China flutet den Weltmarkt mit Verbrennern, die sie selbst nicht loswerden

Während Elektroautos in China den Markt erobern, setzen chinesische Autohersteller im Ausland auf Benziner. Seit 2020 machen Autos mit Verbrennungsmotor rund 76 Prozent der chinesischen Autoexporte aus. 

Laut einer Analyse von "Reuters" stieg die Zahl der exportierten Fahrzeuge von einer Million auf über 6,5 Millionen pro Jahr. Der Grund: In China gibt es zu viele Fabriken für Benzinautos, die kaum noch ausgelastet sind. 

Die Regierung hat stark in Elektroautos investiert und neue Werke gefördert, wodurch ältere Benziner-Fabriken nicht mehr gebraucht werden. 

Schwellenländer als Hauptziel

Chinesische Hersteller verkaufen laut "Reuters" ihre Benzinautos vor allem in Ländern, in denen es kaum Ladestationen für Elektroautos gibt. Dazu gehören Osteuropa, Afrika und Südamerika. 

Große Unternehmen wie SAIC, BAIC und Dongfeng sowie private Hersteller wie Geely und Great Wall Motor führen die Exportliste an. 

Besonders erfolgreich ist Chery: Der Hersteller steigerte seine weltweiten Verkäufe zwischen 2020 und 2024 von 730.000 auf 2,6 Millionen Autos – die meisten davon Benziner. 

Volkswagen
Volkswagen Imago/Silas Stein

Konkurrenz für bekannte Marken

Chinesische Autohersteller setzen mit günstigen und gut ausgestatteten Benzinfahrzeugen etablierte Marken wie Volkswagen, GM und Nissan unter Druck. Besonders in Schwellenländern greifen Kunden zu den preiswerten Modellen aus China, die moderne Technik und Sicherheitsfeatures bieten. 

Ein Beispiel ist der Dongfeng "Rich 6", der günstiger als der Nissan Frontier ist, aber ähnliche Leistung bietet. Während westliche Hersteller auf Elektroautos setzen, gewinnen chinesische Benziner Marktanteile in Regionen, die noch nicht bereit für die Elektromobilität sind.