Mann, der in "Alligator Alcatraz" gefangen ist, will abgeschoben werden: „Ich bitte, dass...“

Alexis Rodrigez (59) wird seit Anfang November in der US-Abschiebehaftanstalt "Alligator Alcatraz" festgehalten. Jetzt berichtet CBS News, dass der Mann abgeschoben werden wolle. Hintergrund sei, dass internationale Menschenrechtsaktivisten Bedenken wegen der Bedingungen in der Einrichtung äußerten, so CBS News.

Seit 25 Jahren muss sich der Kubaner routinemäßig im Einwanderungsbüro von Miramar melden. Am 5. November wurde seiner Frau Magda Berge mitgeteilt, dass er nicht nach Hause zurückkehren wird, weil er inhaftiert wurde.

"Alligator Alcatraz": Mann möchte abgeschoben werden

Festgehalten werde er, weil seine Abschiebungsanordnung ausgeführt werden solle, berichtet seine Frau davon, was Rodrigez in Miramar gesagt wurde. Ende der 1990er-Jahre wurde Rodrigez wegen Kokainhandels und Schmuggelns verurteilt.

Dieser Fall sei kürzlich von der Einwanderungs- und Zollbehörde (ICE) auf einer öffentlichen Webseite gelistet worden. Dazu auch die damalige Strafe – eine zweijährige Bundesstrafe. Während Berge mit CBS sprach, rief Rodriges aus der Haft an: "Das Einzige, worum ich bitte, ist, dass ich dieses Land verlassen darf".

Schlimme Bedingungen in "Alligator Alcatraz" 

"Das Essen ist schrecklich – sehr wenig, und man bekommt es kalt", schildert Rodriges. Des Weiteren teilen sich 32 Gefangene drei Badezimmer. Rodriges behauptet, er habe trotz seines Diabetes aufgehört, zu essen und seine Medikamente zu nehmen. Hintergrund sei, dass er die Bedingungen nicht vertragen könne.

Auch ein aktueller Bericht von Amnesty International verdeutliche die "unmenschliche und erniedrigende Behandlung" von Inhaftierten in "Alligator Alcatraz" und Krome. Dabei soll es um Menschenrechtsverletzungen und teilweise um Folter gehen.

Protest gegen Alligator Alcatraz
Die Bedinungen in "Alligator Alcatraz" sollen an Folter grenzen. (Symbolbild) Zuma Press Wire/Imago

"Unsere Recherche-Ergebnisse bestätigen, dass es sich um ein bewusst geschaffenes System handelt, das darauf abzielt, Menschen in Haft zu bestrafen, zu entmenschlichen und ihr Leiden zu verbergen", so Ana Piquer, Regionaldirektorin für Amerika bei Amnesty International.

Dazu gehören laut Bericht: 

  • Überlaufende Toiletten, die Fäkalien sickern in den Schlafbereich
  • Eingeschränkter Zugang zu Duschen
  • Fehlender Schutz vor Insekten
  • Rund um die Uhr eingeschaltetes Licht
  • Schlechtes Essen und Wasser
  • Keine Privatsphäre
  • Kameras über den Toiletten

Sprecher weist Vorwürfe zurück 

CBS News Miami habe die Florida Division of Emergency Management kontaktiert, das ist die staatliche Behörde, die die Einrichtung überwacht. Die Vorwürfe von Amnesty International werden demnach zurückgewiesen.

"Dieser Bericht ist nichts weiter als ein politisch motivierter Angriff. Keine dieser Erfindungen ist wahr", so Molly Best gegenüber dem Portal.

Die Frau von Rodriguez hofft, dass der Schritt an die Öffentlichkeit auf die Bedingungen in "Alligator Alcatraz" aufmerksam macht.