- Im Video oben: BYD erobert Europa – Der Aufstieg chinesischer Autos
Alle reden von De-Risking. Weniger Abhängigkeit.
Aber deutsche Unternehmen gehen All-in. Sie haben 2024 ihre Investitionen um 1,3 Milliarden Euro erhöht, auf insgesamt 5,7 Milliarden Euro. Die deutsche Autoindustrie investiert allein 4,2 Milliarden Euro (+ 69 Prozent zum Vorjahr)
Friedrich Merz warnt die Autobauer: "Bitte kommt nicht zu uns, wenn's schiefgeht. Das ist euer Risiko."
Was genau passiert da?
Deutsche Autobauer verlagern immer mehr Entwicklung und Produktion nach China. Besonders bei E-Autos. Wegen der Batterien und niedrigeren Kosten.
Früher wurde in China nur für den lokalen Markt produziert. Mittlerweile werden die Autos zunehmend auch exportiert.
Das Problem? Diese Produktion läuft über Joint Ventures. Die gehören zur Hälfte chinesischen Partnern. Das heißt: 50 Prozent der Gewinne gehen an die Partner. Auch bei den Exporten.
US-Analyst Michael Dunne nennt es einen "katastrophalen strategischen Fehler". Die Autobauer machen sich abhängig. Sie verlieren die Kontrolle.
Philipp Raasch ist Gründer von „Der Autopreneur“. Nach fast zehn Jahren bei Mercedes analysiert er die zentralen Umbrüche der Autoindustrie und erreicht damit wöchentlich über 29.000 Fach- und Führungskräfte. Er ist Teil unseres EXPERTS Circle. Die Inhalte stellen seine persönliche Auffassung auf Basis seiner individuellen Expertise dar.
Zur gleichen Zeit
Die drei größten chinesischen Hersteller kaufen Grundstücke in Europa. Sie bauen hier eigene Fabriken auf. Warum? In Europa ist der Gewinn pro Auto höher als in China oder den USA.
Der Ex-Chefstratege von VW beschreibt die Lage so: "Das große Geld wird hier verdient - aber von anderen."
Die Ironie dahinter
Westliche Autobauer geben in China 50 Prozent ihrer Gewinne ab. Sie verlieren die Kontrolle über ihre Produktion. Während chinesische Hersteller in Europa 100 Prozent der Gewinne behalten. Und die volle Kontrolle haben.
Mehr von Philipp Raasch im Interview bei "René will Rendite" (hier anschauen)