ÖDP tritt in Egling an: Klare Positionen zu Windkraft und S7-Verlängerung – 120 Unterschriften nötig

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Wollen in den Gemeinderat: Die vier ÖDP-Kandidaten (v. li.) Severin Wolff, Petra Hielscher, Manuel Tessun und Hans Korntheuer. © Jonas Napiletzki

Die ÖDP will mit vier Kandidaten in den Eglinger Gemeinderat einziehen. Vorher braucht die Partei 120 Unterstützerunterschriften.

Egling – In der Heimatgemeinde des Landratskandidaten Manuel Tessun will die Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP) auch in den Gemeinderat einziehen. Insgesamt vier Bewerber bilden in Egling die bisher dritte ÖDP-Liste im Landkreis, die es sonst nur in Kochel und für den Kreistag gibt. Mit einem breiten Themenspektrum und klaren Positionen rechnet sich die Partei realistische Chancen aus.

Petra Hielscher die Nummer eins auf der Liste

Als Spitzenkandidatin schickt die ÖDP Petra Hielscher ins Rennen. Die 58-jährige Wohnungsverwalterin und ausgebildete Ergotherapeutin wuchs in Schäftlarn auf und wohnt seit 25 Jahren in Egling, wo sie sich als Elternbeirätin engagierte. Seit mehreren Jahren ist die Mutter zweier Kinder ehrenamtliche Familienpatin des Landkreises. Außerdem engagiert sich Hielscher in einer Bürgerinitiative gegen Windkraftindustrialisierung – eines der Themen, die sie auch in den Gemeinderat einbringen will. Vor sechs und vor zwölf Jahren hatte die 58-Jährige als „Listenfüllerin“ für die Vereinigte Bürgerschaft Egling kandidiert.

Mit Manuel Tessun folgt auf Platz zwei ein bekanntes Gesicht. Der 48-Jährige ist Landratskandidat der ÖDP, zog im Jahr 2016 nach Egling und lebt nach eigener Aussage in einer Patchworkfamilie mit vier Kindern. Politisch will er die Themen weiterbringen, für die er als Kreisrat und Kreisvorsitzender der ÖDP schon bisher stand. Dazu zählt neben dem nachhaltigen Wirtschaften der Kampf gegen Windräder. „Die müssen da sein, wo Wind bläst und nicht in einer Schwachwindregion mit einer sehr schützenswerten Kulturlandschaft“, erklärte Tessun. Beruflich arbeitet der 48-Jährige als Immobilienmakler und Dozent, ehrenamtlich als IHK-Prüfer. „Ich komme aus dem Investmentbanking und habe mal anders gelebt“, sagte Tessun. Dann habe er Kinder bekommen und gelernt, dass er diesen eine andere Welt hinterlassen wolle.

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ÖDP-Kreistagskandidat und Schatzmeister des Kreisverbands ist Hans Korntheuer, der zuletzt für sein Engagement für die Kirchenverwaltung und die Oldtimerfreunde in Endlhausen von der Gemeinde Egling ausgezeichnet wurde (wir berichteten). Er bewirbt sich auf Listenplatz drei um ein Mandat. Der 73-Jährige ist gebürtiger Attenhamer, führt einen Getränkevertrieb und widmet sich unter anderem der Heimatgeschichte.

Ergänzt wird die Liste von Severin Wolff (Platz vier). Der 30-jährige Bauingenieur ist als Fußballer und aus der Blaskapelle bekannt. „Man kann sich leicht ärgern, aber wenn man mitmacht, kann man auch etwas verändern“, sagte er zu seiner Kandidatur. Die fünf anwesenden Stimmberechtigten, darunter die vier Kandidaten, bestätigten die Liste in der Versammlung im Gasthof Oberhauser einstimmig.

Themen: Von der Schulsanierung bis zum besseren ÖPNV

Politisch reichen ihre Kernthemen etwa von der Schulsanierung über die Verbesserung des ÖPNV bis zur Ortsumfahrung Endlhausen, über die die Gruppe noch intern diskutiert. Tessun positionierte sich außerdem als Gegner der S7-Verlängerung; er favorisiert die Ottobahn (wir berichteten) als „minimalinvasives und innovatives Nahverkehrssystem“.

Nun beginnt die Suche nach Unterstützern

Voraussetzung dafür, dass die Liste tatsächlich auf den Wahlzetteln auftaucht, sind 120 Unterstützerunterschriften, die zwischen 9. Dezember und 19. Januar persönlich im Eglinger Rathaus geleistet werden müssen. Das ist für sogenannte neue Wahlvorschlagsträger im Gemeinde- und Landkreiswahlgesetz vorgeschrieben. „Das ist nicht wenig, aber auch nicht unmöglich“, meinte Tessun. Die ÖDP plant unter anderem einen Aufruf per Postwurfsendung. nap