Immer mehr deutsche Unternehmen arbeiten enger mit chinesischen Partnern zusammen. Laut der "South China Morning Post" gelten chinesische Firmen zunehmend als Vorreiter bei Innovationen und setzen neue Maßstäbe, besonders in der Automobilbranche.
Laut einer aktuellen Umfrage der Deutschen Handelskammer in China wollen 56 Prozent der befragten Firmen ihre Zusammenarbeit ausbauen – deutlich mehr als noch 2021, als nur 40 Prozent diesen Schritt planten.
Martin Hofmann, Vorsitzender der Kammer in Nordchina, erklärte, dass deutsche Unternehmen von den neuen Ideen ihrer chinesischen Partner profitieren wollen. Strategische Partnerschaften stehen dabei im Mittelpunkt.
Harte Konkurrenz und "Kauf chinesisch"-Trend machen Druck
Deutsche Firmen in China stehen unter starkem Wettbewerbsdruck. Der dortige "Kauf chinesisch"-Trend und aggressive Preiskämpfe belasten viele Unternehmen. Besonders Hersteller von Elektroautos kämpfen mit niedrigen Preisen und staatlich geförderten chinesischen Konkurrenten.
Fast die Hälfte der deutschen Unternehmen in China rechnet laut der "South China Morning Post" mit einer Verschlechterung der wirtschaftlichen Bedingungen. Zwar hat die chinesische Regierung Maßnahmen gegen übermäßigen Wettbewerb angekündigt, doch es ist unklar, wann und wie diese tatsächlich umgesetzt werden.
Deutschland verbannt Huawei aus Telekommunikationsnetzen
Gleichzeitig sorgt die politische Lage für zusätzliche Unsicherheit: Bundeskanzler Friedrich Merz will chinesische Anbieter wie Huawei aus Deutschlands Telekommunikationsnetz ausschließen. Ziel sei eine stärkere digitale Souveränität. "Wir werden keine Komponenten aus China im 6G-Netz zulassen", sagte Merz auf einer Wirtschaftskonferenz in Berlin.
Bereits im vergangenen Jahr hatte die Bundesregierung entschieden, Produkte von Huawei und ZTE schrittweise aus Teilen des 5G-Netzes zu entfernen. Laut dem "Handelsblatt" haben sich CDU, CSU und SPD auf eine Gesetzesverschärfung geeinigt, um unsichere Komponenten leichter verbannen zu können.