Der AC Penzberg II besiegt überraschend den Tabellenführer RV Altay mit 28:26. Nun kann der TSV Weilheim am Samstag noch Meister werden.
Landkreis – Sollten die Ringer des TSV Weilheim am kommenden Samstag tatsächlich den Meistertitel in der Gruppenliga Süd holen, dann hätten sie diese Sensation zu einem guten Teil auch dem Landkreisrivalen AC Penzberg II zu verdanken. Die zweite Mannschaft des Athletenclubs hat den Kreisstädtern nämlich erst die Möglichkeit eröffnet, noch am Tabellenführer RV Altay vorbeizuziehen – nämlich indem sie dem Team aus Niederbayern die erste Saisonniederlage beibrachte.
Das ist die Lage:
Vor dem finalen Wettkampfwochenende in der Gruppenliga Süd liegt der RV Altay (19:3 Punkte) an der ersten Stelle. Der TSV Weilheim (17:5) ist Zweiter. Beide Teams treffen am Samstag, 13. Dezember, 19.30 Uhr, in Weilheim (FOS/BOS-Turnhalle) im direkten Duell aufeinander. Sollte Weilheim mit drei oder mehr Punkten Unterschied gewinnen, ist der TSV aufgrund des besseren direkten Vergleiches Meister. Im Hinkampf verlor Weilheim mit 26:28. Der AC Penzberg II (10:14 Punkte/4. Platz) hat bereits zwölf Saisonkämpfe absolviert.
Der Sieg von Penzbergs II:
Finale furioso für den AC Penzberg II: In ihrem zwölften und damit letzten Saisonkampf gelang den Bayrisch Felsern mit dem 28:26-Sieg beim bis dato ungeschlagenen RV Altay eine echte Überraschung.
Der neu gegründete niederbayerische Klub, vornehmlich mit türkischen Sportlern besetzt, hat in der Saison schon mehrere Kämpfer mit internationaler Erfahrung eingesetzt. Einige von ihnen holten bei Welt- und Europameisterschaften im Jugendbereich Medaillen. Im Duell mit den Penzbergern kamen die Top-Leute nicht zum Einsatz, was die Leistung des Athletenclubs aber keineswegs schmälern soll. Den Gästen gelang ein starkes Comeback, immerhin lagen sie zur Pause noch mit 8:18 im Rückstand.
In der 57-Kilo-Klasse hatte Konstantin Streicher zweimal keinen Gegner, was den Penzbergern insgesamt acht Punkte bescherte. Konstantin Reigl (61 Kilo) traf in beiden Stilarten auf Philipp Keher, zweimal gelang ihm ein Schultersieg. In der 66-Kilo-Klasse hatte Penzberg krankheitsbedingt keinen Kämpfer zur Verfügung. Emil Klinski (75 Kilo) zeigte im freien Stil gegen Basbug Yalcin eine engagierte Leistung und verlor nur knapp nach Punkten (0:2). In der griechisch-römischen Variante konnte der Penzberger den Kampf aus Verletzungsgründen nicht mehr bestreiten und gab auf.
Marcel Komkow (86 Kilo) verlor im Griechisch-römischen Stil auf Schultern, drehte im Freistil den Spieß aber um und holte so vier Punkte. Eine laut dem AC „hervorragende Leistung“ zeigte Marlon Moritz (98 Kilo). Nach einer Schulterniederlage im freien Stil gelang ihm beim zweiten Auftritt ein Schultersieg. Das gleiche Procedere legte Tobias Werner (130 Kilo) hin: Er landete im Graeco-Stil auf den Schultern, schaffte dann im Freistil selbst einen Schultersieg.
Der Sieg von Weilheim:
Dem Ergebnis der Kämpfe nach hatten die Ringer des TSV Weilheim beim TV Traunstein II mit 28:22 gewonnen. Nachträglich wurde das Duell vom Ligenreferenten mit 52:0 für die Gäste gewertet, weil die Hausherren einen Ringer ohne gültige Lizenz aufgeboten hatten. Damit hatte Traunstein „zu wenige Ringer auf der Matte“, wie es dem Reglement nach heißt.
Andreas Hammer, der sportliche Leiter des TSV, sah bei den Auftritten seiner Schützlinge, „noch einige Kinderkrankheiten, an denen wir weiterarbeiten werden“. Wichtig war ihm, „dass wir uns in Traunstein sportlich fair präsentiert haben“. Den Hinkampf hatten die Weilheimer mit 24:26 verloren. Damals waren die Traunsteiner deutlich besser aufgestellt und hatten sogar U23-EM-Teilnehmer Balazs Racz aufgeboten.
Im Rückkampf wurde Weilheims Ramanpreet Singh (57 Kilo) in beiden Stilarten auf die Schultern gezwungen. Eduard Ukaj (61 Kilo) schaffte im Freistil gegen Maximilian Walter einen Schultersieg, im Duell im Graeco-Stil musste der Weilheimer aufgeben. Attila Güven (66 Kilo) verlor in der griechisch-römischen Variante nach Punkten, im Freistil revanchierte er sich gegen Elias Weithaler mit einem Schultersieg.
In der 86-Kilo-Klasse landete Koray Kaya im griechisch-römischen Stil auf den Schultern, im Freistil holte Vereinskollege Glgamesh Khazkeil durch einen technisch überlegenen Sieg vier Punkte für Weilheim. Auch in der 75-Kilo-Klasse teilten sich zwei TSV-Akteure die Aufgabe. Batuhan Eryilmaz (Freistil) hatte keinen Kontrahenten und siegte kampflos, Mehmet Deniz Tokmak verlor durch technische Überlegenheit des Gegners. Zaya Khanzkeil hatte sowohl über 98 Kilo (Freistil) als auch im Schwergewicht (Freistil) jeweils keinen Gegner. Cezar-Alexandru Chiriac (98 Kilo/Griechisch-Römisch) holte einmal kampflos vier Zähler.