Bei einem Wohnungsbrand am Sonntag (14. Dezember) in einem Otterfinger Wohngebiet erlitt der 91-jährige Bewohner schwere Verletzungen. Mutig hatten ihn zwei Nachbarn aus dem völlig verrauchten Bungalow gezogen.
Otterfing – Das tapfere Eingreifen zweier Nachbarn bei einem Wohnungsbrand am Sonntag (14. Dezember) in Otterfing rettete einem 91-jährigen Otterfinger vermutlich das Leben. Im Bungalow des Mannes, gelegen in einem Wohngebiet östlich der Bahnlinie (Ecke Am Steigacker/Markweg), war wohl vormittags gegen 8.15 Uhr im Wohnzimmer ein Feuer ausgebrochen, der 91-Jährige lag bewusstlos in seiner dicht verrauchten Wohnung. Die beiden Männer riskierten es, trotz des Rauchs ins Haus vorzudringen und den 91-Jährigen ins Freie zu tragen.
Als kurz darauf die Feuerwehr eintraf, übernahmen die Aktiven die Erstversorgung des Bewusstlosen. Gleichzeitig lief der Löscheinsatz an. „Das Gebäude war komplett verraucht“, berichtet Otterfings Kommandant Florian Mang, der die Einsatzleitung übernahm. Die Hitze des Brands hatte bereits einige Fenster bersten lassen.
Atemschutz-Trupps fanden den Brandherd im Wohnzimmer. Wie die Polizei mitteilt, hatte sich dort wohl eine alte Mehrfachsteckdose nach einem Defekt entzündet und ein Feuer entfacht. Die Flammen hatten sich schnell im Wohnzimmer ausgebreitet, der Rauch drang in alle Zimmer.
Die Lage war kurz davor, in einen Vollbrand zu kippen, berichtet Mang: „Ein paar Minuten später hatte die Hitze noch mehr Fenster zerrissen, dann bekommt das Feuer Luft und das ganze Haus steht in Flammen.“ Gerade noch rechtzeitig habe man den Brand erwischt.
Mithilfe der Drehleiter aus Holzkirchen öffneten die Einsatzkräfte später die Fassade, um Glutnester unschädlich zu machen. Zur Sicherheit habe man auch umliegende Häuser nach Schäden überprüft, aber nichts entdecken können, berichtet Mang. Im Einsatz waren insgesamt 52 Aktive der Wehren aus Otterfing und Holzkirchen. Gegen 11 Uhr war der Einsatz beendet.
Glücklicherweise hatten Anwohner den Rauch früh bemerkt und schnell gehandelt. Da ein Nachbar über einen Schlüssel verfügte, entschlossen sich zwei Männer, noch vor Eintreffen der Feuerwehr den 91-Jährige aus dem Bungalow zu holen. „Eine mutige, aber auch gefährliche Entscheidung“, sagt Mang. Wenige Atemzüge im giftigen Rauch würden genügen, „dann ist der Sauerstoff weg und man fällt selber um“. Die beiden Retter hätten berichtetet, dass es ihnen gelungen sei, die Luft anzuhalten.
Nach der Ersten Hilfe durch die Feuerwehr übernahm der Notarzt die Versorgung des 91-Jährigen. Laut Polizei wurde der schwer verletzte Mann schließlich in die Unfallklinik nach Murnau gebracht.
Der Bungalow, ein Fertighaus ohne Obergeschoss, ist nach Angaben der Polizei unbewohnbar; die starke Rauchentwicklung hat alle Räume schwer beschädigt. Den Sachschaden schätzt die Polizei auf über 50 000 Euro.
Ein weiteres interessantes Thema aus Otterfing finden Sie hier.