Flugzeug stürzt plötzlich tausende Meter ab – wegen Phänomen aus dem Weltall, vermuten Experten

Bei einem Flug von der mexikanischen Stadt Cancún nach Newark im US-Staat New Jersey ist ein JetBlue-Airbus A320 im Oktober unvermittelt tausende Meter abgesackt. Die Piloten stabilisierten die Maschine und landeten außerplanmäßig in Tampa (Florida). Mehrere Passagiere kamen mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus.

Nun gibt es eine Theorie zu den Ursachen für den Fast-Absturz des Flugzeugs. Der Strahlungsforscher Clive Dyer von der britischen Universität Surrey hat dem US-Portal "Space.com" gesagt, dass ein Strom hochenergetischer Partikel auf den Navigationscomputer des 20 Jahre alten Airbus eingewirkt haben könnte. "Kosmische Strahlung kann mit moderner Mikroelektronik interagieren und den Zustand eines Schaltkreises verändern", erklärte der Weltraumexperte.

Legte Millionen Jahre alte Explosion im All Flugzeug lahm?

Nach Dyers Einschätzung könnten die Partikel von einer weit entfernten Supernova stammen, deren Explosion Millionen Jahre zurückliegt. "Sie können einen einfachen Bit-Flip verursachen, beispielsweise von Null auf Eins oder von Eins auf Null. Sie können Informationen verfälschen und Fehler verursachen", so der Uni-Professor über das Phänomen, das "Single Event Upset" genannt wird. Auch Hardware-Ausfälle seien möglich, wenn Strahlung "einen Strom induzieren und es dadurch zerstören" könne.

So sehen die Überreste einer Supernova aus.
So sehen die Überreste einer Supernova aus. IMAGO / Panthermedia

Weltraum-Experte hält nichts von Airbus-Theorie

Airbus selbst hatte zuvor "intensive Sonnenstrahlung" als Auslöser ins Spiel gebracht. Diese habe wichtige Systeme gestört und den Navigationscomputer beeinträchtigt. Dyer widerspricht dem gegenüber "Space.com" jedoch deutlich. Die Strahlungswerte der Sonne seien nicht ausreichend gewesen, um einen solchen Vorfall zu verursachen. Seiner Meinung mach komme eine Supernova im All eher als Ursache infrage.

Wie kosmische Partikel Flugzeuge treffen

Kosmische Strahlung entsteht, wenn massereiche Sterne in einer Supernova explodieren. Dabei schleudern sie Protonen nahezu mit Lichtgeschwindigkeit durch das Universum. Treffen diese Partikel auf die Erde, können sie in elektronischen Schaltkreisen von Sensoren oder Bordcomputern Störungen auslösen. Genau solche Effekte könnten nach Einschätzung des Experten den Sturzmoment über New Jersey ausgelöst haben.

Ähnlicher Fall aus dem Jahr 2008

Ein ähnlicher Fall wie im Oktober 2025 ereignete sich auch 2008. Ebenfalls im Oktober stürzte damals ein Airbus A330 der Airline Qantas über dem Indischen Ozean zweimal unvermittelt nach unten. 

Dennoch sind solche Fehler extrem selten und treten nur unter sehr bestimmten Bedingungen auf — etwa auf hoher Flughöhe, bei empfindlicher Elektronik und wenn keine ausreichende Fehlerabsicherung eingebaut ist. Die meisten Flugzeuge sind auf solche Ereignisse ausgelegt, und Fehler dieser Art werden in der Regel durch redundante Systeme abgefangen.