieben Prozent der Kommentare lassen sich keiner klaren Perspektive zuordnen und streifen verschiedene Themen – von Gaststättensterben, Bahn-Chaos bis zu generellen Stoßseufzern über die gesellschaftliche Entwicklung. Manchmal geht es um die Rolle von Superreichen oder allgemeine Systemkritik, oft fehlt der direkte Bezug zur im Artikel beschriebenen Firmeninsolvenz-Krise.

"Als nächstes kommt das große Gaststättensterben! Das Gaststättensterben in Deutschland ist eine anhaltende Krise, bei der viele Betriebe schließen, angetrieben durch gestiegene Kosten (Energie, Lebensmittel) und Inflation."  Zum Originalkommentar

"Abrissbirne Deutschland auch am Samstag wieder mit der Bahn erlebt! Keine Züge mehr gefahren, Zug auf Streckenmitte stehen geblieben, Hauptbahnhof fast alle Gleise tot!"  Zum Originalkommentar

"Das ist doch genau das, was von der aktuellen und Vorgängerpolitik gefördert/gewünscht ist. Unbeabsichtigt können so viele Fehltritte nicht sein! Lokal drangsalieren und mit Bürokratie überhäufen (z.B. Lieferkettengesetz) und andere Länder fördern (Entwicklungshilfe für China und Indien), anstatt hier für Bildung/Zukunft zu investieren. Bald können wir auf Entwicklungshilfe hoffen."  Zum Originalkommentar

Viele Baustellen, wenig Zuversicht – wie weiter? Die Diskussion zeigt: Die Ursachen der Firmenpleiten werden von den Lesern unterschiedlich interpretiert. Viele machen vor allem politische Entscheidungen und hohe Kosten verantwortlich, einige verweisen aber auch auf Marktmechanismen und Fehler im Management. Wie sehen Sie die Lage: Braucht Deutschland radikale Reformen – oder sind die Insolvenzen Teil eines gesunden Wandels? Diskutieren Sie mit!

Hinweis: Die in diesem Artikel zitierten Kommentare geben ausschließlich die Meinungen unserer Leser wieder und wurden inhaltlich nicht verändert. Die Analyse, Auswertung und thematische Gruppierung der Kommentare erfolgt automatisiert mithilfe Künstlicher Intelligenz.
23.900! Firmen-Pleiten in Deutschland auf höchstem Stand seit 2014
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