China kauf seit 2023 heimlich russische Waffen. Das geht aus einer Recherche des „Kyiv Independent“ hervor. Die Volksbefreiungsarmee (PLA) will damit ihre Luftlandetruppen ausstatten. Die Käufe umfassen Flugzeuge, gepanzerte Fahrzeuge und Munition. Besonders brisant: Die Deals sollen internationale Sanktionen umgehen. Die Zahlungen fließen direkt an russische Rüstungsfirmen, die auf Sanktionslisten stehen.
Vorbereitung auf Taiwan-Invasion
Die gelieferten Waffen sind speziell für Luftlandeoperationen geeignet. Dazu gehören gepanzerte Fahrzeuge, die aus Flugzeugen abgeworfen werden können und direkt einsatzbereit sind. Diese Ausrüstung könnte für groß angelegte Angriffe aus der Luft genutzt werden.
Ein Dokument zeigt laut dem „Kyiv Independent“, dass die Produktions- und Testzeitpläne mit einem möglichen Angriff auf Taiwan im Jahr 2027 übereinstimmen. Dieses Jahr ist nicht nur der 100. Jahrestag der Gründung der chinesischen Armee, sondern auch ein wichtiges politisches Jahr für Chinas Präsident Xi Jinping. Experten vermuten, dass Xi diesen symbolischen Zeitpunkt nutzen könnte, um militärische Stärke zu demonstrieren.
Zusammenarbeit trotz Ukraine-Krieg
Die Kooperation zwischen Peking und Moskau begann dem Bericht zufolge kurz nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine im Jahr 2022. Bereits im April 2022 stellte China eine erste Anfrage für Waffen und gepanzerte Fahrzeuge. Drei Wochen später beauftragte die russische Regierung das staatliche Unternehmen Rosoboronexport, eine Demonstration von Luftlandefahrzeugen für eine chinesische Delegation vorzubereiten. Diese reiste schließlich im April 2023 nach Moskau, um die Ausrüstung zu begutachten.
Insgesamt identifizierte der Bericht 40 chinesische Militärangehörige und Vertreter von Rüstungsfirmen, die während des Ukraine-Kriegs nach Russland reisten, um die Deals auszuhandeln.
Leaks belegen geheime Absprachen
Die Informationen stammen aus geleakten russischen Dokumenten, die von der Hackergruppe „Black Moon“ veröffentlicht wurden. Diese enthalten interne Briefe, Sitzungsprotokolle und Vertragsentwürfe. Auch Passkopien chinesischer Offiziere und Flugdaten wurden ausgewertet, um die geheimen Absprachen zu belegen.
„Die Ukraine-Krise ist für China eine Gelegenheit, von Russlands Notlage zu profitieren“, sagte ein ehemaliger Nato-Geheimdienstoffizier laut dem „National Security Journal“, der viele Jahre die chinesische Volksbefreiungsarmee analysiert hat.
Strategische Partnerschaft vertieft sich
Die Enthüllungen zeigen eine immer engere militärische Zusammenarbeit zwischen China und Russland. „Es zeigt der Welt, dass Russland einen wahren Freund in Peking hat“, sagte Daniel Fu von der Harvard Business School gegenüber dem „Kyiv Independent“. Die Deals stärken nicht nur Chinas militärische Fähigkeiten, sondern verschaffen auch Russlands angeschlagener Rüstungsindustrie dringend benötigte Einnahmen.