Chalets am Oberwirt: Fachbehörden sehen keine unüberwindbaren Hürden

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So könnte es aussehen: das Ensemble mit dem kernsanierten Oberwirt (vorne r.) und den Chalets (hinten). © Bauplus

Beim Scoping-Termin zum Hotelprojekt beim Oberwirt gab es viele Hinweise der Behörden. Doch ein Totschlagargument blieb aus, berichtet Bürgermeister Deingruber.

Birkenstein – Bei der ersten öffentlichen Präsentation sind sich die Teilnehmer am Hang oberhalb des Gasthofs Oberwirt in Birkenstein fast auf die Füße gestiegen. Ganz so viel war beim Scoping-Termin mit Projektplanern, Gemeinde und den beteiligten Fachstellen zwar nicht los. Zu besprechen gab es dennoch viel, berichtet Bürgermeister Stefan Deingruber auf Nachfrage unserer Zeitung. „Es war ein konstruktiver Austausch.“ Am Ende hätten die Investoren viele Anregungen mit nach Hause genommen.

Wie berichtet, hatte der Gemeinderat zunächst die Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplans für den Umbau des bestehenden Hotels sowie den Neubau von zwölf Chalets, von denen vier auf dem freien Markt verkauft werden sollen, gegen die Stimme von Andreas Geschwendtner (CSU) beschlossen. Die von der Schutzgemeinschaft Leitzachtal zur Sitzung vorgebrachten Argumente und Hinweise würden im Verfahren berücksichtigt, hatte Deingruber dabei versprochen. Der Scoping-Termin sei nun der erste Beweis gewesen, dass dies auch tatsächlich so passiere. „Viele Punkte daraus wurden explizit aufgegriffen und teils auch von den Fachbehörden geteilt.“

Behörden nehmen frühzeitig Stellung

So etwa fordere das Wasserwirtschaftsamt ein engmaschiges Baugrundgutachten, um die Hangstabilität zu untersuchen, und empfehle, die geplanten Gebäude gegen mögliche Sturzflutereignisse zu wappnen. Hinweise zum Waldabstand habe das Forstamt gegeben, die untere Naturschutzbehörde erachte das Projekt an dieser Stelle für durchaus machbar, verlange aber einen Freiflächenplan und Ausgleichsmaßnahmen. Die Immissionsschutzbehörde habe derweil geraten, möglichst viele Aspekte ins Lärmschutzgutachten aufzunehmen, um nicht hinterher noch nachbessern zu müssen. Kreisbaumeister Christian Boiger sei ohnehin schon frühzeitig in die Planung einbezogen gewesen und habe beim Termin seine Ansicht bestätigt, dass das Projekt in der vorgelegten Form verträglich sei.

Die Investoren hätten die Anregungen dankbar aufgenommen, berichtet Deingruber. „Dann werden sie im weiteren Verfahren nicht böse überrascht.“ Sehr zur Erleichterung der Oberwirt-Planer sei aber auch kein „Totschlagargument“ gegen das Vorhaben als solches dabeigewesen.