Feuer bricht in Moosburger Altstadt-Geschäft aus – Für Inhaberin der nächste schwere Rückschlag

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Feuer bricht in Altstadt-Geschäft aus – Für Inhaberin der nächste schwere Rückschlag

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Feuerwehreinsatz in der Moosburger Altstadt
Alarm in der Altstadt: Um 6.33 Uhr wurde die Feuerwehr zum Löschen gerufen. 40 Kräfte waren im Einsatz. © FW

In einem Moosburger Altstadtgeschäft ist am Dienstag ein Feuer ausgebrochen. Es ist nicht der erste schwere Rückschlag für die Betreiberfamilie.

Moosburg – Auf einem Haufen vor dem Schaufenster liegen verkohlte Pflanzenreste, angeschmorte Gartenscheren und von Löschwasser aufgeweichte Kartons mit Adventsdeko: Wo sonst farbenfrohe Auslage die Passanten der Moosburger Herrnstraße in das Geschäft „Blumenzauber“ lockt, bietet sich am Dienstagvormittag ein fürchterlicher Anblick. In den Morgenstunden hat es im Laden, der schräg gegenüber des Rathauses liegt, gebrannt. Nun steht Inhaberin Monika Held vor einem Absperrband und muss Polizisten in Schutzanzügen dabei zusehen, wie sie sich durch ihr zerstörtes Inventar arbeiten.

Ein Brandfahnder der Kriminalpolizei untersucht vor Monika Helds Laden an der Herrnstraße verkohltes Inventar
Auf der Suche nach der Ursache des Feuers: Ein Brandfahnder der Kriminalpolizei untersucht vor Monika Helds Laden an der Herrnstraße das verkohlte Inventar. © Forster

Von der Katastrophe erfuhr sie gegen halb 7 Uhr früh, als sie gerade auf dem Münchner Großmarkt frische Ware besorgen wollte. Gleich drei Anrufe vom Nachbarn des Geschäfts auf ihrem Handy, noch dazu um diese Zeit: Monika Held schwante, dass etwas Ernstes vorgefallen sein musste. Als sie dann erfuhr, dass es in ihrem „Blumenzauber“ brennt, „war das ein Schock ohne Ende“, erzählt sie später.

Löschkräfte müssen Dach aufsägen

Während die 57-Jährige zurück nach Moosburg eilt, ist die Feuerwehr bereits vor Ort. Alarmiert wurde sie von Mietern aus dem Haus. Personen müssen nicht gerettet werden, alle fünf Bewohner befinden sich unverletzt in Sicherheit, wie die Polizei später berichten wird. Der Kampf gegen den Zimmerbrand läuft aus Sicht der 40 Löschkräfte routiniert ab. Nur die Flammen, die sich in die Zwischendecke eines Flachdachs des rückwärtigen Gebäudeanbaus gefressen haben, sind eine Herausforderung. Die Helfer müssen die Dachhaut aufsägen, um das schwelende Feuer und die Glutnester im Dämmmaterial zwischen den alten Holzbalken zu bekämpfen. Als Monika Held an ihrem Geschäft eintrifft, kann die Feuerwehr der Leitstelle schon „Feuer aus“ melden.

Am Vormittag treffen dann ein Beauftragter der Versicherung und Brandfahnder der Kriminalpolizei ein. Während sie mit Taschenlampen nach der noch unbekannten Ursache des Brandherds im hinteren Arbeitsraum suchen, sind sie mit weißen Anzügen und Atemmasken vor den giftigen Rauchrückständen geschützt. Um sie herum hat sich über Wände, Möbel und Teile der Ware ein rußiger Schleier gelegt. „Der Sachschaden dürfte erheblich sein“, heißt es vom Polizeipräsidium Oberbayern Nord, er sei aber noch nicht abzuschätzen.

Brandfahnder in einem Blumengeschäft in Moosburg
Im Hinteren Arbeitsraum des Blumengeschäfts brach das Feuer aus. Brandfahnder suchten am Dienstagvormittag nach der genauen Ursache des Feuers. © Forster

Draußen, vor dem Laden, bleiben an diesem Vormittag immer wieder Leute stehen und fragen bei Monika Held und ihrer Tochter nach, was denn passiert sei. Die meisten drücken ihre Anteilnahme aus, manche ziehen aber auch einfach wortlos weiter, nachdem ihre Neugierde befriedigt wurde. Mutter und Tochter bemühen sich währenddessen, mit Pragmatismus und Galgenhumor den Schock zu verarbeiten. „Gut, dass wir wenigstens den 1. Advent noch hatten“, sagt Monika Held und lächelt gequält. Ausgerechnet das so wichtige Vorweihnachtsgeschäft sei jetzt natürlich hinüber. „Wir hatten schon viele Geschenkekörbe gepackt, es war besonders viel Ware im Laden.“ Man müsse nun schauen, was von der Einrichtung und Elektrik noch übrig geblieben ist. „Wie es weiter geht, kann man noch in keinster Weise abschätzen.“ Immerhin, zeigt sich Held äußerst dankbar, habe sich die Feuerwehr mit dem Einsatz von Wasser zurückgehalten. „Die haben wirklich sehr gut gearbeitet.“

Der nächste schwere Rückschlag

Für die Unternehmerin ist es ein weiterer Nackenschlag, den sie zu verkraften hat: Als sie vor fünf Jahren mit ihrem „Blumenzauber“ vom Rathaus in die Herrnstraße umgezogen war, wurden nur sechs Wochen später der Corona-Lockdown verhängt und das Geschäft geschlossen. Dann, als die Pandemie mit all ihren Folgen verdaut war, sorgten Großbaustellen und lange Straßensperren in der Altstadt dafür, dass die Kunden ausblieben. Nach dem Brand steht der Familie Held nun der nächste Kraftakt bevor.